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Original im Internet

Jemanden pflegen? Sie haben alles, was Sie dazu brauchen!

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 16. November 2023


Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde ich zu meinem Bruder nach Hause gerufen, der unter schweren Unterleibsschmerzen und anderen Symptomen litt und dringend Hilfe benötigte. Er ist wie ich ein Christlicher Wissenschaftler und vertraut für Heilung auf Gebet. Er hatte bereits einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft gebeten, für ihn zu beten.

Als ich mich vorbereitete, zu ihm zu fahren, um ihm auf jede erdenkliche Art und Weise zu helfen, war ich dankbar, dass ich einen Beruf habe, der mir die Flexibilität gab, mir freizunehmen, um ihn zu versorgen.

Als ich mein Büro verließ, rief ich den Praktiker der Christlichen Wissenschaft an – er war in einem anderen Bundesstaat – und ließ ihn wissen, dass ich auf dem Weg zu meinem Bruder war. Der Praktiker sagte, dass er über meinen Bruder das wisse, was Gott über ihn als Sein makelloses, unversehrtes Kind wisse. Ich beschloss, ihn auch so zu sehen. Ich dachte über die Eigenschaften nach, die in dem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift als notwendig für eine Pflegeperson genannt werden – nicht nur für eine ausgebildete Pflegeperson, sondern für jeden, der gebeten wird, sich um einen Freund, eine Freundin oder einen nahestehenden Menschen zu kümmern: „Die Pflegeperson sollte freudig, ordentlich, pünktlich, geduldig und voll Vertrauen sein – empfänglich für Wahrheit und Liebe“ (Mary Baker Eddy, S. 395). In der Christlichen Wissenschaft sind Wahrheit und Liebe Synonyme für Gott.

Es fiel mir auf, dass wir alle diese Pflege-Eigenschaften besitzen, weil sie Eigenschaften von Gott sind und weil alle Kinder Gottes Ihn vollständig widerspiegeln. Wenn wir zudem empfänglich für die göttliche Wahrheit und Liebe sind und auf Gottes Gedanken lauschen, statt dem zuzuhören, was die physischen Sinne uns über das Problem erzählen möchten, können wir nicht anders, als ruhig, liebevoll und frei von Furcht zu sein.

Christus Jesus war dadurch, dass er unsere unzerstörbare Beziehung zu Gott verstand, fähig, beim Heilen der Menschen eine geistige Atmosphäre frei von Furcht und Zweifel aufrechtzuerhalten. Als er in das Haus eines der religiösen Führer seiner Zeit gerufen wurde, um dessen kranke Tochter zu heilen, weinten und klagten die umstehenden Menschen, da das Mädchen gerade gestorben war (siehe Lukas 8:41, 42, 49–55). Aber Jesus war von dem materiellen Augenschein von Krankheit und Tod unbeeindruckt und schickte die Trauernden aus dem Haus. Durch sein Vertrauen auf Gottes Macht und Fähigkeit wurde das Mädchen erweckt.

Diese geistig vertrauensvolle Atmosphäre, von der ich wusste, dass sie äußerst dienlich für die Heilung war, wollte ich in die Situation meines Bruders einbringen. Als ich bei ihm zu Hause ankam, äußerte er die Befürchtung, dass die Lage kritisch sei. Ich versicherte ihm, dass ich ihm helfen würde, und unternahm all die praktischen Schritte, die mir möglich waren, um es ihm so angenehm wie möglich zu machen. Aber ebenso wichtig war es, möglichst jede Einflüsterung, mein Bruder sei weniger als das vollkommene, schmerzlose Ebenbild Gottes, aus meinen Gedanken zu entfernen.

Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft lehrt, wie man gebetvoll die Einflüsterungen der physischen Sinne aus den Gedanken vertreiben kann: „Wenn die Illusion von Krankheit oder Sünde dich in Versuchung führt, dann halte dich unerschütterlich an Gott und Seine Idee. Lass nichts als Sein Gleichnis in deinem Denken weilen. Lass weder Furcht noch Zweifel deinen klaren Sinn und dein ruhiges Vertrauen trüben, dass die Erkenntnis des harmonischen Lebens – wie Leben ewiglich ist – jede schmerzvolle Empfindung von dem oder jeden Glauben an das, was Leben nicht ist, zerstören kann. Lass die Christliche Wissenschaft statt des körperlichen Sinnes dein Verständnis vom Sein tragen, und dieses Verständnis wird Irrtum durch Wahrheit und Sterblichkeit durch Unsterblichkeit ersetzen sowie Disharmonie durch Harmonie zum Schweigen bringen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 495).

Ich bemühte mich, meinen Bruder unbeirrt als ganz und gar geistig, als Bild und Gleichnis Gottes, der göttlicher Geist ist, zu sehen. Genau das wusste der Praktiker der Christlichen Wissenschaft über ihn – und ich wollte seine Behandlung unterstützen. Ich bestand mental darauf, dass mein Bruder nicht unter seiner Entscheidung leiden konnte, sich auf Gott, die zuverlässigste Hilfe, die er bekommen konnte, zu verlassen. Ich betete zu verstehen, dass wir in Gottes Händen, wo wir uns alle tatsächlich befinden, sicher und geborgen sind. Ich ließ nicht zu, dass mein ruhiges Vertrauen auf Gott von der Versuchung, mich wegen des Wohlergehens meines Bruders zu fürchten oder aber an seinem Wohlergehen zu zweifeln, überschattet wurde.

Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass mein Bruder alles hatte, was er brauchte, ging ich kurz nach draußen, um frische Luft zu schnappen. Es war ein warmer Herbsttag und die Schönheit der Natur um mich herum inspirierte mich. In dem Moment hatte ich das klare Gefühl, dass mit meinem Bruder alles in Ordnung war. Ich hatte mich geweigert, die Angst in meinem Denken Fuß fassen zu lassen, und das trug zur Reinigung der mentalen Umgebung bei. Ich freute mich still und dankte Gott, bevor ich wieder ins Haus ging.

Dort informierte mich mein Bruder, dass er fühlte, dass die Krise überwunden war. Schmerz und Furcht hatten nachgelassen, und er konnte es sich bequem machen und zur Ruhe kommen. Wir erkannten gemeinsam Gottes Macht an.

In der Nacht schlief mein Bruder gut, und obwohl einige Symptome anhielten, machte er in den folgenden Tagen stetig Fortschritt. Tatsächlich arbeitete mein Bruder einen Tag nach meiner Ankunft bereits wieder (zu der Zeit arbeitete er von zu Hause aus), und am Ende der Woche war er vollständig schmerzfrei und aß normal. Er sagte, dass dies eine der bedeutendsten Heilungen seines Lebens war.

Diese Erfahrung war für mich eine gute Lektion, darauf zu vertrauen, dass wir Gottes Hilfe haben, wenn wir gebeten werden, jemandem beizustehen, und in der Erwartung der Heilung furchtlos das tun können, was notwendig ist. Ich wurde dadurch auch zutiefst dankbar für die ausgebildeten Christlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die professionell in dem Bereich der Pflege in der Christlichen Wissenschaft arbeiten und für eine ruhige und hoffnungsfrohe Atmosphäre sorgen, während sie den Patientinnen und Patienten mit praktischer Hilfe zur Seite stehen, z. B. beim Essen, Baden, bei der Bewegung und dem Reinigen und Verbinden von Wunden.

In welcher Eigenschaft auch immer wir Pflege übernehmen, bringen wir in dem Maße, wie wir „freudig, ordentlich, pünktlich, geduldig und voll Vertrauen ... – empfänglich für Wahrheit und Liebe“ sind, die Pflege-Eigenschaften zum Ausdruck, die die Welt so braucht, und tragen zum Wohl und zur Heilung der Menschheit bei.

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