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ARTIKEL

Wahre Weiblichkeit

Aus der März 2024-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wussten Sie, dass der Internationale Tag der Frau erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts gefeiert wurde? Ich war überrascht zu erfahren, dass Proteste gegen die ungleiche Behandlung der Geschlechter sogar noch viel früher ihren Anfang nahmen, und zwar mit der ersten Frauenrechtskonvention in Seneca Falls, New York, im Jahr 1848.

Ebenfalls interessant fand ich, dass dies auch die Zeit war, in der Mary Baker Eddy (1821–1910) erhebliche Veränderungen im Leben erfahren hat. Ursprünglich war sie eine alleinerziehende Mutter mit chronischen gesundheitlichen und finanziellen Problemen gewesen, doch dann wurde sie eine bekannte religiöse Führerin und die Gründerin einer weltweiten Kirche.

Trotz der ungleichen Behandlung von Frauen in ihrer Zeit war Mary Baker Eddy als Autorin, Herausgeberin, Redakteurin, Heilerin und Vortragende erfolgreich – all das zu einer Zeit, als Frauen kein Wahlrecht hatten und als unfähig betrachtet wurden, ihre eigenen Geschäfte zu führen. Ihr Buch über Spiritualität und Heilung (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift) wurde von der Women’s National Book Association [Vereinigung zur Förderung von Autorinnen in den USA] in die Liste der „75 Bücher von Frauen, deren Worte die Welt verändert haben“ aufgenommen.

Aus diesem Buch ist ersichtlich, dass Mrs. Eddy den Bedarf an Fortschritt hinsichtlich der Rechte der Frauen erkannte, denn sie schrieb: „Das Zivilrecht macht sehr ungerechte Unterschiede zwischen den Rechten der beiden Geschlechter.“ Und auf derselben Seite in Wissenschaft und Gesundheit schreibt sie weiter: „Unsere Gesetze sind, gelinde gesagt, nicht unparteiisch, denn sie machen zwischen den beiden Geschlechtern Unterschiede bei der Person, dem Besitzstand und dem elterlichen Sorgerecht“ und ferner: „Wenn ein ausschweifender Ehemann seine Frau verlässt, dann sollte es der ungerecht behandelten und vielleicht verarmten Frau gewiss erlaubt sein, ihr eigenes Einkommen zu beziehen, Geschäftsverträge abzuschließen, Grundeigentum zu besitzen, Gelder anzulegen und das uneingeschränkte Sorgerecht für ihre Kinder zu haben“ (S. 63).

Doch es ging ihr um etwas Tieferes. Sie protestierte gegen die zugrundeliegende „mentale Sklaverei“ falscher Glaubenskonzepte (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 225), die Frauen und Männer davon abhalten, ihr volles Potenzial als Töchter und Söhne Gottes zu entfalten. Ihre Entdeckung der Christlichen Wissenschaft, die in ihrem Buch vollumfänglich erklärt ist, hat vielen Tausenden geholfen, Heilung von schwierigen menschlichen Umständen zu erlangen, indem sie ihr gottgegebenes Recht auf Freiheit anerkannt haben.

Das machtvolle Beispiel ihres Lebens und die Ideen in ihrem Buch haben mein Leben verändert. Zwar hatte ich immer an die Gleichberechtigung aller Menschen geglaubt, doch das Studium der Christlichen Wissenschaft hat mir das geistige Verständnis vermittelt, auf das ich diesen Glauben gründen kann.

Die Bibel erklärt gleich ganz zu Anfang: „Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau“ (1. Mose 1:27). Gott ist unser göttlicher Vater und unsere göttliche Mutter, und Sein Wesen enthält väterliche und mütterliche Qualitäten – das, was als männliche Qualitäten betrachtet wird, darunter Kraft, Mut und Intelligenz, sowie das, was als weibliche Qualitäten gilt, wie Liebe, Zärtlichkeit, Sanftheit und Gnade. Als Kinder Gottes und somit das Ebenbild bzw. die Widerspiegelung Gottes sind wir alle jeweils ein vollständiger Ausdruck von Gottes Vaterschaft und Mutterschaft. Wir lesen in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Vereinigung der männlichen und weiblichen Eigenschaften bildet Vollständigkeit“ (S. 57).

Meine Identifizierung als vollständig und vollkommen trug sehr zu einer glücklichen Ehe bei. Ich erfuhr, dass die Ehe nichts mit zwei Hälften zu tun hat, die zusammen ein Ganzes ergeben. Es geht vielmehr darum, dass zwei vollständige Ideen sich in Harmonie mit Gott bewegen. Dort gibt es keinen Platz für Ungleichheit, Dominanz oder Schwäche. Ich fand das Rezept für eine erfolgreiche Ehe in Wissenschaft und Gesundheit: „In der Erfüllung der unterschiedlichen Anforderungen ihrer vereinten Wirkungskreise sollten sich ihre Sympathien in herzlichem Vertrauen und Ermutigung harmonisch verbinden, wobei jeder Partner den anderen stützt – sodass beide auf diese Weise die Vereinigung der Interessen und Neigungen heiligen, in der das Herz Frieden und Heimat findet“ (S. 59).

Und dieses Verständnis geistiger Vollständigkeit, dass jeder von uns die Vollständigkeit des göttlichen Geistes und unseres Vater-Mutter-Gottes widerspiegelt, hat mir Halt gegeben, als mein Mann starb, während wir im Ausland lebten. Die Rückkehr in mein Heimatland war nicht einfach. Doch die Erkenntnis, dass wir alle die Kinder Gottes sind und dass Männern keine weiblichen Eigenschaften und Frauen keine männlichen Eigenschaften fehlen können, half mir sehr, die Probleme zu überwinden.

Ich verstand, dass das, was uns als „Kluft zwischen den Geschlechtern“ erscheint, nur eine Kluft im allgemeinen Denken ist, die mit diesen richtigen, auf der Universalität geistiger Qualitäten beruhenden Ideen über Vollständigkeit gefüllt werden muss. Wahre Weiblichkeit hat nichts damit zu tun, wie sehr sich Frauen von Männern unterscheiden, sondern mit dem Verständnis davon, wie jeder von uns ewiglich der vollständige Ausdruck der Einheit dieser Qualitäten ist. Das eine nimmt dem anderen nie etwas weg, sondern verbessert das andere.

Es ist unser Recht, unsere Vollständigkeit – unsere Männlichkeit und unsere Weiblichkeit – zum Ausdruck zu bringen. Diese Erkenntnis bewirkt ein großes Gefühl von Freiheit von Begrenzungen und Beschränkungen und eröffnet uns wundervolle Möglichkeiten.

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