Ein religiöser Glaube hat nur Wert, insofern er die Menschheit befähigt, die Bedürfnisse zu befriedigen, ob in moralischer, physischer oder geistiger Hinsicht. Da die Christian Scientisten wissen, daß „Religion sowohl praktische Anwendung als Predigen erfordert, stimmen sie gern mit den Äußerungen eines Zeitgenossen in „The Homiletic Review“ überein. Derselbe sagt: „Religion dient zur Leitung des Lebenswandels, und die geringsten Lebensangelegenheiten müssen sich ihrem herrschenden Einfluß fügen und der einzige ‚Weg‘ für den Menschen, um von seinem Christentum zu profitieren, ist: genau danach zu leben. Nur wenn er die Prinzipien des Evangeliums befolgt, wird das Evangelium ihm zur Wirklichkeit in seiner gesegneten Erfahrung.”
Wenn wir den Bericht lesen, daß: „der Mensch nur von seinem Christentum profitieren kann, wenn er danach lebt,” so ergibt sich natürlich die Frage: „Was ist dieses Christentum wonach wir so leben müssen, daß wir es erleben?” Die Antwort findet man nur in Jesu eigenen Worten und Werken.
Als Jesu gefragt wurde: „Welches ist das vornehmste Gebot vor allen?” sagte er: „Das vornehmste Gebot vor allen Geboten ist das: Höre, Israel, der Herr unser Gott, ist ein einiger Gott; und du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften. Das ist das vornehmste Gebot. Und das andre ist ihm gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst. Es ist kein ander größer Gebot denn diese.”
Matthäus sagt: „Und Jesus ging umher im ganzen galiläischen Lande, lehrete in ihren Schulen, und predigte das Evangelium von dem Reich, und heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk ... Und sie brachten zu ihm allerlei Kranke, mit mancherlei Seuchen und Qual behaftet, die Besessenen, die Mondsüchtigen und die Gichtbrüchigen; und er machte sie alle gesund.” Und gleich nachdem der Meister die Bergpredigt gehalten hatte: „Siehe, ein Aussätziger kam, und betete ihn an und sprach: Herr, so du willst, kannst du mich wohl reinigen. Und Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will’s thun, sei gereinigt! Und alsbald ward er von seinem Aussatz rein.”
Während der vierzig Tage, die Jesus nach seiner Auferstehung mit seinen Jüngern zubrachte, „befahl er ihnen, daß sie nicht von Jerusalem wichen, sondern warteten auf die Verheißung des Vaters, welche ihr habt gehört [sprach er] von mir”; und nach der Ausgießung des heiligen Geistes auf die Jünger, heilten Petrus und Johannes den Lahmen vor des Tempels Tür, und als sie für diesen Beweis des Christentums zur Rechenschaft gezogen wurden, sprach Petrus, voll des heiligen Geistes, zu ihnen: „Ihr Obersten des Volks und Ihr Ältesten von Israel! So wir heute werden gerichtet über diese Wohlthat an dem kranken Menschen, durch welche er ist gesund worden, so sei euch und allem Volk von Israel kund gethan, daß in dem Namen Jesu Christi von Nazareth, welchen ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferwecket hat, stehet dieser allhie vor euch gesund.”
Die Heilung der Krankheit und die Vernichtung der Sünde sind unzertrennlich vom Christentum, denn sie sind unzertrennlich vom Verzeichnis der Mission Jesu und nur in dem Maße, in dem wir die Werke tun, welche er zur Erlösung der Menschheit vollbrachte, können wir den Anspruch erheben, seine Nachfolger zu sein. Daß diese Werke vollbracht werden, wird durch das Zeugnis von Tausenden bewiesen, die krank waren und jetzt gesund sind.