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Original im Internet

Symbole oder Wissenschaft?

Aus dem Herold der Christlichen Wissenschaft. Online veröffentlicht am 20. November 2023


Ein Augenblick der Erkenntnis hat eine sofortige körperliche Heilung bei mir bewirkt. Das kennen Sie vielleicht selbst. Häufig tritt Heilung ein, wenn wir eine Inspiration über Gott erlangen, eine höhere Sichtweise einer Bibelstelle entdecken oder über eine feststehende Meinung hinsichtlich einer Sache hinausgehen, um zu einer geistigen Erkenntnis zu gelangen.

Mary Baker Eddy erklärt dieses Phänomen in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift folgendermaßen: „Wenn sich die Strahlen der unendlichen Wahrheit im Brennpunkt der Ideen sammeln, dann bringen sie augenblicklich Licht, wohingegen tausend Jahre menschlicher Lehren, Hypothesen und vager Vermutungen keinen solchen Glanz ausstrahlen“ (S. 504).

Vor einigen Jahren betete ich wegen eines Problems mit meinem Knie, durch das meine normale Bewegungsfreiheit und Kraft schon seit einiger Zeit abwesend waren. Die Bibellektion jener Woche aus dem Vierteljahresheft der Christlichen Wissenschaft enthielt die Bibelgeschichte von dem Mann am Teich Betesda, der nicht laufen konnte, bis Jesus ihn heilte (siehe Johannes 5:2–9). Da ich die Geschichte schon Hunderte Male gelesen hatte, war ich geneigt, nur kurz zu sehen, wie sie in die Lektion passte, aber nicht tiefer in sie einzudringen.

Dann aber tat ich das Gegenteil. Ich stellte mir die Aufgabe, etwas in der Geschichte zu finden, das mir bisher entgangen war. Beim Lesen war ich von der Tatsache beeindruckt, dass der lahme Mann glaubte, er könne nur geheilt werden, wenn ein Engel kam und das Wasser im Teich bewegte, woraufhin er jemanden finden müsse, der ihm half, als Erster ins Wasser zu steigen.

Das ließ mich über den Unterschied zwischen den Symbolen geistiger Konzepte und der Wissenschaft – dem Verständnis – geistiger Konzepte nachdenken. Ich folgerte, dass der Engel, das Wasser und der dringende Bedarf des Mannes, vor allen anderen ins Wasser zu gelangen, materielle Symbole für höhere, geistige Ideen bzw. die Wissenschaft des Christus, der Wahrheit, waren.

In dieser Wissenschaft, der Christlichen Wissenschaft, werden Engel als „Gottes Repräsentanten“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 299) betrachtet und als „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen; geistige Intuitionen, rein und vollkommen; die Inspiration der Güte, Reinheit und Unsterblichkeit, die allem Bösen, aller Sinnlichkeit und aller Sterblichkeit entgegenwirkt“ definiert (S. 581).

Dann überlegte ich, dass Wasser ein Symbol für das kollektive menschliche Bewusstsein sein könnte. Wissenschaft und Gesundheit definiert Fluss als „Gedankenkanal“ (S. 593). Ich hatte selbst viele Male erlebt, dass das Denken das Erleben verändert: Die Vorfreude, an einem angestrebten Ort anzukommen, schenkt mir mehr Energie, um dorthin zu gelangen; Trauer bewirkt Tränen, und Verlegenheit, dass ich rot werde. Deshalb dachte ich: „Findet nicht jede Heilung statt, indem das menschliche Bewusstsein (durch den Teich symbolisiert) durch Gedanken von Gott (durch Engel symbolisiert) bewegt werden – wenn das göttliche Gemüt, Gott, unser Denken über den Körper verändert?“

Das brachte mich zum dritten Aspekt von dem, was der Mann am Teich glaubte. Er dachte, dass er vor allen anderen in den Teich gelangen musste. Ich fragte mich: „Welche Aspekte meines Tages kämpfen bei meinen Prioritäten um den ersten Rang, und was tue ich nicht als Erstes, das ich jedoch vor allem anderen tun sollte?“ Mir kam der Gedanke, dass ich morgens eine feststehende Routine praktischer Dinge hatte, bevor ich in mein Arbeitszimmer ging oder einen Spaziergang machte, um mich Gott zuzuwenden. Ich erkannte, dass es einfach sein würde, meine Routine zu ändern und Gott an die erste Stelle zu stellen, bevor ich die nötigen menschlichen Aufgaben erfüllte.

Als ich am folgenden Morgen aufwachte, bat ich Gott, mein Denken zu bewegen, bevor ich überhaupt aus dem Bett stieg. Ich lauschte auf Christus, Wahrheit, die beständige „göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 332) – auf Gottes Gedanken, die verschiedenen göttlichen Botschaften, die unsere immer wieder neuen Bedürfnisse stillen.

Ich betrachtete kurz die „schlammigen“ Gedanken, die in meinem Denken aufgerührt worden waren, und ließ sie dann fortspülen. Es gab mehr davon, als ich erwartet hatte! Lieblose Gedanken über diese oder jene Person, ein Gefühl der Belastung aufgrund der zu erfüllenden Aufgaben und meine eigenen Pläne oder Prognosen darüber, wie mein Tag verlaufen würde, verschwanden samt und sonders aus meinem Bewusstsein.

Jeder sterbliche, unklare Gedanke wurde durch einen reinen Gedanken von Gott ersetzt. Ich betrachtete Gott, vollkommenen Geist, und Gottes Ausdruck, den Menschen – nicht nur mich, sondern alle, denen ich an jenem Tag begegnen oder an die ich denken würde –, als geistig vollkommen. Ich machte mir bewusst, dass Gott Liebe ist und der Mensch nur Liebe widerspiegelt. Es machte mir Freude, über die vollkommene Ordnung nachzudenken, die den siebten Tag der Schöpfung regiert, an dem Gott im Wirken ruht (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 519). Ich argumentierte, dass derselbe siebte Tag der Tag ist, zu dem ich erwachte, sodass ich in produktivem, von Gott angeleitetem Wirken ruhen konnte. Ich dachte daran, dass ich als Gottes Kind Seine vollkommene, göttliche Vaterschaft und Mutterschaft widerspiegele. Dadurch wurde jedes Gefühl der Unzulänglichkeit über meinen Tag aus der Welt geschaffen, denn ich wusste, dass mein geistiges Verständnis von Gott, von Wahrheit und Liebe, unbegrenzt, stark, flexibel und tröstend war und vorwärts gerichtet und mitfühlend sein würde – und dass ich diese Wahrheit und Liebe kraft Widerspiegelung verstand.

Als ich aufstand, um mich den Aktivitäten des Tages zu widmen, bemerkte ich, dass mein Knie vollständig geheilt war.

Hätte der Mann am Teich Betesda geheilt werden können, bevor Jesus vorbeikam? Vielleicht musste er nur über die physischen Symbole hinaussehen, auf die er so fokussiert war, und stattdessen Engel als Gottes Gedanken betrachten, die Bewegung des Wassers als das Reinigen des menschlichen Denkens erkennen und das Gefühl des Konkurrenzkampfes mit seinen Nächsten loslassen, indem er das materielle Verständnis von dem, was erforderlich war, durch einen geistigen Sinn ersetzte, der Gott immer an erste Stelle stellt.

Wir sind alle manchmal geneigt, nach Symbolen von Gottes Gegenwart zu schauen, damit unsere Bedürfnisse gedeckt werden, statt auf die Wissenschaft Gottes – des Geistes, der Liebe und des Lebens – zu schauen, damit uns die Allgegenwart und alles bereitstellende Macht Gottes, des Guten, offenbart wird. Doch eine Erkenntnis der gegenwärtigen Vollkommenheit Gottes und Seiner Schöpfung macht uns Heilung bewusst. Christus Jesus brachte dem Mann am Teich Betesda dieses höhere, göttliche Bewusstsein nahe. Er sagte zu ihm – und es kam mir vor, als ob er es auch zu mir sagte: „Steh auf, nimm deine Matte und geh!“ Und die Heilung war augenblicklich.

Durch die Wissenschaft des Christus schenken Gottes Engel jedem von uns dieses höhere Bewusstsein.

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