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Die Unwandelbarkeit des Menschen

Aus der Dezember 1947-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Wort, das bei der täglichen Unterhaltung nicht viel gehört wird, und das doch viel dazu beiträgt, eine wesentlich wichtige Eigenschaft Gottes und Seines Menschen verstehen zu lehren, ist „unwandelbar“. Die Wörterbücher definieren es als gleichbedeutend mit „unveränderlich“. In ihrem Buch „Miscellaneous Writings“ schreibt Mary Baker Eddy (S. 79): „Der unsterbliche Mensch ist die ewige Idee der Wahrheit, die nicht in eine sterbliche Annahme oder einen sterblichen Irrtum betreffs seiner selbst oder seines Ursprungs verfallen kann: er kann niemals die Brennweite der Unendlichkeit verlassen.“ Dann fährt sie fort: „Wenn die große Ursache vollkommen ist, so ist ihre Wirkung ebenfalls vollkommen; und Ursache und Wirkung sind in der Wissenschaft unwandelbar und unsterblich.“

Ursache und Wirkung sind unwandelbar. Sie sind jederzeit und in jeder Weise unveränderlich in Eigenschaften und Eigenart. Die materiellen Sinne widersprechen jedoch diesen Erklärungen, denn Wandelbarkeit oder Wechsel charakterisiert alles, das materiell ist. Die Physik legt dar, daß alles Materielle chemisch sowohl wie in andrer Weise in immerwährendem Wandel begriffen ist. Wie der Philosoph Heraklit erklärte: „Nichts ist bleibend außer dem Wechsel.“ Manchmal ist es ein schneller Vorgang, manchmal ein langsamer und manchmal sogar ein sehr langsamer. Doch ist es immerhin ein Wandel. Der Ausdruck „unwandelbar“ kann nicht auf die materielle Schöpfung und auf den sterblichen Menschen angewandt werden.

Von der Geburt an und schon vorher ist der Sterbliche in einem immerwährenden Wandel begriffen bis zu dem Wechsel, der Tod genannt wird, und ebenso das Tier, der Baum, die Blume. Sie alle sind von Anfang bis Ende in einem steten Veränderungsvorgang begriffen. Eine Zeitlang bedeutet es Wachstum und Aufbau; dann kommen Verfall, Abnehmen und Vernichtung. Die Menschheit plant ihr Leben auf der Grundlage der allgemein angenommenen Annahme, daß die Existenz immerwährendem Wandel unterworfen ist. Diese materielle Auffassung nimmt an, daß man eine Stunde gesund, die nächste dagegen krank sein kann, heute hienieden, morgen hingeschieden. Sie behauptet, daß die Sterblichen eine Zeitlang normales Gesicht und Gehör genießen mögen; doch daß sich das dann ändern kann. Ein Sterblicher mag zuerst Erfolg, doch dann Mißerfolg haben, erst glücklich und gesund, dann unglücklich und sündhaft sein. Seine Sicherheit soll den Unfällen ausgesetzt sein, seine Geschäftsangelegenheiten dem Kreislauf des Wandels und Rückgangs.

Die Christian Science bringt die Tatsache ans Licht, daß alles, was wirklich ist, seinem Wesen nach unwandelbar, beständig und unveränderlich bleibt. Gott, das ewige Gemüt, ist immerdar Gemüt. Das Gemüt erhält sich selbst natürlich ebensowohl wie das Universum von Ideen und Wesenheiten, die seine einzige Offenbarwerdung ausmachen. Da das sogenannte sterbliche Gemüt, die Grundlage und Quelle aller materiellen Dinge, endlich und negativ ist, besitzt es nichts, womit es lange Zeit die scheinbare Kraft und Vollständigkeit seiner Begriffe aufrechterhalten könnte; woraus sich die Wandelbarkeit und Veränderlichkeit derselben erklärt. Das unsterbliche Gemüt hingegen, das ewiglich alle Macht und Kraft und alles Gesetz besitzt, stattet seine Wesenheiten immerwährend mit seiner eigenen Unwandelbarkeit aus.

Der Mensch findet wirklich Trost, Gewißheit, Sicherheit und Frieden in dem Maße, wie er allmählich verstehen lernt, daß seine Selbstheit nicht in der wandelbaren, veränderlichen Materie beschlossen ist noch von ihr abstammt, und daß er nicht den Wechselfällen und der Ungewißheit einer materiellen Daseinsordnung unterworfen ist. Der Grund hierfür liegt darin, daß der Ursprung des Menschen der Geist oder das Gemüt ist, das sich niemals ändert, und daß der Mensch, die Wirkung des Gemüts und Seine Idee, immerdar seinen Ursprung und dessen Unwandelbarkeit ausdrückt. Der Mensch als die Idee oder Offenbarwerdung des göttlichen Gemüts, ist von keiner andern Ursache abhängig, denn es gibt keine andre Ursache.

Der Christliche Wissenschafter sollte sich täglich die Unwandelbarkeit seines von Gott verliehenen Menschentums, die Unveränderlichkeit seiner geistigen Natur, die Beständigkeit seiner Wahrheit-ausdrückenden Wesenheit klarmachen. Für ihn gibt es keine Wolken der Ungewißheit, die das Licht der Liebe verbergen können, welches das Bewußtsein einer jeden Idee des Gemüts durchdringt, und ihr Leben verleiht, das sich nicht in Tod wandeln, Gesundheit, die nicht in Krankheit verkehrt werden kann, Sehen und Hören, die keine materielle Annahme beschädigen, Sittlichkeit und Gottähnlichkeit, die nichts verfälschen oder verderben kann.

Wie das ewige ICH BIN, so ist auch die Substanz des Menschen unwandelbar, unveränderlich. Innerhalb seines vom Gemüt erschaffenen Seins existiert weder Element, Kraft noch Faktor, die Wandel, Veränderung oder Auflösung hervorrufen könnten. Es gibt nichts, das seine Individualität von außen oder von innen angreifen kann. Gott allein ist draußen, ebenso wie Er allein drinnen ist, denn Gott ist Alles-in-allem—die einzige Ursache, die in aller Wirkung und durch alle Wirkung Ausdruck findet.

Da der Mensch geistig, gottähnlich und daher unwandelbar ist, kann er niemals von irgendeiner materiellen Annahme oder Kraft angegriffen werden, die den Anspruch erhebt, mental, körperlich oder sittlich schwächen, umwandeln oder vernichten zu können. Seine ganze individuelle Wesenheit ist ewig unwandelbar als Gottes Ebenbild und besteht außerhalb der Reichweite böser Suggestionen oder verändernder Annahmen. Da der wahre Mensch geistig substantiell ist, verbleibt er ewig unwandelbar. Er besitzt die Gerechtigkeit Gottes, die Intelligenz des Gemüts, die Substanz der Seele, die Wirklichkeit der Wahrheit, die Ewigkeit des Lebens, die Unwandelbarkeit des Prinzips.

In dem Maße, wie wir etwas von der unwandelbaren, unveränderlichen Natur Gottes, der Schöpfung und des Menschen verstehen lernen, machen sich wichtige Wechsel in unsrer menschlichen Erfahrung geltend. Die Furcht verschwindet. Was die Menschen fürchten, ist die Möglichkeit eines Wechsels, der ihrer Gesundheit und ihrem Glück nachteilig sein könnte. Ein klares Verstehen von der Unwandelbarkeit des Menschen, der in dem unwandelbaren Einen lebt, von dem und für den er geschaffen ist, läßt nichts übrig, das Furcht einflößen kann.

Christus Jesus heilte die Blinden, die Tauben, die Stummen, die Gelähmten, die Krüppel, die Aussätzigen und erweckte Lazarus von den Toten, nachdem er schon vier Tage im Grabe gelegen hatte, und alles dies durch sein Verstehen der unwandelbaren Natur des Menschen als des geistigen, unveränderlichen, vollkommenen Ausdrucks des Lebens, das Gott ist. Sein Verstehen dieser Tatsache zwang das veränderliche sterbliche Gemüt, seinen lügenhaften Anspruch darauf aufzugeben, den Menschen als einen Sterblichen geschaffen, ihn in unwissender Materie verkörpert und ihn leidenbringendem Wechsel unterworfen zu haben.

Mit immer vollerem Glauben an die Unwandelbarkeit Gottes sollten wir für uns selber die Gesundheit, Heiligkeit, Todlosigkeit und Unveränderlichkeit beanspruchen, die jeden Augenblick in aller Zeit und Ewigkeit dem unwandelbaren Menschen zu eigen sind. Laßt uns mit dem Wort Gottes jenes „Bewegliche“ umwandeln, „auf daß da bleibe das Unbewegliche“ (Hebr. 12:27).

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