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Der vollkommene Bund.

Aus der Mai 1909-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In der ganzen Bibel — im Alten wie im Neuen Testament — wird oft auf den Bund Gottes mit dem Menschen hingewiesen, und im Propheten Maleachi finden wir dieses Thema in den folgenden Worten Gottes kurz zusammengefaßt: „Denn mein Bund war mit ihm zum Leben und Frieden.” Derselbe Gedanke ist im 5. Buch Mosis ausgedrückt, wo der Beweggrund zum Gehorsam gegen die göttliche Autorität wie folgt angegeben wird: „Auf daß es uns wohl gehe alle unsre Lebtage.” Wir sehen hierin eine feine Berichtigung der allgemeinen Annahme, daß irgend eine göttliche Verordnung den Zweck habe, Gottes Autorität aufrechtzuerhalten. Es wäre das ganz und gar unnötig. Alle Verordnungen Gottes dienen dem Wohl des Menschen, und in dem Maße wie sie verstanden und befolgt werden, ist das Resultat „Leben und Friede.” Es ist in der Bibel öfters von einem neuen Bund die Rede; eine genauere Betrachtung solcher Stellen erschließt uns jedoch die Tatsache, daß der nötige Wechsel in des Menschen Begriff vom Bund stattfinden muß, denn es heißt diesbezüglich: „Welchen Bund sie nicht gehalten haben,” und darauf folgt die Verheißung: „Das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel machen will nach dieser Zeit, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben, und in ihren Sinn schreiben.”

Niemand kann leugnen, daß die Sterblichen weit vom Gehorsam gegen das göttliche Gesetz bzw. von der Treue gegen den göttlichen Bund abgewichen sind, und obgleich ihnen ihre Verirrungen stets Leid und Kummer eingetragen haben, so klammerten sie sich doch mit einer Zähigkeit an den Irrtum an, die einer besseren Sache würdig gewesen wäre. Als sie am weitesten vom Leben und Frieden entfernt waren, sprachen sie hartnäckig zu Gunsten der vermeintlichen materiellen Gesetze, von denen sie in Banden gehalten wurden, und bestanden darauf, daß dieselben Gottes Gesetze seien. Sie vergaßen ganz und gar, daß Gottes Gesetze, in ihr Herz und in ihren Sinn geschrieben, der göttlichen Verheißung nach Leben und Frieden, Gesundheit und Harmonie bewirken müssen. Paulus drückt dies in dem folgenden Worten klar aus: „Denn wo ihr nach dem Fleisch lebet, so werdet ihr sterben müssen; wo ihr aber durch den Geist des Fleisches Geschäfte tötet, so werdet ihr leben.”

Christian Science stellt uns dem vollkommenen Bund der Wahrheit und Liebe gegenüber, in welchem Gottes stets wirksame Gesetze der Gesundheit und Glückseligkeit, der Reinheit und des Friedens in das menschliche Bewußtsein geschrieben sind und dasselbe von dem Augenblick an, wo in ihm die Ansprüche der Wahrheit aufdämmern, umgestalten. Es ist sehr notwendig, daß wir die alten sterblichen Begriffe von Gott und seinem Gesetz fahren lassen, denn sie haben uns weder Leben noch Frieden gebracht. Wenn wir die Notwendigkeit einer großen Veränderung in unseren täglichen Angelegenheiten einsehen, und wenn es uns klar wird, wie töricht es ist, sich an das offenbar Unvollkommene des sogenannten materiellen Lebens anzuklammern, sollten wir nicht ebenfalls die Notwendigkeit eines wahren Begriffs von Gott und von des Menschen Verwandtschaft zu Ihm einsehen und zugeben? Der alte Begriff hat sich den menschlichen Bedürfnissen gegenüber gewiß als unzulänglich erwiesen; er hat Sünde, Krankheit und Tod nicht überwunden, und warum sollten wir dann an ihm festhalten? Unsere geehrte Führerin sagt: „Wir beflecken unsere Kleider mit Konservatismus und müssen sie später wieder reinwaschen” („Science and Health,“ S. 452). Wir handeln gewiß weise, wenn wir uns sobald als möglich an diesen Reinigungsprozeß machen, — wofern wir unter diejenigen gezählt werden wollen, „die kommen sind aus großer Trübsal, und haben ihre Kleider gewaschen, und haben ihre Kleider helle gemacht.” Wenn die alten Begriffe „vollkommen” gewesen wären, hätten wir keine neuen nötig gehabt. Da nun der alte Bund dem neuen, dem geistigen weichen mußte, so sollten wir stets bereitwilligst alles Fehlerhafte aufgeben. Dann werden wir, wie sich Mrs. Eddy ausdrückt, „das Falsche ausfegen und dem Guten Raum machen (Ibid., S. 428).

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