Die nachstehenden Worte von Mary Baker Eddy zeigen, wie man ein frohes Weihnachten finden kann: „Der wachsame Hirte begrüßt heute mit Freuden die neue Wiege einer alten Wahrheit. Diese Wahrheit hat, durch Traurigkeit zur Herrlichkeit, von der Wiege zur Krone, die Nacht durchdrungen. Für das erwachte Bewußtsein hat das Kind von Bethlehem seine Windeln (materielle Umgebung) verlassen und hat jetzt die Form und Schönheit des göttlichen Ideals, das von einer körperlichen zu der geistigen Auffassung des Christus übergegangen ist, und der Menschen Herz mit unaussprechlicher Gütigkeit gewinnt" (The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany, S. 257).
Diejenigen, die Christi Trost suchen, werden ihn in „der neuen Wiege einer alten Wahrheit", im Lehrbuch der Christian Science, finden, das Tausende begrüßen, wie die Hirten die Engelsboten begrüßten, die die Geburt Jesu von Nazareth verkündigten. Denn wie damals ist auch heute der Christus, die Wahrheit, immer gegenwärtig, um der erwachenden Menschheit den Menschen der Schöpfung Gottes, das Ebenbild der göttlichen Liebe, das nie vom Fleisch geboren wurde und nie aus dem Fleisch heraus stirbt, zu zeigen.
Wer irgendwo in der ganzen Welt die Mittwochabend-Zeugnisversammlungen in den Kirchen Christi, Wissenschafter, besucht, hört aufrichtige Menschen sagen, daß sie durch ein fortgesetztes Forschen im Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit mit schlüssel zur Heiligen Schrift" von Mrs. Eddy aus tiefem Leid, aus Schmerzen und Not jeder Art herausgehoben worden sind. Sie drücken ihre Dankbarkeit aus für diese größte Gabe, weil sie für die meisten bedeutet hat, daß sie sich des Kommens des Christus, der Wahrheit, bewußt wurden, daß sie statt des Todes Leben, statt körperlicher Gebrechen Gesundheit, statt Leid Freude, statt Mangel Fülle gefunden haben.
Solche Heilungen und Berichtigungen erfolgen durch das Aufgeben des falschen Begriffs, daß der persönliche Jesus der Erlöser sei, und die Erkenntnis des immergegenwärtigen Christus, der Wahrheit, in deren Licht wir sehen, daß der Mensch die ewige Widerspiegelung des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe ist. Dem Christlichen Wissenschafter ist das Aufgeben der materiellen Auffassungen, daß Leben in der Materie sei, daß Pillen Gesundheit und materielle Bestrebungen Freude geben, leicht gemacht, wenn er aus seinem Denken alles ausscheidet, was dem Licht hinderlich ist, was sein geistiges Wachstum in der Gnade hemmt.
Manche, die liebe Angehörige verloren haben, halten gern an ihrem materiellen, körperlichen Begriff von dem Betreffenden fest in der Hoffnung, daß ihnen dies Trost und Halt geben möge; aber dadurch wird der Schmerz und das Gefühl des Verlassenseins und die Sehnsucht nur verlängert. Christus Jesus stellte mit der ihm eigenen Bestimmtheit den Irrtum eines solch falschen Trostes bloß, als er zu einem seiner Jünger, der hingehen und seinen Vater begraben wollte, sagte (Matth. 8, 22): „Folge du mir und laß die Toten ihre Toten begraben!"
Die unaussprechliche Gütigkeit des Christus, der Wahrheit, von der Jesus beseelt war, gewann das Herz des Jüngers; denn er blieb treu bei Jesus. Obgleich er die volle Bedeutung der Lehre nicht erfaßte, war er doch bereit, an die von dem Meister gelehrten Tatsachen des göttlichen Lebens zu glauben und falsche Vorstellungen vom Menschen aufzugeben. Dadurch konnte sich in dem Bewußtsein des Jüngers die Wahrheit über Gott und den Menschen, der Gottes Widerspiegelung ist, der vollkommen, vollständig, unkörperlich und ewig ist, offenbaren.
Der Christus ist heute gegenwärtig, die Einsamen und Betrübten auf den Berg der Offenbarung zu führen, wo man sieht, daß der Mensch nicht aus Gehirn und Muskeln besteht, sondern die geistige Idee Gottes ist, die lebt, weil sie der Ausdruck des göttlichen Lebens, der Ausfluß der göttlichen Liebe, die Kundwerdung der unendlichen Wahrheit ist.
Eine Frau, die ihren Gatten verloren hatte, fand zur Weihnachtszeit Erhebung und war gesegnet, als sie sich weigerte, die üblichen Weihnachtsfeierlichkeiten mitzumahen, an denen sie immer viel Freude gehabt hatten, die ihr aber nun nach dem Hinscheiden ihres Mannes durch die Erinnerungen, die sich ihrem Denken aufdrängten, unsägliche Qual bereiteten. Diesmal blieb sie ruhig zu Hause, um in ihren Büchern, der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, die Wahrheit über Weihnachten zu suchen und die geistige Art des Menschen besser verstehen zu lernen. Sie wußte, daß ein größeres Verständnis der Wahrheit über den Menschen das größte Geschenk war, das sie andern geben konnte; ja, daß ein Verständnis, was dem Menschen als dem Kind Gottes zukommt, ihn von den Lasten befreit, die ein falscher Sinn von Weihnachten auferlegt.
Als die Wissenschafterin am Christtag allein mit Gott war, war ihr Denken beständig von erhebenden, heilenden Botschaften der göttlichen Liebe erfüllt, und sie wurde nie wieder von Einsamkeit, Zweifel, Furcht, Unruhe und Auflehnung, die sie vordem ganz in Anspruch genommen hatten, gequält. Sie wurde so vollständig geheilt, daß sie andere in Zeiten der Trauer trösten und ihnen standhaft und liebreich zeigen konnte, daß es keine Toten für diejenigen gibt, die ihr Denken erheben, um den Christus wahrzunehmen, der offenbart, daß das Leben ewig ist, und daß der Mensch mit dem Leben zusammenbesteht und daher unsterblich ist.
In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy (S. 246): „Leben ist ewig. Wir sollten dies ausfindig machen und anfangen, es zu demonstrieren." Niemand ist noch zu unerfahren im Ergründen der Christian Science, um anzufangen, das göttliche Allwirken zu beweisen; und kein Wissenschafter kennt die geistigen Tatsachen so gut, daß er das tägliche Forschen nach der Wahrheit des Seins entbehren könnte. Durch das Überwinden der Einflüsterungen von materiellem Leben und materiellem Tod überwinden und vernichten wir schließlich die vermeintlichen materiellen Gesetze, die den Menschen verdammen und zum Grab führen würden. Der zum Bilde Gottes geschaffene Mensch ist nicht verdammt; ihn können menschliche Annahmen nicht fesseln; er versteht ungehindert, daß er die Widerspiegelung, die Idee der Seele, des göttlichen Geistes ist, und er kennt nichts als sündlose Freude und Befriedigung in den Tatsachen des Gemüts. Sein Leben war nie dem Krieg, dem Unfall oder der Krankheit ausgesetzt, sondern es bleibt immer sicher und geborgen in der Wissenschaft des Seins.
Der Christus sagt beständig zum menschlichen Bewußtsein: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet" (Jes. 66, 13). Christus Jesus brachte der Welt die Wahrheit, die tröstet und stützt; sie wurde später im Lehrbuch der Christian Science erklärt. Jesus sagte, als er von dem Vater aller sprach: „Er soll euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch bleibe ewiglich“ (Joh. 14, 16). Und Mrs. Eddy schreibt zur Erklärung dieser Bibelstelle auf Seite 55 in Wissenschaft und Gesundheit: „Unter diesem Tröster verstehe ich die göttliche Wissenschaft."
Durch die Erkenntnis des Menschen, die uns der Tröster bringt, können alle zu ihrer eigenen Genugtuung beweisen, daß Weihnachtsfreude verbürgt ist, weil das Dämmern der Wahrheit im Bewußtsein immer ein freudiges Erlebnis ist. Ein freudiges Anerkennen der Tatsachen des göttlichen Lebens and das Beweisen dieser Tatsachen sind die besten Weihnachtsgeschenke, die wir allen Menschen geben können.
 
    
