Als nächstes moderierte ein Podiumsgespräch mit vier Zweigkirchenmitgliedern darüber, wie sie Hindernisse überwanden und die Verheißung von Kirche ihrer Stadt näher brachten. Gesprächspartner waren aus Fredericksburg, Virginia (USA); aus Palo Alto, Kalifornien (USA); aus Buenos Aires (Argentinien) und aus Oneida, New York (USA).
Biever: Fangen wir mit folgender Frage an: Welche Hindernisse gibt es, die der Erfüllung der Verheißung von Mary Baker Eddys Kirche im Weg stehen?
Sylvester: Sinkende Mitgliederzahlen.
Passaglia: Geld.
Mathiott: Selbstzufriedenheit und dass man so sehr damit beschäftigt ist, alle möglichen Dinge zu tun.
Robles: Mangel an geistigem Enthusiasmus. Unser Leseraum war im Keller der Kirche. Er war acht Stunden in der Woche geöffnet. Ich selbst scheute mich, eine Ausgabe von Wissenschaft und Gesundheit weiter zu geben.
Sylvester: Unsere Kirche bestand nur aus drei oder vier Familien. Wir hatten keinen Praktiker, der im Journal inserierte. Wir hatten kaum Personal für unseren Leseraum. Die Frage kam auf: „Sollen wir schließen? Werden wir Christian Science Vereinigung? Was sollen wir machen?”
Mathiott: Wir fragten uns: „Wo führt das hin mit uns? Was sollen wir tun? Wie erfüllen wir die Voraussetzungen, um Zweigkirche zu sein?”
Passaglia: Argentinien sieht sich vor eine politische, wirtschaftliche und soziale Krise gestellt. Institutionen sind zusammengebrochen und die Menschen brauchen Hilfe.
Biever: Also hatte jeder von Ihnen Schwierigkeiten. Was dann? Was half Ihnen da heraus?
Robles: Wir hatten eine Abstimmung darüber, ob wir einen Leseraum auf unserem Kirchengelände bauen sollten. Unsere Kirche ist am Ende der Welt. Also nahmen wir uns das Kirchenhandbuch und sahen bei der Bestimmung für Leseräume nach. Wir fragten uns: „Was bedeutet es ,gut gelegen’ zu sein?”
Dann bekamen wir einen Anruf von den Pfadfinderinnen. Sie sagten: „Würden Sie zur ,Zehn Gebote-Wanderung’ der Pfadfinderinnen kommen und mit uns reden?” Wir gingen hin. Wir hatten 300 Kinder-Herolde, 300 Teen-Herolde und jede verfügbare Ausgabe von Wissenschaft und Gesundheit, — das waren nicht mal ein Dutzend —, für alle Fälle, falls sie daran Interesse haben sollten. Sie waren in Sekundenschnelle weg!
Mathiott: In unserem Fall ging es uns ziemlich gut, aber wir fühlten uns überlastet. Wir hatten eine hübsche Kirche, eine ziemlich aktive Sonntagsschule und wir veranstalteten jedes Jahr einen Vortrag — manchmal auch zwei.
Dann erhielten wir einen Brief von der Mutterkirche über das Weltweite Wochenende 2000. Und das veranlasste uns, mal wirklich nachzudenken. Wir erkannten, dass es darum ging eine Beziehung zu unserer Stadt und zur Kirchenfamilie herzustellen. Wir bezogen die gesamte Mitgliedschaft ein und stellten die Frage: „Was machte Jesus mit Kindern?” und „Welche Beziehung hatte Mary Baker Eddy zu Kindern und zur Gemeinde? ”
Sylvester: Wir fühlten uns wirklich klein. Uns wurde bewusst, dass wir heilen mussten. Und wir wussten, dass in Wissenschaft und Gesundheit der Weg für uns war, unsere Stadt zu segnen. Also begannen wir zu beten. Einen Hinweis fanden wir in dem Brief an Joseph Armstrong, Mary Baker Eddys Verleger. In der Jahresversammlung 1997 war er im Bericht des Christian Science Vorstands verlesen worden. In diesem Brief spricht Mary Baker Eddy davon, jeden Tag für Wissenschaft und Gesundheit zu beten — dafür zu beten, dass die Menschen danach verlangen und dass sie es kaufen werden. Das war unser erster Fall. Und die Heilung kam auf unterschiedliche Weise — als Heilungen in unseren Familien und als Heilungen zwischen Kirchenmitgliedern.
Passaglia: Wir empfanden es als sehr wichtig, der Angst und dem Schock in Argentinien mit der Botschaft der Hoffnung aus Wissenschaft und Gesundheit zu begegnen. Und so begannen wir zu beten und bemerkten, dass wir heilen konnten und dass wir helfen konnten. Ich denke, das war die wichtigste Idee.
Biever: Also erlebten Sie alle diesen Wandel. Sie haben die Herausforderungen Ihrer Kirche erkannt. Sie haben gebetet. Etwas hat Sie aufgeweckt und Sie haben sich in Bewegung gesetzt. Was haben Sie dann konkret getan?
Mathiott: Wir wussten, dass Christian Science Vorträge, die öffentlich sind und sich auf Wissenschaft und Gesundheit beziehen, ein Weg sind, eine Verbindung zur Stadt herzustellen. In den letzten paar Jahren sponserten wir 12 Vorträge, einige davon zusammen mit anderen, alle in der Öffentlichkeit, einschließlich fünf Vorträge in Buchhandlungen. Wir beschlossen, unsere Mittwochversammlungen außerhalb der Kirche zu veranstalten. An einem Mittwoch im Monat findet mittags eine Zeugnisversammlung in unserem Leseraum statt. Es besuchen uns nun mehr Leute von der Straße.
Robles: Wir brachten unseren Leseraum zur Öffentlichkeit. Wir hatten zwei kleine Verkaufsstände und gingen zu zwei Frauen-Foren, zum Fest der Pfadfinder, zu multi-kulturellen Veranstaltung. Und — wir sprachen über „gut gelegen” — nun ist uner Leseraum in der Stadtmitte schräg gegenüber einer Bushaltestelle. Wir haben dreimal so lange geöffnet wie zuvor und wir haben unseren Bestand von Wissenschaft und Gesundheit verdreifacht.
Sylvester: Wir behielten unseren Leseraum in unserer Kirche, aber wir öffneten noch einen weiteren Leseraum in einer benachbarten Stadt. Das war nicht einfach und es gab Unstimmigkeiten darüber, wie das gemacht werden sollte. Aber wir beteten weiter. Und als wir schließlich unser neues Schild aufhängten mit „Christian Science Leseraum” über die ganze Vorderfront, kamen Leute aus der Stadt herein und sagten: „Das ist ja wunderbar! Schön, dass Sie hier sind!” — obwohl wir dort schon fast ein Jahr waren. Wir sind wahrnehmbar geworden!
Durch diese neue Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Stadt und dadurch, dass wir zur Verfügung standen, gelang es unserer Kirche in den ersten drei Monaten dieses Jahres mehr Ausgaben von Wissenschaft und Gesundheit zu verkaufen als im ganzen letzen Jahr.
Passaglia: Die Zweigkirchen in Argentinien nutzten alle die Werkzeuge, die Mary Baker Eddy im Kirchenhandbuch vorgesehen hat. Sie hielten 16 Vorträge in öffentlichen Einrichtungen — Schulen, Hotels, Buchläden, usw. Wir hatten auch einen Leseraumstand bei der internationalen Buchmesse in Buenos Aires, zusammen mit einem Vortrag. Und wir erweiterten die Anzahl der Radio-Sender, auf denen wir die Herold-Radioprogramme übertrugen.
Biever: Können Sie von den Heilungen berichten, die Sie erlebt haben?
Passaglia: Jemand kam aus einem Vortrag und sagte: „Mich hat dieser Vortrag völlig glücklich gemacht.” Dann ging er schnell, um seine Ausgabe von Wissenschaft und Gesundheit mitzunehmen. Und eine Frau war so glücklich über ihre eigene Ausgabe, dass sie später acht Bücher an verschiedene Freunde weitergab.
Sylvester: Zu Beginn hatten wir keinen Praktiker im Journal. Nun sind drei von unserer kleinen Mitgliedschaft bereit, öffentliche Anfragen nach Christian Science Behandlung anzunehmen.
Robles: Es gibt nun mehrere unter uns, die in der Praxis arbeiten. Und unsere Stadt hat uns gebeten an Veranstaltungen teilzunehmen. Sie stellen Fragen und sie kommen zu unseren Gottesdiensten.
Mathiott: Jedes Kind las eine Biographie über Mary Baker Eddy. Oder, wenn sie zu jung waren, selbst zu lesen, wurde sie ihnen vorgelesen. Die Erwachsenen taten das Gleiche. Danach kamen die Erwachsenen und die Kinder eines Abends in kleinen Gruppen zusammen und sprachen miteinander darüber, was sie gelernt hatten. Es war ein wunderbarer Abend, der mit vielen Umarmungen endete, die sich bis dahin gar nicht gut gekannt hatten.
Biever: Möchten Sie uns zum Schluss noch etwas auf dem Weg geben?
Sylvester: Geben Sie niemals auf! Ich weiß, dass das wirklich wahr ist. Geben Sie nie, nie auf!
Passaglia: Wir sind Mitglieder einer universalen Familie und wir können in unseren Zweigkirchen und mit der Mutterkirche in Einheit und Liebe zusammenarbeiten.
Mathiott: Sehen Sie über den Tellerrand hinaus. Testen Sie als Zweigkirche neue Ideen. Denken Sie „Warum nicht?” anstelle von „Warum sollten wir?” oder „Was würde passieren, wenn wir es täten?” Unser Vorstand liest gerade Wissenschaft und Gesundheit gemeinsam!
Robles: Dieses Geben mit der Liebe zum Evangelium bringt uns einander näher. Also würde ich sagen, dass jeder ein „Geber” sein kann. In unserer Gemeinde hat der Präsident der Jüdischen Gemeinde angerufen und um Heilung gebeten. Der Prediger der United Church of Christ rief mich an und fragte, ob wir gemeinsam Mittag essen könnten, denn: „Ich habe so viele Fragen.”
Biever: Vielen Dank Ihnen allen!
Der Erfolg von Mary Baker Eddys Kirche ist unvermeidlich
präsentierte die abschließenden Worte des Vorstands.
Was für ein Tag! Was für eine Reise! Keiner von uns ist der Gleiche wie bei seiner Ankunft. Wir werden die Inspiration und die Einsichten dieser Tage immer in unseren Herzen bewahren.
Diese gesegnete Kirche wird in diesem Millennium bestehen bleiben. Ihr Grundkonzept wird immer die Botschaft von Christian Science einer suchenden Welt mitteilen. Dieses Suchen kann nicht aufhören, denn die göttliche Wissenschaft selbst ist es, die dieses Erwachen der Menschheit vorantreibt. Das ursprüngliche Christentum ist im 21. Jahrhundert wiederhergestellt worden durch die Heilungen eines jeden Einzelnen von uns und durch unser Verständnis und die Anwendung von Christian Science.
Es kann heute keinen Zweifel daran gegeben, dass die Kraft und die Möglichkeiten von Christian Science untrennbar von dem Entwurf dieser Kirche sind.
Der Vorstand bat mich, mit Ihnen eines der ergreifendsten Beispiele dieser Untrennbarkeit zu teilen, das ich in den späten 80er Jahren erlebte. Ich war damals Schriftführerin der Mutterkirche und besuchte Christliche Wissenschaftler in Lettland. Wir hatten so viel Christian Science Literatur wie möglich mitgenommen. Doch wurde das meiste beschlagnahmt, als wir in die Sowjetunion einreisten.
Nach einem kleinen Treffen in Riga fragte mich eine Dame, Frau Tielman, ob sie noch mehr Literatur bekommen könnte. Ich hatte schon alles, was ich hatte, verteilt und fragte, wozu sie es brauchte. Diese liebe zierliche kleine Dame sagte, sie bräuchte Literatur für ihre 27 Schüler. Ich wusste, dass sie keine Christian Science Lehrerin war, also fragte ich, was sie meinte. Sie erklärte mir, dass sie Klavierlehrerin sei und viele erwachsene Schüler habe.
Ich sagte ihr, dass ich ihre Schüler gerne treffen würde — obwohl mir bewusst war, dass das schwierig war. Es war illegal, in Gruppen zusammenzukommen, abgesehen von kleinen „Geburstagsfeiern”. Sie versprach mir zu versuchen, ein Treffen für den nächsten Abend zu arrangieren.
Als ich bei ihr zu Hause ankam, waren schon einige Schüler da. Es klingelte ständig an der Tür und die Schüler kamen und kamen. Sie waren zuvor noch nie in dieser Runde zu-sammengekommen. Als sie ankamen, stellten einige von ihnen fest, dass sie sich von ganz anderen Aktivitäten ihres Lebens her kannten — manche waren Arbeitskollegen, Nachbarn oder beruflich verbunden. Es gab Freudentränen und Umarmungen, als ihnen klar wurde, dass sie etwas ganz Besonderes gemeinsam hatten. Sie lernten bei Frau Tielman nicht nur Klavier spielen, sondern sie lernten ebenso das Studieren und Anwenden von Christian Science.
Frau Tielman hatte eine Ausgabe von Wissenschaft und Gesundheit. Wenn jemand während der Klavierstunde ein Problem erwähnte, schlug sie das Buch auf. Gemeinsam lasen sie dann und lernten einen hilfreichen Abschnitt auswendig, mit dem sie die Woche über beteten. In der nächsten Stunde erzählten sie sich dann von ihrem Fortschritt und ihren Heilungen. Auf diesem Weg begannen sie Christian Science zu lernen — sie lasen Wissenschaft und Gesundheit Satz für Satz, Wahrheit für Wahrheit.
Irgendwann an diesem Abend sagte ich: „Heute ist Mittwoch. Und wir wissen, was das bedeutet — nämlich, dass Zeugnisversammlungen auf der ganzen Welt gehalten werden.”
Sie sahen mich einfach nur an. Da wurde mir bewusst, dass sie gar nicht wussten, was eine Zeugnisversammlung ist. Sie wussten überhaupt nichts über „Kirche” und ihre Organisation. Ich erklärte ihnen kurz, was eine Zweigkirche mit Sonntagsgottesdiensten und Mittwochversammlungen ist. Ich sagte: „Ich würde so gerne von Ihren Heilungen hören. Wir könnten gleich hier eine Zeugnisversammlung abhalten!”
Als einer nach dem anderen von wunderbaren Heilungen berichtete, wurde klar, dass ihr Verständnis von Gott und Seiner heilenden Gegenwart wirksam und machtvoll war. Sie wussten, wie man heilt, und sie heilten ausgezeichnet. Um die Tiefe und Klarheit ihres Verständnisses zu erkunden, stellte ich ihnen einige Fragen. Ihre Antworten waren ebenso solide wie die eines langjährigen Schülers von Wissenschaft und Gesundheit. Sie zeigten ein Verständnis davon, wie sie durch das Anwenden von Christian Science — gelernt durch Wissenschaft und Gesundheit — geheilt worden waren.
Eine Frau, die eine Konzertcellistin war, erzählte, wie sie sich wenige Stunden vor einem Konzert ihre Hand gebrochen hatte. Durch ihre Gebete wurde sie geheilt und sie konnte am selben Abend auftreten.
Als ich da saß, durch die Tiefe all dieses Verständnisses sehr demütig geworden, dachte ich (als Schriftführerin der Mutterkirche): „Diese lieben Leute müssen Mitglieder der Mutterkirche werden.” Also sagte ich am Ende der Heilungsberichte zu Frau Tielman: „Möchte jemand dieser Freunde gerne Mitglied in der Mutterkirche werden?”
Nachdem ich das gesagt hatte, wurde mir jedoch wieder bewusst, dass vielleicht niemand von ihnen die Mutterkirche kannte. Diese Freunde waren nie in einer Kirche Christi, Wissenschaftler, einer Sonntagsschule oder einem Christian Science Leseraum gewesen, noch hatten sie je einen Vortrag gehört. Kirche war in der Sowjetunion verboten.
Nach einigen Augenblicken nahm Frau Tielman meine Hand, tätschelte sie liebevoll und sagte: „Nun, meine Liebe, wir werden darüber nachdenken.”
Ich ging an diesem Abend mit Tränen in den Augen und Demut und Inspiration in meinem Herzen zurück ins Hotel.
In meinem Hotelzimmer dachte ich fast die ganze Nacht nach und betete darüber, was ich gerade erlebt hatte. Mir wurde bewusst, dass ich reines „Heilen” erlebt hatte — wie Christian Science, einfach und ehrlich verstanden und angewendet, Leben umgewandelt hatte. Ich hatte eine Kirche erlebt, die frei war von jeglichem Konfessionsdenken, von Politik und Meinungen über bestimmte Themen.
Ich dachte: „Was für eine wichtige Lebenslektion mir Gott doch gerade erteilt hat”, und fragte mich: „Ist dies möglicherweise das, was Mary Baker Eddy als die Anwendbarkeit und Universalität von Christian Science gesehen hat?”
Während all der Jahre hat mich diese Erfahrung an die frühen Mitarbeiter erinnert — „... eine kleine Schar von ernsten Suchern nach der Wahrheit...”. Kirchenhandbuch, S. 17.. Diese Lieben in Riga hatten nicht die äußerlichen Merkmale von Kirche. Sie kannten sie einfach nicht. Sie praktizierten die Wissenschaft. Sie hatten die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit und sie beteten, heilten und wurden geheilt.
Mir wurde bewusst, dass Wissenschaft und Gesundheit nicht einfach nur Kirchenmitgliedern gehört. Überall können Leute die Ideen daraus anwenden — sogar in einer atheistischen Gesellschaft. Jedenfalls hatte ich gleichzeitig eine ähnlich wichtige Erkenntnis. Ich war so dankbar, dass die Kirche Christi, Wissenschaftler, dazu da war, Wissenschaft und Gesundheit zu veröffentlichen und jenen verfügbar zu machen, die Heilung und Freiheit suchten.
Ich erfuhr, dass Frau Tielman mit jemandem in Ostdeutschland befreundet war, die die Seiten aus ihrem geschmuggelten, benutzten Christian Science Vierteljahresheft riss und sie Frau Tielman schickte. Die Seiten waren um eine Teekanne gewickelt, die wiederum mit Vierteljahresheft-Seiten ausgefüllt war. Sobald sie das Paket erhielt, nahm Frau Tielman die Seiten, um die Bibellektion mit Hilfe von Kohlepapier abzuschreiben. Sie konnte jeweils immer nur zwei Kopien anfertigen, weil ihr Bleistift nur zwei Kopien durchdrücken konnte.
Ich war so dankbar, dass die Christian Science Verlagsgesellschaft existierte, um diese Bibellektionen und Zeitschriften herauszugeben.
Diese liebe Klavierlehrerin lebte das, was Kirche sein soll. Sie war umgeben von Suchenden — und heilte, erhob und erleuchtete Gedanken. Sie teilte die Botschaft von Wissenschaft und Gesundheit und berührte die Herzen und das Leben der Menschen.
Ich wertschätze die Erziehung und die Verbundenheit, die Gemeinschaft von Anbetung und Beistand, die Kirche bietet. Ich wertschätze den Leseraum, die Sonntagsschule, den Vortragsrat, die Gottesdienste und jedes Mitglied, jeden Heiler, der in den letzten über 100 Jahren Christian Science praktiziert und demonstriert hat.
Diese besondere Erfahrung steigerte meine Wertschätzung sowohl für Christian Science als auch für die Kirche, die M. B. Eddy gründete. Mir wurde klar, wie sehr beides von Nöten war! Ich sah deutlicher als je zuvor, dass sie verschieden und dennoch untrennbar voneinander sind. Und so war es übrigens auch bei Frau Tielman. Wenige Jahre nach diesem Besuch wurde sie Mitglied der Mutterkirche.
Heute wie damals ist es die Wissenschaft, die dieser Kirche ihr Leben, ihre Vitalität, ihre Mission und Verheißung gibt.
Wie sieht es also aus mit der Verheißung von Kirche im 21. Jahrhundert? Wie können wir sagen, dass der Erfolg unumgänglich und verlässlich ist?
Der Erfolg dieser Kirche ist unvermeidbar, da er auf Christian Science beruht, wie es in Wissenschaft und Gesundheit definiert wird. Und er ist dazu da, den „ehrlichen Suchern nach Wahrheit”Wissenschaft und Gesundheit, S. XII. Antwort zu geben. Die Wissenschaft kann nicht verblassen oder verloren gehen. Sie kann nicht abnehmen. Man wird immer wieder feststellen, dass sie „ihre Nützlichkeit beweist” Ebd., S. 583..
Jedes Mitglied dieser Kirche, jeder Leser von Wissenschaft und Gesundheit hilft, den geistigen Schwung von Kirche anzutreiben.
Mary Baker Eddy versteckte ihr Streben für die Menschheit nicht als etwas Geheimes. Sie machte daraus eine sehr öffentliche Verpflichtung, und ihre Verpflichtung wurde ein sehr offenes Geheimnis. Ihr ganzes Leben und all ihre Bemühungen waren der Menschheit gewidmet. Sie gründete ihre Kirche auf diese selbstlose Basis.
Sie kannte die Macht und das Potenzial von Christian Science, und ihr Lebenszweck war, „der Menschheit die echte Erkenntnis der praktisch anwendbaren, wirksamen Christlichen Wissenschaft einzuprägen”Vermischte Schriften, S. 207.. Die Kirche Christi, Wissenschaftler — die Kirche, die sie gründete — wird ihrer Verpflichtung weiter nachkommen, ihren Lebenszweck fortzusetzen. In dieser Verpflichtung ist die Verheißung von Kirche zu finden.
Wir werden an ihrem Lebenszweck teilhaben und auf das wachsende Verlangen nach praktischer Christian Science antworten, denn so wie das Verlangen anwächst, wächst auch dessen Versorgung an.
Wir werden durch die Gestaltung ihrer Kirche darauf eingehen — mit größerer Kreativität, Ruhe, Effektivität, Stärke, Selbstlosigkeit, größerem Einfallsreichtum und Mut — und der Bedarf, dem wir begegnen, wird dem entsprechen, was wir zu geben haben.
Wenn Täuschungen wie Zweifel, Misstrauen, Zynismus, Apathie, Furcht, Intellektualismus, Trägheit oder gar ein blankes Leugnen des wachsenden Bedarfs an Spiritualität in unser Denken kriecht, darf ihnen nicht ein Moment Gehör in unserem Leben oder unseren Kirchen geschenkt werden.
Jeder Schritt, jede richtige Handlung, jedes berührte und geheiligte Herz, jedes geheilte und getröstete Leben, jeder umgewandelte Gedanke ist Beweis, ist wissenschaftlicher Beweis der göttlichen Manifestation und Vollendung von Gottes Entwurf für die Erlösung der Menschheit, wie sie M. B. Eddy offenbart wurde.
Es ist unvermeidbar und notwendig, von unseren Handlungen und Gebeten überzeugt zu sein. Wir müssen so von der Richtigkeit von Gottes Regierung und von Gottes Gestaltung dieser Kirche überzeugt sein, dass wir mit geistiger Autorität denken und handeln.
Die Quelle geistiger Autorität ist Gott, der als Mutter-Vater Gott folgerichtig und fortwährend einem jeden von uns — wie damals Mary Baker Eddy — die Gedanken, Worte und Handlungen für einen jeden Tag mitteilt.
Wir alle werden Stärke aus der Inspiration dieser gemeinsamen Tage zeihen. Wir werden weiter wachsen in unserem Verständnis all dessen, was wir entdeckt, betrachtet und gelernt haben.
Wir werden immer noch klarer sehen, wie alle Aspekte der Gestaltung der Kirchenarbeit harmonisch für das Ziel wirken, die Wissenschaft des Christus den suchenden Herzen verfügbar und erreichbar zu machen.
Mary Baker Eddy schrieb 1882 an ihre Schülerin Clara Choate: „Lassen Sie uns Schulter an Schulter arbeiten, jeder seinen eigenen Anteil der Last tragen und einander helfen. Dann werden die kleinen Tritte des Mesmerismus den Geist aufgeben vor solch einer Einheit.” L04088, Brief an Clara E. Choate, 15. März 1882.
Während wir Schulter an Schulter mit den Vorbildern Christus Jesus und Mary Baker Eddy vorwärts gehen, werden unsere Leben Lichter des Trostes sein und jene heilen, die aufwachen, und wir werden taktvoll auf eine Welt eingehen, die nach Christian Science hungert.
Ein Brief an die Nationale Vereinigung Christlicher Wissenschaftler verabschiedet uns als eine Bewegung, eine Sache, die des Erfolges und der Segnungen unserer Handlungen sicher ist. Sie schrieb: „Ihr Christen und alle wahren Wissenschafter, unter welchem Banner Ihr auch marschiert, tretet in unsere Reihen! ... Unsere Losungsworte sind Wahrheit und Liebe, und wenn wir in diesen beharren, werden sie uns ganz erfüllen, und wir werden eins sein im Herzen, eins im Beweggrund, im Vorsatz und im Streben. Wenn Ihr in der Liebe bleibt, kann keiner unter Euch von mir getrennt werden; und das holde Gefühl, zusammen weiterzuwandern, anderen zu tun, wie Ihr wollt, dass sie Euch tun sollen, besiegt jeden Widerstand, überwindet alle Hindernisse und sichert den Erfolg.”Vermischte Schriften, S. 135.
