Eines Abends, kurz bevor ich von zu Hause zur Mittwochabendversammlung unserer nahegelegenen Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, gehen wollte, fühlte ich mich plötzlich unwohl und hatte Schmerzen.
Obwohl Bewegung unangenehm war, wollte ich den Gottesdienst nicht verpassen. Ich liebe diese wöchentlichen Zeugnisversammlungen – die Momente inspirierenden Gebets und auch die kostbaren Lesungen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, die liebevolle Gemeinschaft und die ermutigenden Heilungszeugnisse, die mitgeteilt werden. Diese Zeit in meiner Woche erfrischt mich und verleiht mir Auftrieb.
Oft beginnen diejenigen, die den Gottesdienst in einer christlich-wissenschaftlichen Kirche leiten, mit der Begrüßung der Gemeinde zu „diesem heilenden Gottesdienst“. An jenem Abend beschloss ich, die heilende Natur des Gottesdienstes als von Gott inspiriert und begründet aus vollem Herzen zu akzeptieren und ihr zu vertrauen.
Als ich in der Kirche ankam, war es mir noch nicht möglich, bequem zu stehen oder zu sitzen, aber ich wurde von liebenswürdigen Mitgliedern begrüßt, von denen ich wusste, dass sie die heilende Atmosphäre durch ihr Handeln und ihre Gebete unterstützten. Als ich hineinging, erklärte ich mental: „Dies ist ein heilender Gottesdienst, und es ist mir ein Segen, hier zu sein.“
Ich vertraute auf Gottes Macht, mich sofort zu heilen – nicht am nächsten Morgen oder irgendwann in der Zukunft. Das zweite Lied, das wir sangen, ist mir im Gedächtnis geblieben. Es war Lied 278 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, das mit den Worten beginnt: „Himmel und Heim sind in dir, Erdenpilger“ (P.M., Adapt. und Übers. © CSBD).
Indem ich von der Idee des Himmelreichs in uns – unserem individuellen Bewusstsein – ausgehend argumentierte, wurde ich an die Definition von Himmelreich in Wissenschaft und Gesundheit erinnert. Sie beginnt mit: „Die Herrschaft der Harmonie in der göttlichen Wissenschaft“ (S. 590). Das verhalf mir zu der Erkenntnis, dass wir in dieser Wissenschaft – den Gesetzen Gottes – sicher aufgehoben sind und dass jeder Wahrheitsgedanke, den ich in der Christlichen Wissenschaft über unsere wahre Natur als geistig und vollständig verstehen gelernt hatte, für mich und alle Anwesenden an diesem Abend galt. Gottes Gesetzgebung wirkt immer zu unseren Gunsten. Jede Qualität Gottes – wie beispielsweise Gesundheit, Freiheit, Ausgewogenheit, Freude, Liebe, Ruhe und Vollkommenheit – ist harmonisch, kraftvoll und in unserer wahren, geistigen Identität enthalten.
Als ich diese Richtung des Gebets beibehielt, wurde ich aus der Fokussierung auf den körperlichen Zustand heraus- und in Vertrauen, Frieden und Zuversicht hineingehoben. Die geistige Wahrheit, die ich in Gedanken erklärte und durchdachte, wurde für mich wirklicher, und ich spürte die Gegenwart und Macht der göttlichen Wahrheit, Gottes. Ich hatte das Gefühl, einen Vorgeschmack des reinen Gebets bekommen zu haben, das Christus Jesus vorgelebt hat, „dessen demütige Gebete“, wie Mrs. Eddy sagt, „tiefe und gewissenhafte Bezeugungen der Wahrheit waren – Bezeugungen des Menschen als Gottes ‚Bild‘ und der Einheit des Menschen mit Wahrheit und Liebe“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 12).
Plötzlich fühlte ich mich vollkommen wohl; der Schmerz war verschwunden (und blieb es auch), und den Rest der Zeugnisversammlung saß ich entspannt da. Ich jubelte und dankte Gott, und als wir das Schlusslied sangen, floss mein Herz vor Dankbarkeit über. Ich verließ den Gottesdienst mit einer größeren Wertschätzung für die heilende Macht der Kirche.
Lindsey Pagett
Buena Vista, Colorado, Vereinigte Staaten
