In den acht Jahren, seit unsere Tochter zur Welt gekommen ist, haben sich für meine Frau und mich – wie wahrscheinlich für viele Eltern – komplett neue Perspektiven auf das Leben eröffnet. Es gibt sicherlich kaum ein Ereignis, welches die Perspektiven eines Menschen so tiefgreifend und langfristig verändert wie die Geburt eines Kindes.
Aufgrund meiner Tätigkeit als Praktiker der Christlichen Wissenschaft ist es für mich ganz natürlich, auch die Kindererziehung in meiner Rolle als Vater mit Gebet anzugehen. Zu den Fragen, mit denen ich mich am Anfang dieses neuen Lebensabschnitts auseinandergesetzt habe, gehören: Was ist Erziehung wirklich? Wie kann man sie aus einem geistigen Blickwinkel betrachten und dann das durch die Christliche Wissenschaft erlangte geistige Verständnis praktisch anwenden?
Ich fing an, gezielt in den Lehrbüchern der Christlichen Wissenschaft, der Bibel und Mary Baker Eddys Hauptwerk, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, nach Ansätzen und inspirierten Anweisungen zu suchen, die als stabiles Fundament für die Erziehung eines Kindes dienen könnten. Im Kapitel „Ehe“ in Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Die gesamte Erziehung der Kinder sollte darauf hinzielen, Gehorsam gegen das moralische und geistige Gesetz zur Gewohnheit zu machen; mit diesem Gesetz kann das Kind dem Glauben an sogenannte physische Gesetze entgegentreten und ihn meistern, einen Glauben, der Krankheit verursacht“ (S. 62). Im Epheserbrief ist folgende Stelle zu finden: „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn“ (6:4). Und im 5. Buch Mose werden wir angewiesen: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft“ (6:5). Diese Ideen ermunterten mich, eine tief geistige Herangehensweise an die Kindererziehung zu finden.