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Die köstliche Perle.

Aus der Februar 1906-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Abermal ist gleich das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte. Und da er Eine köstliche Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte und kaufte dieselbige.”

Was ist heutigen Tages die köstliche Perle? Ist es nicht das wissenschaftliche Christentum, welches den kranken und sündigen Sinn der Sterblichen durch das geistige Verständnis von Gott und Mensch heilt — das Christentum, welches alle zeitlichen Voraussetzungen verwirft und den göttlichen Geist als die einzige Ursache und Grundlage jeder wahren Wirkung annimmt? Sicherlich deutet eine jede Parabel, die Jesus erzählt, an, daß nur von dieser Grundlage aus, das wissenschaftliche Christentum erlangt werden kann. Er erklärte und bewies auch, daß diese Perle alle Elemente eines wahren Reichtums in sich birgt. Man kann sagen, daß die wahre, wirkliche, geistige Kirche die wirkenden Ideen des unendlichen Geistes einschließt und Leben, Liebe, Gesundheit, Heiligkeit, Harmonie — göttliche Schönheit und Lieblichkeit offenbart. Wenn das menschliche Bewußtsein, durch die unbesiegbare Tätigkeit des wissenschaftlichen Christentums, selbst in einem Grade diese göttliche Kraft erkennt, dann erschließt sich der Gedanke dem reichen Genuß dieses Begriffs der Kirche, welcher von Christus zuerst gegeben wurde. Durch den wissenschaftlichen Beweis der Gesundheit und Heiligkeit steigt der Gedanke stetig bergan zu höheren Strahlen göttlichen Lichtes und göttlicher Liebe. Wie dieser neubelebte und belebende Gedanke anfängt, im menschlichen Bewußtsein ein Bild von göttlicher Gesundheit und Reinheit zu entwerfen, so fängt er gleichfalls an, in diesem Bewußtsein ein Urbild der wahren Kirche aufzubauen, deren Mitglieder in immer-fortschreitendem Maße das geistige Heilen unseres großen Meisters darstellen mögen, der das höchste irdische Vorbild der geistigen Idee war.

Wenn wir zu dieser Stunde die göttliche Weisheit erkennen, welche unsere Führerin geleitet hat, dann müssen wir auch ihren Rat dankbarst anerkennen und annehmen, daß, in dieser Zeit, in der Christian Science noch so jung bei uns ist, sie Kirchengebäude braucht, in denen das heilende Evangelium der Wahrheit, den Geistlich-armen — den demütigen und offenen Herzen unsrer Mitmenschen gepredigt werden kann. Geistiges Heilen, das Erbauen und Erhalten von Kirchen sind unzertrennbare Glieder in der Kette der heutigen, wissenschaftlichchristlichen Arbeit, wie uns unsere Führerin sowohl durch Vorbild als durch Befehle gezeigt hat. Es ist deshalb höchst wichtig für uns, einzusehen, daß alle diese Gnadenmittel auf der jetzigen Stufe unseres geistigen Wachstums von wesentlicher Bedeutung für uns sind, und daß, wenn wir verfehlen, die Schritte zu tun, welche sie verlangen, wir wahrscheinlich einige wertvolle Lektionen verlieren, ohne welche unser zukünftiger Fortschritt ungewiß und unbefriedigend sein wird. Man hat oft bemerkt, daß, wenn eine Person sich einem dieser Mittel zum Fortschritt widersetzt, sie sich binnen kurzem allen widersetzen wird.

In einer Beziehung lauwarm zu sein, führt unwiderruflich auf den Weg zur Lauheit in allen Dingen. Das Gesetz der Einigkeit der Wahrheit findet oft eine Nachahmung in dem sogenannten Gesetz der Einigkeit des Irrtums. Wir, aus dieser Herde und von diesem Glauben, gehen deshalb in der Macht und Majestät der Wahrheit aus, um willig und freudig unseres Herrn Arbeit in diesen verschiedenen Zweigen der Tätigkeit zu verrichten.

Heute nimmt der wissenschaftliche Gedanke die zerbröckelnden Wälle aller Formen der Theologie wahr, die auf materiellen Grundlagen erbaut worden sind. Die Atomentheorie der Schöpfung, einschließlich des Menschen, welche christliche Gelehrte und Prediger in den letzten Jahren so allgemein gut geheißen haben, zerschneidet augenscheinlich die Lebensadern des religiösen Gedankens und religiöser Tätigkeit; und für einige wird dadurch die heilige Schrift, ihres gesegneten Lichtes der Wahrheit beraubt und nur zu einer wortreichen Geschichte eines wackeligen Irrtums gemacht. Der Ruf der Christian Science gebietet uns, auszugehen, in dem Gewande der Liebe, um die notleidende Menschheit von den Verderben bringenden Ansichten zu erlösen, welche von Materialismus und eitler menschlicher Philosophie durchdrungen sind. Mitarbeiter in dem Weinberge Gottes laßt uns aufwachen, um den Anforderungen der Stunde gerecht zu werden, laßt uns in der Rüstung der Wahrheit, die heilt und errettet, marschieren und einer des anderen Last tragen und der Welt ein Licht zeigen, dem sie sicher und freudig folgen kann. Dies ist die günstige Zeit. Unsere Arbeit ist ebenso herrlich, wie sie groß ist. Fahren wir fort, uns daran zu erinnern, daß die Wahrheit der Christian Science, die heute an der Arbeit ist, den menschlichen Charakter zu formen und auszumeißeln, die großartigste Offenbarung des Seins ist. Sie ist der Boden der Hoffnung, die Wurzel wahrer Liebe, das Band, welches die Familien vereint und das einzige sichere und fortdauernde Unterpfand socialer und nationaler Vereinigung. Sie ist der Fels der Ewigkeit, die Stütze des Fortschritts und das Leuchtfeuer zu hohem und heiligem Wirken des Geistes und des Herzens. Sie beruhigt die ungestümen Wasser des menschlichen Ehrgeizes, stillt den Sturm der Rache, hält die Hand der Gier zurück, bringt den jähen Wasserfall der materiellen Prunksucht zum Stillstand und breitet den Mantel liebender Barmherzigkeit über die sündigen Taten des zurückkehrenden, verlornen Sohnes. Sie zerbricht die Ketten der Unterdrückung und befreit den Gefangenen. Sie füllt wieder und wieder die leere Hand des Mangels und schmückt die Pracht des Reichtums mit der Großmut, freundlich und gütig zu geben. Sie führt die Wandernden und Verirrten zurück und richtet die Trauernden und Schwerbeladenen immer wieder auf.

Was auch immer dieses gesegnete Licht trüben will, ist ein Erzfeind des Menschengeschlechtes, selbst wenn es im Namen von Gelehrsamkeit und Wissenschaft kommt. Menschliches Wissen mag die Erde hin- und herschütteln in dem vergeblichen Versuche, diese heilende und rettende Wahrheit zu beschmutzen, doch in den kommenden Jahren werden die Menschen auf ihre nahenden Fußtritte lauschen, wenn sie kommt, um alle Menschen zu befreien. In diesem Lichte des wissenschaftlichen Glaubens, lernen wir die Erklärung des Paulus verstehen, daß „dieser Welt Weisheit, Torheit bei Gott” ist, daß jedes menschliche Gebäude, melches auf der Grundlage materiellen Glaubens und menschlicher Philosophie errichtet worden ist, nichts als Dunkelheit ist, mit der Weisheit verglichen, deren Basis der einzige, ewige, göttliche Geist ist.

Von dieser unendlichen Lebensquelle können nur Ströme des lebendigen Wassers in das Herz der Menschheit fließen. Die Tautropfen der Liebe, welche hier und da auf den demütigen Gedanken fallen, und die Erde mit frohem Glück und froher Hoffnung erfrischen, geben uns Schimmer unvergleichlicher Schönheit und Glorie. Dieses göttliche Verständnis geht an das Schmerzenslager und mit dem leisen Geflüster der Liebesbotschaft stillt es den Tumult des Hasses und der Furcht und stellt die Harmonie der Sanftmut und des Friedens her. Es hebt die Gefallenen auf, tröstet die, welche gebrochenen Herzens sind, und trocknet die Tränen des Kummers. Um die Mitternachtstunde zündet es die verlöschende Glut des irdischen Feuers mit den unsterblichen Funken der Gottheit wieder an, und endlich schließt es für immer die offene Pforte des Todes durch die reiche Gegenwart und Macht des Lebens. Das Versprechen, daß der Tröster kommen sollte, um auf immer bei uns zu bleiben, ist erfüllt, die Dämmerung eines ewigen Tages ist nahe herbeigekommen.

Was für ein Schatz ist unser, und das Beste an allem ist, daß es in der Macht aller liegt, ihn zu erlangen, die willens sind, auf dem Wege zu folgen, welcher uns durch die geistige Bedeutung der heiligen Schrift gezeigt worden ist, wie sie in unserm Lehrbuch „Science and Health with Key to the Scriptures“ offenbart wird.

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