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Original im Internet

Augenblicke der Auferstehung – hier und jetzt

Aus der März 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 12. Februar 2024 im Internet.


Es war der Morgen der Auferstehung, und laut Johannesevangelium war Maria Magdalena gerade beim Grab von Christus Jesus gewesen und hatte gesehen, dass der riesige Stein von der Öffnung weggewälzt worden war (siehe Johannes 20:1–10). Ihr geliebter Meister war nirgends zu sehen. Stellen Sie sich einmal vor, wie das für sie gewesen sein mag. Hatte jemand den Leichnam an sich genommen? Das war ihre Überlegung, und sie beeilte sich, den anderen davon zu erzählen. Sie rannte den ganzen Weg zu Petrus und dem Jünger, „den Jesus lieb hatte“, um ihnen von ihrer Entdeckung zu berichten.

Was dann passierte, wurde vom Schweizer Maler Eugène Burnand 1898 in seinem Bild „Die Jünger Petrus und Johannes eilen am Ostermorgen zum Grab“ dargestellt (gemäß der Überlieferung, dass Johannes der Jünger war, „den Jesus lieb hatte“). Dieses herrliche Kunstwerk, das derzeit im Musée d‘Orsay in Paris hängt, wird von einigen als das schönste Osterbild beschrieben, das jemals gemalt wurde. Burnand gibt einen wichtigen Augenblick in der Jüngerschaft dieser beiden Männer wieder.

Die Darstellung des Malers hilft dem Betrachter, sich vorzustellen, was diesen beiden Jüngern durch den Kopf gegangen sein mag, als sie hin zu Jesu Grab eilten, nachdem sie mit Maria Magdalena gesprochen hatten. Vielleicht fühlten sie sich unbehaglich. Dachten sie an Jesu Prophezeiung, dass er gekreuzigt und nach drei Tagen auferstehen werde? Sie mussten sich selbst überzeugen, und sie fanden nur Jesu Leinenhemd und das Schweißtuch für seinen Kopf vor.

Und was hieß das alles für sie? Was sollten sie nun tun? Jesus hatte sie gut unterwiesen, und sie hatten viel gelernt, und doch wussten sie unzweifelhaft, dass sie vieles noch besser hätten machen können. Sie hätten besser zuhören, mehr Fragen stellen, engagierter lernen und sich stärker bemühen können, so zu sein wie er. Würden sie nun fähig sein, das Verpasste irgendwie nachzuholen? Sie mögen mit diesen und anderen Gedanken gerungen haben.

Letztendlich erlangten sie in den Tagen nach der Kreuzigung ein geistiges Wachstum, das sie nie wieder verließ. Das Evangelium sagt uns, dass die Jünger zunächst im See von Tiberias fischen gegangen waren, aber nichts gefangen hatten. Am Morgen stand Jesus am Ufer, doch sie wussten erst nicht, dass er das war. Als sie dem augenscheinlichen Fremdling sagten, dass sie nichts gefangen hatten, forderte er sie auf, die Netze zur rechten Seite des Schiffs auszuwerfen, und als sie das taten, konnten sie den Fang angesichts der Menge kaum einholen. Da wussten sie, dass es Jesus war – und er lud sie ein, mit ihm zu essen. Sie kamen an Land und nahmen an dem teil, was Mary Baker Eddy als das letzte geistige Morgenmahl mit ihrem geliebten Meister bezeichnete (siehe Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 34).

Mrs. Eddy, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft und eine engagierte Nachfolgerin Jesu, beschreibt das Erlebnis der Jünger folgendermaßen: „Von der Nutzlosigkeit ihrer Bemühungen im Dunkeln überzeugt und durch die Stimme ihres Meisters erweckt, änderten sie ihre Methoden, wandten sich von den materiellen Dingen ab und warfen ihr Netz auf der rechten Seite aus. Indem sie Christus, Wahrheit, am Ufer der Zeit von Neuem wahrnahmen, wurden sie befähigt, sich etwas aus der sterblichen Sinnlichkeit oder aus dem Begrabensein des Gemüts in der Materie in ein neues Leben zu erheben, das Geist ist“ (ebd., S. 35).

Die Jünger gelangten zu der Erkenntnis, dass Jesu Auferstehung die Tatsache vom Leben demonstrierte, das ewig, unsterblich ist, da Leben Gott, Geist, ist. Sie verstanden, dass sie nun über ein materielles Konzept vom Leben hinausgehen mussten. Diese Erfahrungen geistiger Erkenntnisse könnten als „Auferstehungsmomente“ bezeichnet werden – Zeiten, in denen ihr Denken höher stieg als ein materielles Verständnis vom Leben –, nicht nur zur Erkenntnis eines Lebens in Gott, sondern des Lebens als Gott.

Es ist ermutigend zu denken, dass wir alle solche Einblicke erlangen können, selbst angesichts eines Todesfalls. Ich habe etwas von dieser Inspiration erhalten, nachdem ein guter Freund von mir gestorben war. Ich hatte andere in einer solchen Situation schon oft unterstützen können, doch nun fiel es mir zunächst schwer, für mich selbst zu beten, da der Tod so wirklich erschien. Dann merkte ich, dass Engelsbotschaften von Gott in mein Denken flossen und mich angesichts dieses materiellen Augenscheins eines verlorenen Menschenlebens trösteten und stützten.

Ich musste an die Bibelgeschichte denken, wie Jesus Lazarus von den Toten erweckt hat, sowie an den wichtigen Austausch zwischen Jesus und Lazarus’ Schwester Marta, bevor Lazarus wieder auferstand. Jesus tröstet Marta in ihrer Trauer und sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer lebt und an mich glaubt, der wird niemals mehr sterben“ (Johannes 11:25, 26).

Ich verstand, dass wir wirklich auferweckt sind – befreit von dem Glauben an ein Leben in der Materie –, wenn wir Jesus nachfolgen und in Übereinstimmung mit der Wirklichkeit leben, die er hinsichtlich eines Lebens in Geist und nicht in einem materiellen Körper lehrte und bewies. Das bedeutet, dass wir niemals wirklich sterben, denn wir sind Gottes geliebte, ewige, gänzlich geistige Nachkommen, und unser Leben ist vollständig in und von Gott.

Diese Ideen brachten mir tiefen Frieden. Meine geistige Überzeugung wurde durch folgende, in Wissenschaft und Gesundheit kommunizierte Idee weiter gestärkt: „Der Mensch ist unsterblich und der Körper kann nicht sterben, weil Materie kein Leben hat, das sie aufgeben könnte. Die menschlichen Begriffe, Materie, Tod, Leiden, Krankheit und Sünde genannt, sind alles, was zerstört werden kann“ (S. 426). Wie befreiend war es, über ein materielles Verständnis von Leben hinaussehen zu können! Das Leben meines Freundes war niemals ganz zu Ende gegangen, denn es hatte niemals in der Materie existiert. Ja, das Leben meines Freundes setzte sich hier und jetzt in Gott fort, dem einzigen Leben, das es gibt.

Ich wusste, dass die Fortdauer dieses wahren Seins die gottähnlichen Qualitäten einschloss, die für mich in Bezug auf meinen Freund im Vordergrund standen: Anteilnahme, Rücksicht, Weisheit, Spiritualität, Güte und Bescheidenheit. Und da diese Eigenschaften von Gott kommen und ewiglich in Ihm bestehen, mussten sie immer ein Teil dieser Person als Gottes geliebtes Kind sein. Diese Eigenschaften, nicht ein materieller Körper, stellen das wahre Leben meines Freundes dar.

Diese machtvolle Erkenntnis heilte mich und löste meine Trauer auf. Sie half mir, von dem Glauben an den Tod zu einem Verständnis von Leben in Gott, dem Ursprung allen Seins, aufzuerstehen.

Die wundervollen Berichte von Jesu Auferstehung in den Evangelien können uns alle auf einzigartige Weise ansprechen und die Erfahrungen derer, die diese Erlebnisse hatten, für uns nachvollziehbar machen. Möge unser Herz angesichts der Ereignisse an jenem Ostermorgen von der geistigen Überzeugung und Erwartung erfüllt sein, dass auch wir die Macht Gottes erleben können, die zu Jesu Auferstehung geführt hat. Und das kann mit Augenblicken der Auferstehung hier und jetzt beginnen, verbunden mit der Freude, die in folgenden Worten eines Liedes enthalten ist:

Singt von wahrer Osterfreude,
   lasst sie in die Herzen ein,
singt von neuem Hoffen, Glauben;
   Liebe rollte weg den Stein!
O Verheißung und Erfüllung!
   Seht, vom Osterglanz verschönt
steht der Mensch, den Gott erschaffen,
   frei und herrlich, lichtgekrönt.

(Frances Thompson Hill, Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 413, Orig. und Übers. © CSBD)

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