Der Anfänger in der Christian Science weiß manchmal nicht wie er seine früheren Ansichten mit den in unserem Lehrbuch erklärten Idealen vereinbaren kann, aber er lernt bald und je schneller desto besser, daß, insofern seine Begriffe vom Sein irrtümlich sind, sie in dem Maße mit der Wahrheit unvereinbar sind. Unsere Führerin sagt, daß „verkehrte Gedanken und irrtümliche Anschauungen Fälschungen der Wahrheit sein müssen”; in der Tat, sie sagt, daß Sterbliche „von Anfang an Fälschungen waren” (Science and Health, S. 267, 409.) Nun will sicherlich kein Christian Scientist irgend welche Fälschungen in Umlauf setzen oder annehmen im mentalen Reich so wenig wie im sogenannten physischen Reich. Er hat den Anfang gemacht, die Wahrheit als Grundlage zu haben, weil er gelernt hat, daß das göttliche Prinzip und Seine Ideen die ganze Wirklichkeit ausmachen. Er sieht auch ein, daß all seine falschen Begriffe aufgegeben werden müssen, damit die göttlichen Ideale der Gesundheit und Heiligkeit von ihm vergegenwärtigt werden können. Um dies schnell und erfolgreich zu tun, muß er wie der Sohn der Jungfrau, von dem Jesaja schreibt: Böses verwerfen und Gutes wählen lernen.
Während die Christian Science lehrt, daß alle Ideen Gottes gut sind, wie Er selber, lehrt sie niemals, daß Sünde, Krankheit oder Tod gut oder wirklich seien und nur ein nachlässiges oder oberflächliches Studium unseres Lehrbuches könnte auf das Denken eines Schülers einen so irrtümlichen Eindruck machen. Nachdem wir die Christian Science angenommen haben, finden wir uns fortwährend so gestellt, daß wir zwischen dem Geistigen und dem Materiellen wählen müssen, dem Guten und dem Unwirklichen, und hier sollte man bedenken daß, wenn das Böse nicht irgendwie Anspruch machen würde, wirklich oder gut zu sein, so würde es gar keine Anerkennung finden. In Anbetracht dieses Hanges müssen wir uns gegen das, was Mrs. Eddy „falsche Mildtätigkeit” nennt, schützen (Science and Health, S. 447), die nur eine täuschende Fälschung der wahren ist. Es ist falsche Mildtätigkeit für Sterbliche Vollkommenheit zu beanspruchen. Sogar der aufrichtigste Schüler der göttlichen Wissenschaft kann nur wie Paulus sagen: „Nicht, daß ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei. ... Eines aber [tue] ich ... [ich] jage nach dem vorgestreckten Ziel.”
Unser Lehrbuch erklärt es sehr deutlich, daß „Sterbliche nicht wie Unsterbliche sind, in Gottes eigenem Ebenbild erschaffen”; daß sie „ein unharmonisches Geschlecht sind und oft falsche Brüder” (Science and Health, S. 295, 444.) Jedoch bietet es das wahre Modell dar, — den vollkommenen Menschen, — und lehrt uns wie wir uns diese Idee vergegenwärtigen und ausdrücken können und so beständige Harmonie behaupten. Wahre Mildtätigkeit trennt alles Übel — ob Sünde oder Krankheit — von unserem Begriff vom Menschen und behauptet die Möglichkeit sowohl als die Notwendigkeit, daß jeder das vollkommene Maß des vollkommenen Menschen erreicht. Jeder Versuch, das gut zu nennen, was nicht gut ist, muß natürlich Enttäuschung bringen.
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