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Original im Internet

Erneuerung für Afrika

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 23. Oktober 2023


Auf der Kongokonferenz 1884–1885 in Berlin teilten mehrere europäische Länder einen Großteil Afrikas unter sich auf und zogen Grenzen ohne Rücksicht auf die ethnische Zugehörigkeit, Sprache oder Wirtschaft der jeweiligen Bevölkerung. Dies formalisierte die bereits bestehende Kolonialisierung und festigte sie für die Zukunft. Obwohl die meisten afrikanischen Länder ab Mitte des 20. Jahrhunderts ihre Unabhängigkeit wiedererlangten, wirken sich diese Geschichte und das damit verbundene verästelte Erbe auch auf das heutige Afrika aus.

Ich habe viel Zeit in Afrika verbracht und fühle mich mit den Menschen dort eng verbunden. Ich bin mit Personen in verschiedenen afrikanischen Ländern befreundet und habe häufig mit ihnen über die Herrlichkeit, aber auch die fortbestehenden Bedürfnisse des Kontinents gesprochen. Meine Gebete für die Welt, einschließlich Afrikas, werden durch eine Idee ermutigt, die sich aus meinem Studium und meiner Praxis der Christlichen Wissenschaft ergeben hat, nämlich, dass Nachteile niemals einfach unvermeidlich sind, denn wahre Identität – wer wir heute und ewiglich wirklich sind – wird durch die Vergangenheit weder festgelegt noch begrenzt.

Das mag überraschend klingen, denn es kann den Anschein haben, als ob alles das logische, unvermeidliche Ergebnis der Geschichte als Teil der chronologischen Entwicklung des physischen Universums ist. Doch was ist, wenn die wahre Identität eines jeden über den materiellen Anschein der Dinge hinausgeht – und sogar rein geistig und nicht das Produkt physischer Entwicklung ist, sondern das direkte geistige Ergebnis Gottes, eine Manifestation des unendlichen Lebens und der unendlichen Liebe?

Die Bibel zeigt uns, dass Gott unendlicher Geist ist und dass Gottes Kinder ebenso geistig sein müssen, wie Er es ist. Jesus sagte einst, dass wir „von Neuem geboren“ werden müssen, um „das Reich Gottes [zu] sehen“ (Johannes 3:3) – mit anderen Worten, es ist nötig, nach Hause zur eigenen geistigen Existenz zu kommen.

Geistig zu sein bedeutet, unmittelbar und ausschließlich von Geist regiert zu werden, so wie ein Sonnenstrahl nicht von anderen Strahlen, sondern von der Sonne gesteuert wird. Das bedeutet, dass wir von unserer Einheit mit dieser unendlichen, allgegenwärtigen Liebe und nicht von Kolonialisierung, Ungerechtigkeit oder Armut regiert werden. Diese fundamentale Beziehung zu Gott zu verstehen, befähigt uns, unsere gegenwärtige Freiheit zu beweisen, wo auch immer wir leben mögen.

Gott lässt jedem Seiner geliebten Kinder praktische und erhebende geistige Ideen beständig zufließen. Als Gottes Kinder sind wir von Natur aus fähig, diese göttlichen Gedanken zu empfangen und göttliche Anweisungen zu verstehen, und das führt zu Harmonie. Als sein Land von den Römern besetzt war, sagte Jesus zu den Menschen: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben“ (Lukas 12:32).

Ein Freund von mir, der in der Hauptstadt eines zentralafrikanischen Landes lebte, lauschte auf Ideen von Gott, als dort ein Bürgerkrieg ausbrach. Einmal, als Soldaten von Tür zu Tür gingen und alle vermeintlichen Anhänger der gegnerischen Fraktion ermordeten oder verhafteten, betete mein Freund, um zu verstehen, dass nur Gott und weder eine militärische Gruppe noch ein menschlicher Umstand Seine Schöpfung regiert, auch wenn es nicht immer so aussieht. Gott, das Gute, ist die einzig gültige Ursache und beschützt jeden Menschen als Sein geistiges Ebenbild.

Als eines Abends Soldaten durch die Nachbarschaft meines Freundes streiften, blieb er die ganze Nacht in seinem Haus versteckt und betete. Durch Gebet erkannte er, wann der Zeitpunkt gekommen war, sein Versteck zu verlassen und sich der Familie anzuschließen, die bereits in Sicherheit war.

Ein anderer afrikanischer Freund von mir erlebte Gottes Regierung, als er in ein westliches Land reisen sollte, um einen Kurs zu absolvieren, der in seinem Beruf zur Hilfeleistung anderer von großem Nutzen sein würde. Doch er hatte nicht die nötigen Mittel für die Reise, und die Erteilung eines Visums war zweifelhaft, da so viele Menschen aus seinem Land flohen und mein Freund keine vorherigen Reisen unternommen hatte, aufgrund derer man ihm ein Besuchervisum erteilt hätte.

Er bekräftigte, dass ihn menschliche Hürden nicht behindern konnten, da Gott, der große „Ich bin“, dessen Widerspiegelung wir alle sind, durch nichts begrenzt ist. Er erkannte ferner, dass Gott Seine Kinder ohne Maß segnet und dass metaphorisch gesprochen Gottes Hände mit reichhaltigen Ressourcen gefüllt sind. Und durch Widerspiegelung sind unsere Hände dies ebenfalls, egal, wo wir leben.

Am Ende erhielt er die Mittel, die er für seinen Kurs brauchte, und auch ein Visum wurde ihm erteilt. Einige Jahre später war ein anderer Kurs in einem anderen Land erforderlich. Auch diesmal wurden alle seine Bedürfnisse gestillt, und er kehrte nach Hause zurück, um an der Weiterentwicklung seines Landes mitzuwirken.

Unabhängig von Grenzen und der jeweiligen Geschichte ihrer Länder arbeiten und leben diese beiden Freunde von mir auch weiterhin von dem Standpunkt aus, dass die göttliche Liebe universal und die Quelle der Einheit, Stabilität und des Fortschritts für alle ist.

Die fortdauernden Bedürfnisse in Afrika und anderswo scheinen groß zu sein und reichen von Nahrungsmitteln, Wasser und Unterkünften für Kriegsflüchtlinge über die Sicherheit und Gleichberechtigung von Frauen bis hin zu einem größeren Respekt für Menschenrechte und die Umwelt. Doch wo wir auch leben, können wir helfen, indem wir den ewigen Status eines jeden Menschen als Gottes wohl versorgte, geistige Nachkommen bekräftigen und uns weigern, uns im Denken und Handeln durch etwas anderes als Gott, das Gute, regieren zu lassen. Wenn wir das tun, helfen wir, die Vorstellung der Unvermeidbarkeit von Begrenzung und Leiden für alle zu durchbrechen.

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