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„Die ewige Forderung der göttlichen Wissenschaft”

Aus der August 1944-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein hohes Ziel wurde jedem Nachfolger des Meisterchristen gesetzt, als er in seiner Bergpredigt sagte: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist”. Das Ziel jedes Christlichen Wissenschafters ist oder sollte sein, in seinen täglichen Tätigkeiten Vollkommenheit auszudrücken. Um dies zu tun, müssen alle seine Gedanken und Worte mit den strengen Forderungen der Wahrheit und der Liebe genau übereinstimmen.

In „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift” (S. 595) gibt Mary Baker Eddy eine erleuchtende Definition des Wortes „Thummim”, die teilweise lautet: „Vollkommenheit; die ewige Forderung der göttlichen Wissenschaft”. Dies weist darauf hin, daß nichts Geringeres als Vollkommenheit den wachsamen Christlichen Wissenschafter völlig befriedigt. „Die ewige Forderung der göttlichen Wissenschaft” ist, daß der Wissenschafter in seinem Beweis der Tatsachen des Seins beständig fortschreitet. Wenn er verstehen lernt, daß des Menschen wirkliche Art der volle und vollkommene Ausdruck des göttlichen Gemüts ist, erwacht er zu der Tatsache, daß er nicht einfach eine menschliche Persönlichkeit ist, die bestrebt ist, ein gewisses Maß Geistigkeit zu erlangen. Er ist jetzt, war immer und bleibt immer der vollständige und vollkommene Ausdruck Gottes, der durch Widerspiegelung alle göttlichen Eigenschaften Gottes besitzt.

Um wahren Fortschritt in seinem Verständnis der göttlichen Wissenschaft zu machen, ist es wesentlich, daß der Wissenschafter dem Forschen in der Bibel in Verbindung mit dem christlich-wissenschaftlichen Lehrbuch und den anderen Schriften unserer Führerin beträchtliche Zeit widmet. Nach den im Handbuch Der Mutterkirche (Art. IV, Abschn. 1) von einem Bewerber um Mitgliedschaft in Der Mutterkirche geforderten Qualifikationen „sollen die Bibel in Verbindung mit Wissenschaft und Gesundheit und Mrs. Eddys anderen Werken beim Selbstunterricht in der Christlichen Wissenschaft und beim Lehren und Ausüben des metaphysischen Heilens seine einzigen Lehrbücher sein”.

Es ist zu beachten, daß das Wort „Lehrbücher” gebraucht ist; und Lehrbücher sind zu studieren, nicht bloß zu lesen. Wenn der Wissenschafter Fortschritt macht und das Verständnis der Christlichen Wissenschaft sich in seinem Bewußtsein entfaltet, befriedigt ihn bloßes Lesen der Lektionspredigten im Christlich-Wissenschaftlichen Vierteljahrsheft nicht mehr, sondern er findet es nützlich, ja nötig, sich in sie zu vertiefen und in der Bibel und in den Schriften unserer Führerin die Grundwahrheiten zu suchen, mit denen er die täglich sich ihm darbietenden Ansprüche des materiellen Denkens widerlegen und meistern kann.

Wenn einer glaubt, daß er ein Problem habe, oder daß jemand anders ein Problem habe, macht er eine Wirklichkeit daraus und macht es dadurch schwieriger, den Irrtum in seinem Denken, der die unmittelbare oder mittelbare Ursache des Problems ist, zu berichtigen. Die Erklärung, daß man so verlassen, so niedergeschlagen, so arm, so krank oder so beunruhigt sei, zeigt, daß der Wissenschafter die genauen Regeln der Christlichen Wissenschaft nicht befolgt. Die Behauptung: „Ich habe so viele Probleme” muß als Zugeständnis gesehen werden, daß man eine Unwahrheit glaubt; denn der Mensch Gottes, der wirkliche Mensch, hat nie ein Problem gehabt, ist nie krank, entmutigt, verlassen oder niedergeschlagen, und die Christliche Wissenschaft fordert, daß das materielle Sinnenzeugnis mit den unbedingten Tatsachen des Seins zum Schweigen gebracht werde. Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 253): „Wenn du die Unwahrheit des sogenannten materiellen Sinnes erkennst, kannst du dein Vorrecht geltend machen, den Glauben an Sünde, Krankheit und Tod zu überwinden”.

Die göttliche Wissenschaft fordert, daß der Wissenschafter die Begrenzungsfesseln, mit denen ihn der Glaube an Materialität gebunden hat, abwerfe. Unser Wegweiser Christus Jesus verwarf jeden Augenschein der Begrenzung und konnte daher den Wein für das Hochzeitsfest beschaffen, das hungrige Volk speisen und sich das nötige Steuergeld sichern. Diese Beweise des Meisters sind lang als Wunder angesehen worden, während sie einfach Beweise seines Verständnisses der Gegenwart der göttlichen Fülle waren. Der Wissenschafter, der sich weigert, die beschränkenden Begrenzungsfesseln anzunehmen, und täglich mit Überzeugung erklärt, daß Fülle sein Geburtsrecht ist, wird finden, daß dieser wahre geistige Sinn der Versorgung in allem, was zur Zeit nötig sein mag, seine rechtmäßigen Bedürfnisse zu befriedigen, kund gemacht werden wird.

Ebenso dringend ist die Forderung, daß sich der Wissenschafter aus der Knechtschaft der Furcht, welcher Art sie auch sein mag, befreie. Furcht wird nie durch etwas, was wirklich oder wahr ist, veranlaßt. Wenn das Gefürchtete nicht wahr ist, warum es dann fürchten? Sorge ist einfach ein anderer Name für Furcht, und es hat sich gezeigt, daß die meisten Dinge, um die man sich sorgt, nie geschehen. Wenn wir Furcht im Bewußtsein hegen, machen wir eine Wirklichkeit aus dem Gefürchteten; wir verknüpfen uns damit und machen es zu einem Teil unserer Erfahrung. Das Gefürchtete kann nur in falschem Glauben existieren; es kann sonst nirgends existieren. Wenn auch alles Furchtgefühl nicht in einem Augenblick überwunden werden mag, sollte der Wissenschafter doch in seinem Verständnis der göttlichen Wirklichkeit so vorwärts kommen, daß seine Befürchtungen abnehmen, bis sie schließlich verschwinden.

Die Vollkommenheit, die „die ewige Forderung der göttlichen Wissenschaft” ist, fordert, daß der Wissenschafter sowohl in als auch außerhalb der Kirche harmonisch mit seinen Nächsten und Mitarbeitern arbeite. Das heißt nicht, daß er das Böse übersehen soll, wenn es von denen, mit denen er arbeitet, ausgedrückt zu werden scheint, sondern daß er die geistigen Tatsachen über die Lage so klar sehen soll, daß die falsche böse Annahme darüber zerstört wird. Wenn einer seine Arbeit in oder außerhalb der Kirche verrichtet, ist „die ewige Forderung der göttlichen Wissenschaft”, daß er bestrebt sei, die Einheit des Denkens und Handelns unter seinen Mitarbeitern zu fördern.

Des Menschen Einheit mit Gott ist eine unbedingt festgesetzte und dauernde geistige Tatsache. Wenn diese geistige Tatsache behauptet und wahrgenommen wird, kann nichts Böses in die Erfahrung des Wissenschafters kommen, weil er beweist, daß er im Geist „lebt, webt und ist”. Der Mensch ist nur Gottes unfehlbarem Gesetz unendlicher Entfaltung untertan, das ihm beständig sich erweiternde Ausblicke geistigen Vollbringens öffnet.

Die Christliche Wissenschaft fordert, daß der Wissenschafter die Liebe, die er bekennt, jeden Augenblick seines Lebens lebe. Sie ist kein bequemer Mantel, den einer umhängen kann, um seine Missetaten zu verbergen oder sein falsches Denken zuzudecken. Überall und in allem, was er tut, kann er es sich nicht leisten, zornig zu werden oder jemand ungerecht oder unfreundlich zu behandeln. Er muß die Christliche Wissenschaft in allen seinen menschlichen Beziehungen leben: in seinem Verkehr mit Geschäftsleuten, mit seinen Angestellten, mit denen, die der Öffentlichkeit dienen. Besonders nötig ist es, in seinem Familienleben Höflichkeit, Langmut, Freundlichkeit und Rücksicht auf die Ansichten anderer in den kleinsten Einzelheiten seiner täglichen Tätigkeiten auszudrücken. Denn diese Tugenden zeigen, daß er von der göttlichen Liebe getrieben wird. Nie sollte der Wissenschafter auch nur einen Augenblick vergessen, daß er ein Christlicher Wissenschafter ist.

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