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Viele Jahre sind vergangen, seit ich von einem ererbten Leiden...

Aus der Februar 1906-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele Jahre sind vergangen, seit ich von einem ererbten Leiden geheilt wurde. Seit meinen frühsten Erinnerungen war ich beständig mit einem Augenleiden behaftet, bis Christian Science zu mir kam. Durch große Sorgfalt, und indem ich alles unnötige Lesen vermied und sogar vergleichsweise wenig las, das notwendig war, gelang es mir halb durch mein zweites Jahr in der Hochschule zu kommen, als mein Augenlicht gänzlich versagte. Zweimal gelang es mir auf kurze Augenblicke, als direktes Resultat des Gebetes und der Ausübung meiner Willenskraft, einige Zeilen zu lesen. Ich konnte sogar niemand auf der andern Seite der Straße erkennen, den ich gut kannte. Meinen letzten Aufsatz in der Schule hatte ich mit geschlossenen Augen geschrieben. Ich war so fest entschlossen meine Schularbeit zu vollenden, daß ich eine Zeitlang nur den Recitationen zuhörte, da ich vom Studieren und Hersagen entschuldigt war. Es war mein Ehrgeiz eine gründliche Erziehung zu erlangen und in das geistliche Amt einzutreten. Ich hatte eine Klasse von dreizehn Schülern in der Sonntagsschule, die meisten derselben waren nicht in einer Sonntagsschule gewesen, bis mein unermüdliches Streben sie dahin brachte. Inmitten all dieser Arbeit und anderer Kirchenarbeit, versagte mein Augenlicht noch schneller. Ich war gezwungen meine Klasse, sowie meine andere Kirchenarbeit aufzugeben. Der Superintendent schrieb an mich und bat mich zurückzukommen und wenigstens bei meiner Klasse zu sitzen. Ich betete inbrünstig, dann nahm ich die große Familienbibel zur Hand um zu lesen, konnte jedoch kein Wort der großen Druckschrift sehen. Ich sagte: „Wenn es Gottes Wille wäre, daß ich diese Klasse unterrichte, würde er mir sicherlich das dazu nötige Augenlicht geben.” Unterdessen trug ich eine Brille, die einer der besten Augenärzte der Stadt mir verordnet hatte. Ich setzte mein Vertrauen einen Augenblick in Brillen, Ärzte, Medizin, — den Arm des Fleisches und im nächsten Augenblick in Gott. Wie wenig verstand ich von der biblischen Erklärung: „Ich” bin „der Herr .... und will meine Ehre keinem andern geben.”

Folgende Gedanken kamen mir schließlich in den Sinn: „Vollbringe ich wirklich etwas Gutes? Falls dem so ist, scheint es als ob Gott Seiner eigenen Sache hier auf Erden entgegenwirkt.” Es scheint doch unvernünftig die heimzusuchen und zu hindern, die in Seinem Weinberg arbeiten. Ich machte vielen Geistlichen meinen Besuch, die mir alle sagten, daß es Gottes Wille sei. Mein Versuch diesen Gedanken mit der biblischen Erklärung, daß: „Er nicht von Herzen die Menschen plagt und betrübt” zu vereinigen, mißlang. Beide Aussagen konnten nicht wahr sein.

Ferner fragte ich: „Habe ich Sie nicht in der Kirche vorlesen hören, ‚Daß Gott die Person nicht ansiehet‘? Wie kommt es denn, daß Er mich heimsucht und nicht die andern?” Wie ich mich danach sehnte, die Bibel selber zu lesen und nicht nur Bruchstücke derselben aus zweiter Hand!

Meine Fragen wurden beantwortet und auch der Segen, die Bibel selbst zu lesen, wurde mir durch Christian Science zu teil. Ich besuchte den Christian Science Gottesdienst nur um Trost zu finden in meiner Enttäuschung über meinen himmlischen Vater, den ich damals nicht kannte. Paulus sagte zu den Männern von Athen: „Ich bin herdurchgegangen, und habe gesehen eure Gottesdienste, und fand einen Altar, darauf war geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch denselbigen, dem ihr unwissend Gottesdienst thut.” Dies beweist ganz klar, daß Paulus den Glauben an einen unbekannten Gott nicht für gut erkannte. Christian Science verkündigte mir den wahren Gott von dem die Bibel berichtet: „Daß er nicht von Herzen die Menschen plagt und betrübt.” Wie konnte ich konsequent glauben, daß Gott mich heilen würde, wenn ich zu gleicher Zeit glaubte, daß es Sein Wille sei, daß Trübsal existiere?

Der Augenarzt hatte gesagt: „Diese Brille gewährt Erleichterung, kann Sie jedoch nicht heilen.” Die Bibel lautet: „Dich will ich [Gott] wieder gesund machen.” „Ich will alle Krankheit von dir wenden.” Wem sollte ich glauben, Gott oder dem Arzt? An demselben Tage, an dem ich lernte, wem zu trauen, wurde ich geheilt. An demselben Tage wurde mein Glaube an das Gesetz der Erblichkeit vernichtet; es wurde mir absolut bewiesen, daß das kein Gesetz ist, und anstatt dessen wurde die biblische Erklärung als wahr erwiesen: „Zur selbigen Zeit wird man nicht mehr sagen: Die Väter haben Herlinge gegessen und der Kinder Zähne sind stumpf worden.” Daß das Gesetz der Erblichkeit kein Gesetz der Gerechtigkeit ist, ist ganz unstreitig. Wie konnte es dann ein Gesetz Gottes sein, da Gott gerecht ist? Meine Heilung war augenblicklich! Das unterlag keinem Zweifel und so gründlich war die Heilung, daß ein Arzt beunruhigt wurde, als er hörte, daß meine Augen eine schwere Prüfung bestanden hatten. Er sagte: „Sie wird noch blind werden, ehe fünf Jahre um sind.” Es ist jetzt fast dreizehn Jahre her seit meiner Heilung und während der Zeit ist kaum ein Tag vergangen, den ich nicht teilweise oder ganz mit Lesen oder Schreiben, Sticken oder anderer Arbeit verbracht, wodurch meine Augen sehr angestrengt wurden.

Unser allweiser, allliebender, himmlischer Vater — wie Christian Science Ihn offenbart, — kann uns keine Wohltaten vorenthalten; aber ein Mangel an Verständnis entzieht uns viele Wohltaten. Mrs. Eddy, Gottes treue Dienerin, gebührt unbegrenzte Ehre und Liebe — die Liebe, zu der wir uns nicht nur bekennen, sondern uns bestreben, sie durch ein tadelloses Leben zu beweisen.

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