Wie man sich schon vor alters der Redensart bediente, daß alle Wege nach Rom führen, so wenden sich auch heute alle Gedanken der Menschen immer mehr der einen zentralen Idee zu, nämlich der Oberherrschaft des Geistes. Wir haben nur eine Frage in Erwägung zu ziehen: Welcher Weg führt unfehlbar zur Demonstration dieser großen Wahrheit? Jesus sagte: „Und es werden kommen vom Morgen und vom Abend, von Mitternacht und vom Mittag, die zu Tische sitzen werden im Reiche Gottes.” Die Wahrheit muß zu ihrem Rechte kommen. Gott ist der alleinige Geist, und dieser allgegenwärtige Geist umfaßt alle richtigen Gedanken, alle wahren Ideen. Diese können nie von dem Geiste, in welchem sie ihren Ursprung haben, getrennt werden. Sie sind auf ewig „unter dem Schirm des Höchsten.”
Vor einigen Jahren hatte ich eine für mich sehr interessante Erfahrung mit einem Mann, der wegen scientistischer Behandlung zu mir kam. Ich erfuhr, daß er sich viele Jahre mit der sogenannten Wissenschaft der Physik beschäftigt hatte und daß er sowohl diesseits als auch jenseits des Ozeans eine bekannte Persönlichkeit war. Er galt als ein Gegner der Christian Science, und man hatte mir daher geraten, über diesen Gegenstand so wenig als möglich mit ihm zu reden. Er war völlig entmutigt und hoffnungslos, litt an Schlaflosigkeit, konnte nur sehr wenig essen und glaubte, sein Werk zum Wohl der Menschheit sei beendet. Als er das zweite Mal zur Behandlung kam, war seine Schwermut größtenteils verschwunden, denn er hatte geschlafen und gegessen. Zu meiner großen Verwunderung fragte er mich, ob es ein Buch gebe, welches die Grundzüge der Christian Science enthalte. Ich überreichte ihm ein Exemplar des großen Werkes unserer Führerin — des Lehrbuches „Science and Health with Key to the Scriptures.“ An zehn aufeinanderfolgenden Morgen behandelte ich ihn und sprach mit ihm über das Prinzip der Christian Science. Am elften Tage erklärte er sich für geheilt. Ich fragte ihn nun, warum er auf meine vielen erklärenden Bemerkungen auch nicht ein Wort erwidert habe, weder dafür noch dagegen. Zu meinem Erstaunen antwortete er: „Was Sie gesagt haben, würde mir als höchst logisch und überzeugend erscheinen, wenn ich Ihre Prämisse annehmen könnte; ich glaube jedoch weder an die Bibel, noch an Gott.” Ich war schon mit vielen Zweiflern in Berührung gekommen, hatte aber noch nie zuvor etwas mit einem ausgesprochenen Atheisten zu tun gehabt. Seit meiner Geburt war ich von religiösen Leuten umringt gewesen. Mein Vater predigte vierzig Jahre lang das Evangelium, und ich hatte eine sehr fromme Mutter. Die Antwort dieses Atheisten gab mir daher großen Anstoß; ich wandte mich jedoch sofort an den göttlichen Geist, den unerschöpflichen Quell aller wahren Weisheit, um da die richtigen Worte zu finden — Worte, welche dem Manne unauslöschlich im Gedächtnis verbleiben würden. Die folgende Konversation war das Resultat:
„Glauben Sie,” fragte ich, „daß allen Kundgebungen eine Tätigkeit unterliegt, welche sich kundgibt?”
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