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Die Christian Science: die Helferin der Menschheit.

Aus der Februar 1907-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Vortrag von Mitglied des Komitees für Vorlesungen der Christian Science,

Bei Gelegenheit des Vortrages Professor Herings in Concord, wurde er von , dem Bürgermeister der Stadt, eingeführt, dessen Erklärungen in Bezug auf Mrs. Eddy von der anwesenden Zuhörerschaft, welche die Kirche vollständig füllte, mit Beifall aufgenommen wurden. In seinen einleitenden Bemerkungen sagte Bürgermeister Corning:

Es liegt nicht innerhalb meiner Befugnis, noch ist es mein Zweck, heute Abend mit Ihnen über die Christian Science als die Christian Science zu sprechen, aber ich fühle, daß ich bei dieser Gelegenheit nicht gerechtfertigt dastehen würde, wenn ich verfehlte, ein Wort über die Christian Science und ihre Beziehungen zu Concord zu sagen. Als ein Vertreter all unsrer Bürger kann es für den Bürgermeister nicht ungeziemend sein, diesen Gegenstand kurz zu berühren.

Wir sind alle ungemein stolz auf unsere Stadt, ihre traditionelle Vergangenheit, ihre anziehende Gegenwart und ihre glänzenden Versprechungen für die Zukunft. Was auch immer in geistiger und materieller Beziehung getan worden ist, oder was späterhin für die Wohlfahrt Concords getan werden mag, wird von dem herzlichen Beifall eines jeden guten Bürgers begrüßt werden. Concord hat den Ruf, kalt und langsam im Entgegenkommen zu sein, vielleicht eher zurückhaltend als begeistert. Nun, diese Anklage mag nicht wahr sein, und meiner Meinung nach, hat sie in keiner Beziehung viel Wichtigkeit. Concord ist ohne Zweifel konservativ, aber es ist nicht der Konservatismus der Gleichgültigkeit, oder ein Mangel an Wertschätzung. Ich habe beinahe jede Stunde meines Lebens in Concord verlebt, und ich kenne die Leute, mit denen ich zusammen lebe. Erinnern Sie sich nicht der Gefühle des Stolzes und des Entzückens, die von unsern Bürgern über den Bau dieser wundervollen Kirche ausgedrückt wurden, und warum nicht? Wir waren stolz diese stattliche Hinzufügung zu der schönsten und schmuckreichsten Sammlung öffentlicher Gebäude aller öffentlichen Orte oder Plätze in New-Hampshire, wenn nicht in New-England zu sehen. In architektonischer Beziehung, haben wir in dieser Kirche eine Quelle des fortwährenden Entzückens. Sicherlich, um das wenigste zu sagen, verdanken wir diese Kirche der Zuneigung, welche die Christian Scientisten für Concord hegen.

Es ist nicht notwendig für mich, Ihre Aufmerksamkeit auf eine öffentliche Tatsache zu lenken, nämlich, die Bewegung, bessere öffentliche Fahrstraßen herzustellen. Der Staat selbst hieß dieselbe gut. In Concord, jedoch, mit mehr als zweihundert fünfzig Meilen Straßen und Landstraßen, mit einer größeren Meilenzahl als irgend eine andere Stadt ihrer Größe, die ich kenne, nimmt die Frage dauerhafter Fahrstraßen eine erstaunliche Wichtigkeit an. Wir bauen dauerhafte Straßen, und ich glaube das Publikum billigt das herzlich, aber die Kasse der Stadt trügt nicht die ganze Bürde. Concord hat gute und edelmütige Freunde, welche in allen Teilen dieser Republik wohnen und selbst in Kaiserreichen und Königreichen jenseits des Meeres, selbst in dem Freistaate Australiens. In allen diesen Reichen hat Concord Freunde, welche uns bitten, uns in unsrer Arbeit, Straßen zu bauen, helfen zu dürfen. Während meines ersten Jahres als Bürgermeister, erbaten Freunde von Mrs. Eddy die Erlaubnis für das Asphaltieren eine Strecke der Mainstraße dem Stadthaus gegenüber, bis nördlich zur Centerstraße bezahlen zu dürfen. Jene Arbeit hat der Stadt Concord nicht einen Pfennig gekostet, und die Bescheidenheit jener edelmütigen Freunde hält ihre Namen vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen. Dieses Jahr haben die Christian Scientisten einen Dollar für jeden Dollar der Stadtkasse gegeben, um Statestraße zu asphaltieren. Ich spreche von diesen Angelegenheiten, weil ich möchte, daß die Leute dieser Stadt die Beziehungen verstehen, welche zwischen den Freunden unsrer ausgezeichneten Mitbewohnerin Mrs. Eddy und der Stadt selbst bestehen. Wir können das Gute zählen, was diese Leute für Concord getan haben, und ich müßte mich einen Tölpel und einen Grobian nennen, wenn ich nicht zu allen Zeiten und an allen Orten meinen Dank und meine Dankbarkeit für den materiellen Aufschwung ausdrücken würde, welchen Concord durch die Christian Scientisten erfahren hat.

Soweit habe ich zu Ihnen gesprochen als einer, der durch seine offizielle Stellung das Recht annahm, Ihnen zu sagen, ob Concord der Christian Science etwas schuldet oder nicht. Ich möchte nun etwas sagen, was ein guter Bürger immer zu sagen verpflichtet ist, wenn die Intelligenz der Bewohner Concords in Frage gezogen und lächerlich gemacht wird. Ich bin sicher, Sie haben von den “muckrakers” (Gossenkehrern) gehört. Ich wünschte ich könnte eine bessere und wohlklingendere Bezeichnung brauchen, aber da ich den großen Namen John Bunyans und Theodore Roosevelts folge, rechtfertige ich meinen Gebrauch derselben und spreche von Gossenkehren. Mehr als einmal habe ich Briefe aus vielen Orten empfangen, mit der Anfrage, ob ich die Schreiber benachrichtigen könnte, ob Mrs. Eddy am Leben wäre oder nicht. Ich habe immer als ein ehrlicher Bürger geantwortet, der wünscht, daß die Wahrheit bekannt würde, aber keine Antwort und keine Versicherung schien eine Wirkung zu haben, oder diejenigen zu befriedigen, die auf der Suche nach dem Sensationellen und dem Unwahren sind. Kürzlich sind Vertreter eines der größten Tageblätter der Metropole in Concord gewesen, die behaupteten, daß Mrs. Eddy nicht mehr am Leben wäre. Meine Damen und Herren, das ist für mich ein schmerzlicher und peinlicher Gegenstand. Ich habe Mrs. Eddy tagtäglich, jahrein, jahraus, durch unsere Straßen fahren sehen, und vor ganz kurzer Zeit habe ich die Dame an meinem Hause vorbeifahren sehen, und doch kommen Fremde hierher, Feinde dieser Religion, um zu behaupten, daß Concord seinen eignen Augen nicht trauen kann, und daß es seine Sinne verloren hat. Heute Nachmittag vor weniger als vier Stunden stand ich zum ersten Male in meinem Leben eine halbe Stunde lang Mrs. Eddy gegenüber. Ich lauschte einer so glänzenden, lebhaften und muntern Unterhaltung, wie ich sie je in meinem Leben gehört habe, und ich wünsche gegen diese grausame, bittere Unwahrheit Zeugnis abzulegen, die nicht nur gegen Sie, die Sie zu dieser Kirche gehören, die liebenden und ergebenen Freunde der Dame und der Führerin gerichtet ist, sondern die auch ein Brandmal für Concord ist, was für einen der besten und edelmütigsten Freunde, welche die Stadt Concord je besessen hat, ein Kummer und Schmerz ist.

Vor einem Jahre hatte ich das Vergnügen, einer der größten und intelligentesten Zuhörerschaften, die sich je in diesen Mauern versammelt haben, einen hervorragenden Staatsmann und einen Vorleser der Kirche der Christian Science vorzustellen, und wieder bei einer ähnlichen Gelegenheit, ist mir das Amt zugefallen, dieser Zuhörerschaft einen gelehrten und hervorragenden Sohn einer Familie vorzustellen, die sich in Amerika in großem Maße in ihrem Berufe ausgezeichnet hat Nachdem Professor Hering einen großen und beneidenswerten Erfolg in seinem erwählten Berufe erreicht hatte, wandte er sich von hohen Ehren und sicherm Ruhme ab, und widmete sein Leben der Förderung der Christian Science.

Ich habe das Vergnügen, Ihnen Professor Hermann S. Hering vorzustellen, ein geehrtes Mitglied des Komitees für Vorlesungen der Christian Science.

Professor Herings Vortrag.

Jeder aufmerksamen Person muß es sehr augenscheinlich sein, daß die Menschheit mit all ihrem Elend, ihrer Sünde, Krankheit, Enttäuschung und mit ihren Fehlschlügen dringend der Hilfe bedarf,— und daß dieses Bedürfnis auf etwas gerichtet ist, was nicht nur nicht eine Lösung der Lebensprobleme verspricht, sondern was die Menschheit tatsächlich aus diesen abnormen Zuständen emporheben, sie geistig und physisch befreien und ihnen ihre von Gott gegebene Gesundheit, ihr Glück, ihre Weisheit und Kraft wiedergeben wird.

Wenn irgend jemand dieses Bedürfnis nicht wahrnimmt, dann lassen Sie ihn die fehlerhaften moralischen, geistigen und physischen Zustände, die grundsatzlosen Beweggründe und Ziele, den zunehmenden Agnosticismus und Unglauben, die enttäuschten Hoffnungen und Ehrbegierden derjenigen um ihn her betrachten und die Resultate, welche aus ihrer Anstrengung, oder aus ihrem Mangel an Anstrengung, erwachsen. Er wird finden, daß diese Zustände in gewissem Grade in allen Klassen vorherrschen, — der Gebildete und der Ungebildete; der Arbeiter, der Träge; der Arzt, der Patient; der Geistliche, das Pfarrkind; der religiöse Mensch, der Ungläubige — alle sind mehr oder weniger unzufrieden und unglücklich, selbst in ihrem augenscheinlichen Erfolge; alle haben unerklärliche Fehlschläge und ungewisse Hoffnungen und alle beugen sich der Herrschaft der Materie, des Bösen, der Krankheit und des Todes, als etwas Unvermeidlichem.

Selbst Christen, die den stärksten Beweis einer universellen rettenden Macht erhalten haben, denen die wunderbarsten Lehren und Lebensregeln zu Teil geworden sind, denen die heiligsten Versprechungen gegeben worden sind, selbst sie begegnen Fehlschlägen in ihren Bemühungen, wohl zu tun. Und warum? In großem Maße, weil sie an die Natürlichkeit und Notwendigkeit der Krankheiten und Unglücksfälle in der Welt glauben, weil sie sich dem gegenwärtigen Beschlusse eines bösen Geschickes unterwerfen, und so die Anwendung der christlichen Lehren und Verheißungen auf ein ungewisses, zukünftiges Leben beschränken; und auch weil sie die Möglichkeit einer gegenwärtigen Anwendung und Erfüllung dieser Lehren nicht einsehen, sondern glauben, daß sie nur den Zweck haben, die Menschen zu ermutigen, nach einer Seligkeit in einer zukünftigen Welt auszuschauen.

Es wird mein Ziel sein zu versuchen, Ihnen zu zeigen, wie dieses Bedürfnis durch die Christian Science befriedigt wird, und warum es vorher nicht befriedigt worden ist; für die Vernünftigkeit und Einfachheit der Lehren der Christian Science zu sprechen, und auch einige der umlaufenden falschen Auffassungen im Hinblick auf dieselben zu korrigieren.

Es ist unmöglich in dieser kurzen Spanne Zeit, die mir zu Gebote steht, ein so großes Thema in seiner ganzen Ausdehnung zu behandeln, aber es kann genug über die wesentlichsten Wahrheiten der Christian Science gesagt werden, um die Hoffnung zu ermutigen, daß, wenn es Personen gibt, die in Not sind, und die nicht anderswo Trost und Heilung gefunden haben, oder die nach einer höheren und befriedigenderen Erklärung des Lebens, als die sie besessen haben, ausschauen, sie einen Trunk kalten Wassers in Christi Namen empfangen mögen, und vielleicht die heilende Berührung der Gotteswahrheit fühlen mögen, die allein Hoffnung und Gesundheit bringt.

Persönliche Erfahrung.

Es mag gut sein, am Anfang zu erklären, daß ich aus einer ganz reichen Erfahrung in der Arbeit der Christian Science spreche und aus einer sehr tiefen Überzeugung von der Wahrheit ihrer Lehren. Ich widmete der Christian Science eine höchst sorgfältige Prüfung, ehe ich sie annahm, und ich habe sie genügend bewiesen, um gänzlich von ihrer Wahrheit überzeugt zu werden. Doch bitte oder erwarte ich nicht, daß irgend einer der Anwesenden, was ich sage, annehme einfach weil ich es sage. Ich möchte, daß Sie sich daran erinnern, daß Sie für sich selbst die Wahrheit einer jeden Erklärung der Christian Science beweisen können.

Als ich zuerst davon hörte, erschienen mir ihre Lehren sehr wunderbar; und aus dem Grunde, weil sie als eine Philosophie eine Theorie und eine Analyse des Problems der sterblichen Existenz darbietet, die nicht nur in jeder Einzelheit logisch, beständig und befriedigend ist, sondern die sofort auf die Lösung jenes Problems angewendet werden kann; eine Philosophie, welche ausschließlich auf das göttliche Prinzip begründet ist, macht Gott ganz zu ihrem Mittelpunkt und ihrem Umfang. Als eine Wissenschaft liefert sie eine vollständige Definition und beweisbare Erklärung der Wahrheit, frei von spekulativen Hypothesen, und ohne irgend ein fehlendes Glied in ihrem System. Sie ist auf ein feststehendes Prinzip, und auf Regeln begründet, die keine Ausnahme und Veränderung haben. Als eine Religion offenbart sie eine Auslegung der Bibel vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung St. Johannes, die gänzlich beständig und beweisbar ist, sie erklärt die Wunder in befriedigender Weise und erläutert die Lehren und Methoden Jesu und der Apostel in einer Weise, welche sie für den heutigen Tag ganz praktisch machen, sie setzt das Heilen, als ein wesentliches Element des Christentums und als ein notwendiges Resultat des geistigen Verständnisses wieder ein.

Diese bemerkenswerte Darstellung einer befriedigenden Philosophie einer vollkommenen Wissenschaft und einer beweisbaren Religion, machte einen großen Eindruck auf mich, und ich fragte: Ist das wahr? Wenn das wahr ist, dann ist sie die wunderbarste und wertvollste Entdeckung, die je gemacht worden ist, denn wenn sie vollständig verstanden wird, dann muß sie jede Frage lösen, welche der Menschheit im religiösen und sozialen Leben, in Geschäftsangelegenheiten und in der Moral gegenübertritt.

Nach drei Jahren der sorgfältigsten Nachforschungen und Demonstrationen, kam ich zu dem Schluß, daß es in der Tat wahr wäre, und daß endlich eine Erlösung zu der Welt gekommen wäre, welche die „herrliche Freiheit der Kinder Gottes,” den Tröster bringen würde, den der Vater in Christi Namen senden sollte, um uns in alle Wahrheit zu leiten.

Demonstration ist notwendig.

Der Welt Auslegung der Heiligen Schrift ist augenscheinlich unbefriedigend gewesen, denn sie hat Hunderten von religiösen Sekten Ursprung gegeben, und außerdem gibt es eine große Anzahl intelligenter Leute, die keine dieser Auslegungen als wahr oder befriedigend annehmen; viele von ihnen haben sich eigne religiöse Anschauungen gebildet, während viele andere Agnostiker oder selbst Ungläubige sind. Zu oft wird an einen blinden Glauben, an einen geheimnisvollen Gott und an eine zukünftige Welt appelliert, und zu wenig Beweis wird von der gegenwärtigen Wirksamkeit der Lehren des Meisters gegeben.

Was für Schwierigkeiten hatte Moses die Kinder Israel fort aus ihrem Glauben an materielle Dinge zum Glauben an den einen unsichtbaren Gott zu führen! Hätte er ihnen nicht wiederholt durch Zeichen und Wunder Beweise von der Existenz eines solchen Gottes gegeben, so hätten sie niemals in das Land der Verheißungen geführt werden können. Viele der Propheten und Apostel hatten Beweise von der Gegenwart der göttlichen rettenden Macht, und das Leben unseres gesegneten Herrn. Christi Jesu, war voll guter Werke, welche er vollbrachte, um das zu beweisen, was er lehrte. Der Apostel Jakobus sagt: „Der Glaube, wenn er nicht Werke (Resultate) hat, ist er tot an ihm selber.” In jedem Lebenskreis sehen wir nach Resultaten aus. Jesus sagte: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.”

Woher kommt es, daß so viele der Lehren und Verheißungen der Heiligen Schrift heutzutage nicht für anwendbar gehalten werden? Warum sind die verschiedenen Auslegungen so widersprechend? Warum können nicht bessere Resultate oder Werke erzielt werden? Warum sollte soviel dem blinden Glauben überlassen bleiben ? Und woher kommt eine solche Zunahme des Unglaubens unter den christlichen Nationen? Würde nicht Mißverständnis oder Mangel an Verständnis für alles das eine Erklärung bieten?

Die Entdeckung der Christian Science offenbarte die Tatsache, daß es eine Wissenschaft gibt, die nicht nur der ganzen Heiligen Schrift, sondern auch dem ganzen Weltall zu Grunde liegt; daß diese Wissenschaft genau verständlich, beweisbar und vollständig ist, und daß sie eine Auslegung der Existenz liefert, die einheitlich, konsequent, logisch ist und daher bewiesen werden kann. Diese Wissenschaft ist christlich, weil sie auf die Lehren und Werke Christi Jesu basiert ist, und weil sie eine Erfüllung seiner Mission ist. Sie ist wissenschaftlich, weil sie ein feststehendes und unveränderliches Prinzip und eine unveränderliche Regel hat. Die Christian Science ist das Resultat orthodoxen Christentums und nicht seine Umkehrung Sie schließt Heilen ein, — das verlorene Element des ursprünglichen Christentums, — und sucht so das ungeteilte Gewand, und befiehlt den Gehorsam allen Geboten gegenüber an.

Die Christian Science, eine Entdeckung.

Es sollte deutlich verstanden werden, daß die Christian Science eine Entdeckung ist und keine Erfindung. Ihre Wahrheit, ihre Macht, ihr Gesetz haben immer existiert und sind in der Heiligen Schrift enthalten, aber sie sind niemals vorher völlig wahrgenommen, oder als eine beweisbare Wissenschaft dargestellt worden, welche die Wahrheit der Aussagen des großen Lehrers, Christi Jesu, bezeugt, welche uns vor Jahrhunderten gegeben und uns in Bruchteilen überliefert worden sind. So beweist die Christian Science die Wahrheit der Bibel und rettet sie vor der atheistischen und zerstörenden höheren Kritik. Jesus bewies seine Lehren, dadurch daß er die Kranken heilte und Übel austrieb, die Toten erweckte und das vollbrachte, was die Welt Wunder nannte, und seine Jünger lehrte, dasselbe zu tun; doch enthält die Heilige Schrift keine feststehende Regel oder Erklärung über den wissenschaftlichen Prozeß, durch welchen diese Kraft, durch die, welche die Christian Science studieren, erworben und angewendet werden kann. Jesus übte die milde von Gott inspirierte Heilkunst aus, welche durch die Vorsehung Gottes heute der Welt zurückgegeben worden ist, als eine Wissenschaft der Heilkunst mit einem Prinzip und einer Praxis, die nicht verloren werden können.

Das menschliche Gemüt hat in philosophischen Folgerungen und poetischen Visionen undeutlich die Bedeutungslosigkeit, die Nichtigkeit der materiellen und sterblichen Dinge gesehen. Aber diese gelegentlichen Lichtblicke sind nicht praktisch benutzt worden, und sind nie in der Ausarbeitung des Problems, den Menschen zu erlösen, angewendet worden. Diese Schimmer der Wahrheit haben niemals Gott allein als die große Wirklichkeit offenbart; nur durch die Entdeckung der Christian Science ist die Unwirklichkeit der Materie und des Bösen als ein gebieterischer Folgesatz der Lehren über die Allmacht und Güte Gottes angesehen worden.

Philosophen und religiöse Menschen sind niemals fähig gewesen, zu bestimmen, was Übel und Materie sind, was mit ihnen anzufangen ist, und wie sie zu erklären sind. Die Theorie von der Unwirklichkeit der Materie, die von einigen der alten Philosophen festgehalten wurde, war irrtümlich, weil sie nicht wußten, was wirkliche Existenz ist, noch was hinter der materiellen Offenbarung liegt, deshalb erschien ihnen eine Verleugnung der Materie, wie es vielen von uns erscheint, als eine Verleugnung alles dessen, was wirklich ist, nämlich eine Verleugnung der Existenz. Die Einräumung, daß ein unendlicher, allmächtiger Gott existiert, zwingt uns, gegenüber den schrecklichen Offenbarungen des Bösen in der Welt, sie entweder Ihm zuzuschreiben, oder ihnen irgend einen Raum in Seinem Weltall abzuleugnen. Was soll es sein?

Niemals ist eine so scharfe und definitive Linie zwischen Wahrheit und Irrtum gezogen worden, niemals ist ein so genauer Unterschied zwischen dem Wirklichen und dem Unwirklichen gemacht worden als jetzt. Und was hat diese Veränderung hervorgebracht? Die Entdeckung dessen, was Wirklichkeit ist die wahre Natur und der Charakter Gottes als Geist und Seiner Schöpfung als gänzlich geistig; und diese Entdeckung offenbarte die Tatsache, daß Übel und Materie nicht wirklich, nicht die Offenbarungen Gottes sind, weil sie nichts mit Ihm gemein haben. Von diesem Standpunkt aus erlangen wir eine befriedigende Auslegung der Bibel und des Weltalls, und bemerken, daß die Ursache der kranken, sündigen und unharmonischen Zustände der Menschheit schließlich verbannt werden kann.

Diese große Entdeckung wurde von Mrs. Mary Baker G. Eddy im Jahre 1866 gemacht. Sie hat sich als die Lösung eines jeden Lebensproblems erwiesen, und hat ihren Gipfelpunkt in der Offenbarung der Wissenschaft des Daseins gefunden, deren menschliche Anwendung die Christian Science ist.

Diese Entdeckung hat es möglich gemacht, eine korrekte Anschauung der Dinge zu erlangen, sie in ihrer richtigen Beziehung zu einander zu sehen, und ihnen ihren richtigen Wert zu verleihen. Zum Beispiel: Vor dem sechzehnten Jahrhundert glaubte man, daß die Erde feststehend sei, und daß die Sonne sich in irgend einer geheimnisvollen Weise um dieselbe bewege. Korpernikus entdeckte, daß die Sonne feststehend, oder beinahe feststehend war, und daß die Erde sich bewegt, — sich um ihre Axe dreht, und auch um die Sonne, als einen Mittelpunkt kreist. Diese astronomische Entdeckung warf die frühere Theorie vollständig um; doch veränderte sie weder die Sonne noch die Erde, noch brachte sie irgend eine Veränderung in der tatsächlichen Beziehung der Dinge zustande. Sie offenbarte nur die Wahrheit über das Sternensystem, beseitigte die vorhergehende falsche Auffassung, zeigte die wahre Beziehung zwischen der Erde und der Sonne und machte korrekte Berechnungen möglich.

In einer ähnlichen Weise stößt die Christian Science das Zeugnis der materiellen Sinne um, — die Auffassung, daß die Materie das Höchste ist, und der Geist untergeordnet, daß die Materie das sicher Wirkliche und der Geist zweifelhaft ist, daß die Materie erkennbar und der Geist nicht erkennbar ist. Sie geht von dem Standpunkt aus, daß das göttliche Gemüt, der Geist alles ist, und daß er das Höchste ist; daß Geist das Wirkliche ist und Materie die Fälschung oder das Unwirkliche; daß der Geist, Gott, die unendliche Intelligenz, das Erkennbare ist, während die Materie, das Nichtintelligente, nicht erkennbar ist. Jesus sagte: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christ, erkennen.” Deshalb ist Gott, Geist, nicht unerkennbar, sondern erkennbar, welche Kenntnis jetzt und für immer für unsere harmonische Existenz wesentlich ist. Aber Gott kann nicht richtig erkannt werden, wenn wir uns Ihm durch die Materie nahen. Gott ist Geist und kann nur geistig oder seelisch erkannt werden.

Die Berichtigung der Sinneszeugnisse.

Die Lehre von der Unwirklichkeit der Materie und des Bösen, welche so oft mißverstanden wird, deutet weder die Vernichtung der Existenz oder des Bewußtseins an noch schließt es dieselbe ein oder erfordert sie. Zum Beispiel: Angenommen, Sie würden eines Morgens aufwachen und finden, daß alle Krankheit und Sünde zerstört worden wären. Was für eine Welt würde das sein? Alle Geschäfte und Beschäftigungen, die mit Sünde und Krankheit verbunden sind, würden verschwunden sein, aber diejenigen, welche mit den rechtmäßigen und sündlosen Bedürfnissen des Menschen im Einklang stehen, würden unter der Regierung des Guten noch fortfahren; und Wahrheit, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und Liebe würden offenbart werden und von irgend welchen unharmonischen Elementen unbelästigt sein. Solch ein Zustand würde eine gegenwärtige Möglichkeit sein, wenn alle Menschen ein wahres Verständnis der Lehren der Christian Science hätten und sie demonstrierten. Das malt nur in schwacher Weise den himmlischen Zustand aus, welchen St. Johannes in der Offenbarung beschreibt, wo er in Betreff eines neuen Himmels und einer neuen Erde folgendes sagt: „Und ich hörte eine große Stimme von dem Stuhle, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen; und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Thränen von ihren Augen; und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das erste ist vergangen. ... Wer überwindet, der wird’s alles ererben; und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.”

Mrs. Eddy schreibt in ihrem Buche “Science and Health with Key to the Scriptures“: „In der Offenbarung, 21: 1, lesen wir: ‚Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde verging und das Meer ist nicht mehr.‘

„Johannes hatte noch nicht das Übergangsstadium in der menschlichen Erfahrung welches Tod genannt wird, überschritten, aber er sah schon einen neuen Himmel und eine neue Erde. Durch welchen Sinn kam diese Vision zu St. Johannes? Nicht durch die materiellen Gesichtsorgane, denn die Optik ist unzulänglich, eine solche wunderbare Scene in sich aufzunehmen. Waren dieser neue Himmel und diese neue Erde irdisch oder himmlisch, materiell oder geistig? Sie könnten nicht das Erstere sein, denn die menschliche Idee des Raumes ist unfähig, solch einen Anblick zu erfassen; St. Johannes war in unsrer Daseinssphäre, während er doch das wahrnahm, was das Auge nicht sehen kann, — das, was für den uninspirierten Gedanken unsichtbar ist. ... Das zeigt unverkennbar, daß das, was wir als Materie und Geist bezeichnen, Zustände und Stadien des Bewußtseins andeuten. ... Das ist die Autorität der Heiligen Schrift, zu dem Schlusse zu gelangen, daß solch eine Erkenntnis des Daseins für die Menschen in diesem gegenwärtigen Existenzzustande möglich ist, und möglich gewesen ist; daß wir uns jetzt und hier, dem Aufhören des Todes, des Kummers und des Schmerzes bewußt werden können. Das ist in der Tat ein Vorgeschmack der absoluten Christian Science. Fasse Mut, lieber Dulder, denn diese Wirklichkeit des Daseins wird sicherlich einmal und in irgend einer Weise erscheinen. Es wird kein Schmerz mehr sein und alle Tränen werden abgewischt werden. Wenn du das liest, erinnere dich der Worte Jesu: ‚Das Reich Gottes ist inwendig in euch.‘ Dieses geistige Bewußtsein ist deshalb eine gegenwärtige Möglichkeit.” (Seiten 572 und 573.)

So bedeutet die Verleugnung der Materie nicht die Zerstörung der menschlichen Existenz, sondern ihre Umwandlung, ihre Reformation und ihre Wiedergeburt auf einer geistigen Grundlage. Jesus sagte: „Ich bin nicht kommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen.” Diese Lehre gibt uns eine wahre Auslegung aller Dinge, befähigt uns, die Wahrheit einer jeden Sachlage wahrzunehmen und den Täuschungen der Erscheinungen zuvorzukommen. Zum Beispiel: Angenommen, Sie sehen durch ein blaues Glas auf ein weißes Pferd. Sie würden nicht glauben, daß es ein blaues Pferd wäre, obgleich es durch das Glas blau aussieht. Sie wissen, daß das blaue Glas einen unrichtigen Eindruck verursacht, und deshalb lassen Sie sich nicht täuschen. Wiederum angenommen, Sie sehen in einen gebogenen Spiegel und sehen Ihr sehr verzerrtes Spiegelbild. Glauben Sie, daß das Ihr wahres Spiegelbild ist? Nein, Sie wissen es besser; Sie wissen, daß der Spiegel verunstaltet, und deshalb lassen Sie sich nicht täuschen. Nehmen Sie jedoch an, daß Sie immer durch blaues Glas geblickt hätten, oder in einen Spiegel, welcher verzerrt, und daß Sie so erzogen worden wären, zu glauben, daß das, was Sie sehen, richtig wäre. Sie würden sich in einer ähnlichen Lage befinden, wie die aller Sterblichen, die an das Zeugnis der Sinne glauben, Sie würden eine Auffassung vom Weltall haben, die von der normalen sehr verschieden wäre. Doch könnten Sie, wie jede andere Person durch’s Leben gehen, eine Erziehung erhalten, ihren Teil an der Arbeit der Welt tun, an allen Tätigkeiten des täglichen Lebens teilnehmen, und doch keine andere Erscheinung kennen als die, welche diese irreführenden Dinge Ihnen gegeben hätten.

Die Materie eine Theorie.

Den einzigen Beweis, welchen wir von der materiellen Existenz haben, erhalten wir durch das, was die fünf physischen Sinne genannt wird; und von Kindheit an sind wir erzogen worden, ihnen zu glauben, ganz gleich, was sie sagen. Aber sind diese Sinne zuverlässig, und sagen sie immer die Wahrheit? Wie steht es mit der Illusion, welche durch die Perspektive hervorgebracht wird? Sehen die Augen die Wahrheit? Ist die Straße wirklich enger an dem entfernteren Ende, oder erscheint es nur so? Ist es eine Tatsache oder eine Erscheinung? Wie steht es mit der Luftspiegelung oder mit irgend einer dieser zahlreichen optischen Täuschungen? Sind sie wahr oder falsch? Bedürfen sie nicht alle einer Berichtigung, und mußten nicht Theorien erfunden werden, um sie zu erklären? So steht es auch mit dem Hören. Irren wir uns nicht oft in der Quelle des Tones, oder über die Richtung, aus welcher er kommt? Werden wir nicht gleichfalls manchmal durch den Geschmack, das Gefühl und den Geruch getäuscht? In der Tat kann ein jeder dieser Sinne als unzuverlässig bewiesen werden, und warum sollten wir ihnen Glauben schenken?

Haben Sie je über diesen Punkt nachgedacht, daß die physischen Sinne keinerlei direkten Beweis von irgend etwas geben, was unzerstörbar permanent, unsterblich ist, und daß sie die Wahrheit nicht bemerken? Jede behauptete materielle Substanz, jedes Gefüge, jede Ausdehnung, jeder Wechsel, alles kann zerstört werden. Jeder materielle Gegenstand kann durch mechanische und chemische Prozesse aufgelöst und zerstört werden, bis nichts mehr übrig bleibt als sogenannte elementare Substanzen. Diese sind, wie man sagt, aus Molekülen zusammengesetzt, welche man annimmt, welche aber nie gesehen worden sind. Diese Moleküle sind theoretisch wieder in Unterabteilungen geschieden, in Atome, die früher als die fundamentale, unendlich kleine Einheit betrachtet wurden; doch jetzt hält man das sogenannte „Jon” für die kleinste Einheit, welches ein tausendmal kleiner ist, als das Atom. Und was ist dieses „Jon”? Eine angenommene Zentrale der Tätigkeit oder Kraft, mit anderen Worten eine bloße Theorie. Deshalb kann selbst nach der physischen Wissenschaft ein jeder materielle Gegenstand zu einer bloßen Theorie zurückgeführt werden. Kann es Fortdauer oder Unsterblichkeit in irgend etwas Materiellem geben? Nicht ein Atom. Doch nehmen die physischen Sinne nur das Materielle wahr.

Nun nehmen wir einen wahren Umstand als Beispiel an, wie daß zweimal zwei vier sind. Jene mathematische Idee ist eine wirkliche Tatsache, sie kann niemals verändert oder zerstört werden, kann niemals verfallen, niemals ihre Kraft, Wahrheit, oder ihr Leben verlieren, ist immer wahr gewesen und wird immer wahr bleiben. Noch ist ihre Existenz oder Wahrheit von den Zahlen abhängig, durch die sie ausgedrückt ist, oder von dem Schulknaben, welcher aufrichtig glaubt, daß zweimal zwei fünf sind, anstatt vier. Diese mathematische Idee gibt ein Beispiel für die unzerstörbare und ewige Natur einer Idee der Wahrheit. Nun, kann diese Idee durch einen der fünf physischen Sinne wahrgenommen werden? Nein. Sie sehen nur die Symbole, welche sie darstellen, aber nicht die Idee selbst. Wenn die Idee in den Zahlen wäre, dann könnte jedermann sie sehen, der die Zahlen sieht, aber dem Unwissenden offenbaren dieselben nicht die Idee. So wird die Wahrheit nicht mit den physischen Augen, sondern mit dem Verständnis gesehen, welches eine Fähigkeit des Wesens ist, die gänzlich von den fünf Sinnen getrennt ist. Aus demselben Grunde kann die Tatsache, daß zweimal zwei vier sind, nicht gehört, gefühlt, geschmeckt noch gerochen werden. Die materiellen Sinne nehmen sie nicht wahr, noch können sie die Wahrheit in irgend einer Form erkennen. Sie sind sich nur ihrer eignen materiellen Ideen bewußt, und nichts anderem. Wenn diese Sinne so unzuverlässig sind und unfähig, die Wahrheit zu erkennen, warum sollten wir ein solches Vertrauen in sie setzen? Je eher wir aufhören, ihnen zu glauben, und unser Verständnis der Dinge auf die absolute Wahrheit zu basieren, desto besser.

Selbst Physiker und Chemiker wissen nicht, was Materie oder was Kraft ist; sie sind nur mit Phänomenen bekannt, von welchen sie ihre Theorien aufbauen. Die Theorien werden beständig verändert, so daß sie mit neu entdeckten Phänomenen übereinstimmen können, und das zeigt, daß die Theorien nicht wahr sind, denn die Wahrheit verändert sich nie. Die Phänomene der Xstrahlen und des Radiums und die Entdeckungen der Elektrochemie haben eine Revolution in der Physik und in der Chemie hervorgebracht, die radikale Veränderungen in der Theorie nötig machten; und diese Revolution hat noch nicht nachgelassen, denn bis jetzt ist noch keine befriedigende Erklärung für die Tätigkeit des Radiums gefunden worden, und die laufenden Theorien in Betreff der Natur der Materie sind dadurch vollständig umgeworfen worden. Wieder frage ich, warum sollte man ein solch unbedingtes Vertrauen auf diese veränderlichen Ungewißheiten setzen? Der Inbegriff dieses ganzen Argumentes ist in der bekannten „wissenschaftlichen Erklärung des Daseins” gegeben, welches auf Seite 468 in unserm Lehrbuch zu finden ist.

Die Forderung richtig zu denken.

Es ist unvermeidlich, daß eine Lehre, welche für den Gedanken so wesentlich und so umwälzend im Hinblick auf viele vorherrschende Meinungen ist, viele Fragen in dem Gemüte derjenigen veranlaßt, welche dem Gegenstand noch keine sorgfältige Überlegung gewidmet haben; und es mag gut für uns sein, einige von diesen Fragen hier zu erwägen.

Einige Leute machen Einwendungen gegen die Christian Science wegen ihrer positiven Lehren, ihrer festen Regeln und ihrer strengen Forderungen. Sie sagen, sie wollten Freiheit, um zu denken, wie es ihnen beliebt, das zu glauben, was ihnen beliebt, und das zu tun, was ihnen beliebt. Wie würde dieser Gedanke in der genauen Wissenschaft der Mathematik wirken? Würden Sie etwas dagegen einwenden, auf die Behauptungen des Einmaleins beschränkt zu sein? Würden Sie sagen: „Die Idee, gezwungen zu sein, immer zu denken, daß zweimal zwei vier sind! Wir wollen frei sein, darüber zu denken, was wir wollen; daß zweimal zwei fünf, sieben, oder irgend etwas anderes sind! Wie engherzig immer zu denken, daß zweimal zwei vier sind! Das läßt keine Individualität des Gedankens zu und macht uns zum bloßen Sklaven und hindert alle Originalität, Entwicklung und alles Wachstum!” Viele von Ihnen werden dieses Argument wiedererkennen. Was für ein Chaos würde aus solchen Gedanken zum Beispiel im Geschäftsleben entstehen. Anstatt der Freiheit, des Erfolges und der Ordnung, würde es nichts als Sklaverei, Fehlschlag und Verwirrung geben, welche von irregeleitetem Urteil und von der Herrschaft des menschlichen Willens herrührt. Der chaosartige Zustand vieler religiöser und weltlicher Lehren, der Jammer und das Elend, die Sünde und Krankheit der Welt, die Furcht, die Sklaverei des falschen Glaubens alle entstehen daraus, daß wir denken, was uns beliebt, anstatt zu denken, was wahr ist. Wahre Erkenntnis, Freiheit, Glück, Gesnudheit, Erfolg, das Erreichen der größten Herrschaft, alle entspringen nur und immer aus dem strengen Gehorsam der Wahrheit gegenüber und aus der Anhänglichkeit an das Prinzip. Die Hilfsmittel der menschlichen Intelligenz stehen dann zu unsrer Verfügung und nur dann. Kein Mensch hatte je solche Macht wie Christus Jesus unser Herr, und keiner war je dem göttlichen Gesetze oder dem Willen seines Vaters, der göttlichen Liebe, so gehorsam wie er.

Man muß einen Unterschied zwischen dem Gemüt und der Willenskraft machen. Da die Willenskraft des Bösen fähig ist, kann sie nicht Gemüt sein, denn Gemüt ist Gott, gut. Willenskraft kann ebenso wenig Probleme im Gemüt ausarbeiten, wie in der Mathematik. Nur durch die Wirksamkeit des Prinzips, der Wahrheit, und dadurch daß man sich genau darnach richtet, können richtige Resultate irgend welcher Art in der Wissenschaft des Geistes erreicht werden. Das bloße Denken, Wollen oder Suggerieren kann es nicht tun, ebenso wenig wie es etwas in der Mathematik vollbringen kann. Die Christian Science lehrt, daß es nur ein Gemüt gibt, weil es nur einen Gott, eine Intelligenz gibt. Denken ist die Tätigkeit der Intelligenz, daher ist das einzig wirkliche Denken die Tätigkeit des göttlichen Gemütes oder der Seele, der unendlichen Liebe und die einzig wirklichen Gedanken sind Ideen Gottes oder Gottes Gedanken.

Hypnotismus, der geistige Versuch, ein menschliches Gemüt durch ein anders zu beherrschen und zu beeinflussen, ist ein wachsendes und höchst gefährliches Übel. Er kommt nicht von Gott, da er des Bösen fähig ist, deshalb ist er nicht eine Offenbarung des göttlichen Gemütes und ist nicht gut, sondern vollständig und gänzlich böse. Er ist das genaue Gegenteil von der Christian Science, da er von der Annahme abhängt, daß die Materie wirklich ist, während die Christian Science die entgegengesetzte Ansicht vertritt, und ein Ausfluß des göttlichen Gemütes, oder Gottes ist. Das menschliche Gemüt muß von dem göttlichen Gemüte, oder der Wahrheit, aus sich herausgeführt werden, und die Christian Science macht das möglich.

(Schluß folgt in nächster Nummer.)

Copyright, 1907, Mary Baker G. Eddy.
Verlagsrecht im Jahre 1907, Mary Baker G. Eddy.

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