Wollen Sie besser heilen? Dann möchten wir Ihnen Artikel wie diesen empfehlen, die gelegentlich im Herold, Christian Science Journal und Christian Science Sentinel erscheinen. Sie verfolgen das Ziel, einige der Missverständnisse über die Christliche Wissenschaft zu berichtigen, die uns möglicherweise davon abhalten, die erwünschten Ergebnisse zu erzielen.
Ab und zu höre ich: „Ich mag die Christliche Wissenschaft, solange sie funktioniert.“ Solch eine Aussage lädt uns ein, tiefer über das Wesen dieser großen Wissenschaft nachzudenken, die eine Offenbarung der göttlichen Wirklichkeit ist und auf Gott als Prinzip und Wahrheit basiert. Die Wirkung der christlich-wissenschaftlichen Praxis mag aussehen, als wäre ein Problem aus der Welt geschaffen, doch in Wahrheit wird damit die göttliche Realität mehr ins menschliche Blickfeld gerückt.
Mary Baker Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in ihrem Hauptwerk, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Heute wird die heilende Macht der Wahrheit weitgehend als eine immanente, ewige Wissenschaft demonstriert und nicht als phänomenale Zurschaustellung“ (S. 150). Im Gegensatz zu einer phänomenalen Zurschaustellung verdient eine immanente, ewige Wissenschaft unsere Aufmerksamkeit. Die Zurschaustellung eines Phänomens zeigt normalerweise etwas Ungewöhnliches und oft Unterhaltsames, das interessant anzusehen oder anzuhören ist. Das Phänomen kann amüsant oder sogar beeindruckend sein. Demgegenüber geht die Demonstration der Wahrheit durch die Wissenschaft über die körperlichen Sinne hinaus und beweist gleichzeitig, dass Gott allgegenwärtig tätig ist.
Obwohl wir vielleicht gern beeindruckende Heilungszeugnisse in der Christlichen Wissenschaft lesen und hören, ist es nicht weise, solche Heilungen als eine phänomenale Zurschaustellung zu betrachten, denn das wäre eine Fehldarstellung der Natur der Christlichen Wissenschaft sowie der göttlichen Wahrheit, auf die sie sich gründet.
Gott, unsterbliche Wahrheit, ist beständig Alles. Wenn wir beten – das heißt, wenn wir unser Denken in jeder Situation an Gott ausrichten –, können wir sicher sein, dass Wahrheit in all ihrer Allgegenwart und Allmacht immer Wahrheit ist. Und da Wahrheit ferner ewiglich bei uns ist, können wir wie Christus Jesus sicher sein, dass wir zur richtigen Zeit genau das Richtige wissen und tun werden. Mrs. Eddy schreibt über Jesus: „Der große Lehrer kannte sowohl die Ursache als auch die Wirkung, er wusste, dass die Wahrheit sich selbst mitteilt, aber niemals Irrtum übermittelt“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 85). Was für eine sichere Grundlage für unser Gebet zu wissen, dass göttliche Wahrheit immer gegenwärtig ist und sich deshalb „selbst mitteilt“!
Wenn wir in einem konkreten Fall gezielt um Heilung beten, was in der Christlichen Wissenschaft vielfach als metaphysische Behandlung bezeichnet wird, ist es hilfreich zu bedenken, dass die göttliche Macht von Gott, Wahrheit, stammt, der Alles ist. Jesus wusste, dass Gott, Wahrheit, sein Vater und die einzige Quelle des Guten war, und sagte: „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch“ (Johannes 5:17). Die Allheit der Wahrheit war die heilende Macht, die Jesus demonstrierte und andere lehrte. Unabhängig von jeglichem Auf und Ab ist die Beständigkeit der Wahrheit solide und unveränderlich.
Als ich gerade die Schritte unternommen hatte, mein Leben der öffentlichen Praxis der Christlichen Wissenschaft zu widmen – in Vollzeit verfügbar zu sein, um für Menschen zu beten, die geistige Heilungen anstreben –, wusste ich, dass ich hinsichtlich der Macht der Wahrheit keinerlei Zweifel hegen durfte. Doch in dieser Zeit fühlte ich mich eines Abends ziemlich krank. Während ich betete und mir die Allheit der Wahrheit und ihre Gesetze der Harmonie in meinem Leben bewusst machte, fielen mir die Worte Mesmerismus und tierischer Magnetismus ein. Das sind Begriffe, mit denen die Christliche Wissenschaft die sogenannte Kraft beschreibt, die das Denken von Gott fort- und auf angebliche materielle und körperliche Ursachen hinlenken will.
Das hypnotische Argument in diesem Fall war, dass es eine andere Macht außer Gott gab, die einerseits die Krankheit mindern, andererseits aber mich daran hindern konnte, geheilt zu werden. Doch als ich betete, ging es in meinen Gedanken weniger um meinen Körper als darum, die völlige Leere eines solchen Denkens zu erkennen. Wenn ich hoffte, den nächsten Schritt zu einer heilenden Praxis hin zu tun, die sich gänzlich auf Gott, das göttliche Prinzip, stützte, dann musste ich fest anerkennen und akzeptieren, dass Gott, allwissende Wahrheit, die einzige heilende Macht ist. Sanft fühlte ich den Trost von Gottes Gegenwart. Die körperlichen Symptome lösten sich ohne Widerstand auf.
Geistig-wissenschaftliches Gebet, also christlich-wissenschaftliche Behandlung, gründet sich auf die göttliche Tatsache, dass der Vollständigkeit der allmächtigen Wahrheit, Gottes, keine Macht entgegentreten kann. Gottes Einzigartigkeit, Vollständigkeit und Allheit ist die Grundlage geistigen Heilens. Wahrheit ist die einzige Gegenwart, die einzige Macht, und innerhalb von Wahrheit treten keine Fehler auf.
Mrs. Eddy erklärt, warum ein Verständnis der Allheit der Wahrheit zu dem führt, was wir als Heilung erleben. Sie schreibt: „Die Tatsache, dass Wahrheit um ihre eigene Unendlichkeit weiß, verbietet die wirkliche Existenz auch nur eines Anspruchs auf Irrtum. Diese Erkenntnis ist das Licht, in dem keine Finsternis ist – nicht Licht, das Finsternis in sich birgt. Das Bewusstsein von Licht ist wie das ewige Gesetz Gottes, das Ihn und sonst nichts offenbart“ (Nein und Ja, S. 30). Christlich-wissenschaftliche Behandlung ist dieses Bewusstsein der unendlichen Wahrheit und von nichts anderem, und die Wirkung ist immer gut.
Wenn wir von der geistigen Sicht aus argumentieren, dass Wahrheit immer allwissend und allmächtig ist und alles durchdringt, stellen wir fest, dass es keine Grundlage für etwas gibt, das nicht von Wahrheit ausgeht – beispielsweise Krankheit. Die Wahrheit wirkt innerhalb ihrer eigenen Vollständigkeit. Somit erleben wir als Mensch, die Idee Gottes, die Tätigkeit der Wahrheit. Wenn wir jemals das Gefühl haben, Wahrheit verloren zu haben, können wir darauf beharren, erkennen zu können, dass unser wahres Selbst untrennbar von Wahrheit ist, da wir sie ausdrücken.
Wir ringen nicht darum, die Christliche Wissenschaft in Gang zu setzen, sondern die unwiderstehliche Wahrheit zu erkennen und zu fühlen, die sie offenbart. Das menschliche Denken kann sich der Unterhaltung und emotionalen Freiheit von phänomenalen Zurschaustellungen erfreuen, die kommen und gehen. Doch die Entdeckung der Wissenschaft des Christentums ist die Offenbarung der göttlichen Wirklichkeit. Diese immanente, ewige Wissenschaft befähigt uns zu erkennen, dass die unveränderliche Wahrheit bereits bei uns ist.
