Christian Science erregte zuerst meine Aufmerksamkeit im Jahre 1886, doch hielt ich es für unvernünftig und lächerlich. Seitdem habe ich ausgefunden, daß es mein Leben gerettet, und mich gelehrt, richtig zu leben.
Am 20sten November 1886, wurde uns ein Kindlein geboren. Als mein Kind eine Woche alt war, bekam ich einen wunden Mund. Der Arzt nannte es Eiterung, dadurch entstanden, daß ich meinen Säugling selbst stillte. Dies Leiden verbreitete sich innerlich und äußerlich über meine Lippen und Kinn und fing an, sich in meinen Magen einzufressen, so, daß ich keine feste Nahrung zu mir nehmen konnte, auch wenn ich im Stande gewesen wäre, zu kauen. Mein Mann war nicht mit dem Arzt zufrieden, und so ließ er einen zweiten, eine Dame, für mich kommen. Sie hielt es für das beste, die Eiterung mit Höllenstein zu ätzen. Ich litt unaussprechliche Qualen und wurde täglich schwächer und dünner.
Schließlich hatten wir sieben Ärzte gerufen und diese waren der Meinung, daß ich nicht am Leben bleiben könne, da durch die Eiterungen Blutvergiftung entstanden sei.
Mein Herz klopfte so laut, daß man es im Nebenzimmer hören konnte, wo die ganze Familie versammelt war, — Gatte, Vater, Mutter und Geschwister — und meinen Tod erwarteten. Früher hatte ich einhundert fünfundzwanzig Pfund gewogen, jetzt war ich zum Skelett abgemagert und leicht wie ein Kind. Ich hatte den Verstand und das Bewußtsein verloren von der giftigen Medizin, Morphium und Opium, um die Schmerzen zu lindern. Nach der Aussage der Ärzte konnte ich höchstens noch anderthalb Stunden leben. Alle hatten Abschied von mir genommen. Dann mußte etwas aus der Stadt geholt werden und mein Vater wurde hingeschickt, um es zu besorgen. Er mußte nach einem Krämerladen gehen, und der Eigentümer erkundigte sich nach mir. Mein Vater sagte ihm was die Ärzte glaubten. Dann sprach der Ladenbesitzer von Christian Science und sagte meinem Vater, daß seine Frau ein Christian Scientist sei. Er sagte: „Weshalb soll sie sterben, weil die Ärzte es sagen; warum versuchen Sie nicht Christian Science?” Die Christian Scientist, die liebe gute Frau, wurde sogleich geholt und ehe eine Stunde um war, war ich bei Bewußtsein und erkannte die Frau. Von der Zeit an war mein Zustand natürlich. Alle körperlichen Organe nahmen ihre natürlichen Funktionen wieder auf. Ich war hungrig, denn ich hatte seit vier Monaten keine Nahrung über die Lippen gebracht. Meine erste Mahlzeit bestand aus Beefsteak, Kartoffeln und Kohl. Ich aß mit Appetit und verdaute die Nahrung gut. Alle erwarteten mit Schrecken ein trauriges Resultat. Doch ehe vierundzwanzig Stunden um waren, hatte ich solchen Appetit bekommen und auch mein Sprachvermögen war wieder hergestellt, welches ich verloren hatte, da die Zunge durch übermäßigen Gebrauch des Cocain gelähmt war. Am zehnten Tage ging ich auf dem Hofe spazieren. Nach drei Wochen ging ich zu meinem Vater, der achtzehn Meilen von uns entfernt wohnte, auf Besuch, und dort begann meine Transformation.
Ich bekam neue Haut, neue Nägel, neues Haar, kurz gesagt, ich wurde erneuert. Dies mag sich wohl wie ein Märchen anhören, doch ich habe das Zeugnis aller Lieben, die in der traurigen Zeit um mich waren. Wie glücklich fühle ich mich, daß ich im Stande bin, dies zu schreiben, denn durch Christian Science wurden all diese Wohlthaten auf mich gehäuft.
Die Menschen betrachteten mich wie eins der sieben Wunder. Einige waren Skeptiker und andere nahmen die liebe Wahrheit an. Einige sagen jetzt noch nach der herkömmlichen Weise, daß: „meine Zeit noch nicht gekommen sei.” Doch wir wissen, daß ich gestorben wäre, wenn Christian Science mich nicht zur rechten Zeit gerettet hätte mit der schönen Wahrheit und Liebe.
Fort Dodge, Ia.
