Die Isolation des Lockdowns, der uns während der jüngsten Pandemie auferlegt wurde, war für mich ein Segen. Sie gab mir Zeit für mich, weg von dem unwillkommenen Stress, den ich hatte, wenn ich zur Arbeit oder auch einfach in den Supermarkt ging. Ich war vor kurzem nach 33 Jahren Arbeit als medizinische Fachangestellte in einer Hausarztpraxis pensioniert worden. Als es soweit war, war ich bereit, mit der Arbeit aufzuhören. Ich war über 20 Jahre lang medizinisch wegen Depressionen behandelt worden. Und jetzt fühlte ich mich in der Lage, diese medizinische Behandlung ebenfalls einzustellen.
Mein Mann war mit der Christlichen Wissenschaft aufgewachsen und machte mich mit dieser Religion bekannt, als wir vor 39 Jahren heirateten. Fünf Jahre lang besuchte ich eine Zweigkirche der Christlichen Wissenschaft. Allerdings empfand ich ein Tauziehen zwischen der geistigen und der medizinischen Praxis. Mein Mann musste sich letztlich einer Knieoperation unterziehen, bei der das Gelenk ausgetauscht wurde; sie war nicht gut verlaufen und hatte eine Behinderung bei ihm bewirkt. Wegen seines Zustandes war mein Mann nicht in der Lage zu arbeiten, und wir standen mit zwei Kindern vor dem Ruin. Um unsere Familie zu ernähren, musste ich weiterhin in dem Bereich arbeiten, für den ich ausgebildet war. Obwohl ich mit der Entscheidung nicht glücklich war, entschloss ich mich schließlich zu der Zeit, die Kirche Christi, Wissenschaftler, zu verlassen.
Jahre später, als ich pensioniert war, suchte ich nach einem neuen Verständnis meines Selbsts außerhalb des Gesundheitswesens. Das war der Anfang einer wunderbaren Transformation, oder besser gesagt: Reformation.
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