Mein Sohn Pierre ist begeisterter Fußballspieler und er kam eines Tages nach dem Fußballspielen mit dem Bus nach Hause. Mein Mann sagte: „Schau mal, wie der Pierre über die Straße humpelt. Der kann ja kaum laufen!” Darauf hat unser Sohn erzählt: „Da ist mir einer voll reingetreten!”
Mein Mann meinte, das sieht aber nach einem Bänderriss aus. „Das ist ja ganz schön dick und das wird immer dicker!” Daraufhin sagte ich: „Wenn ihr noch weiterhin drauf guckt, dann wird es nicht besser, sondern nur noch schlimmer. Weil ihm die Gedanken, die ihr jetzt auf den Fuß legt, wehtun. Deswegen müsst ihr Gedanken darauf legen, die ihm Frische bringen, Erneuerung.”
Da sagte mein Mann: „Sollen wir nicht besser zum Arzt gehen?” Ich antwortete: „Der Junge ist alt genug, der kann selbst entscheiden, ob er zum Arzt will oder christlich-wissenschaftliche Behandlung möchte.”
Mein Sohn meinte: „Nein, Mama, wir beten. Ich weiß, dass das hilft.” Und das haben wir getan.
Wir waren dann allein und ich hab ihn gefragt, was passiert war. Pierre antwortete: „Ach, dieses Spiel war ein richtiges Geholze und Gebolze und es war ziemlich grob. Und da ist mir einer voll gegen den Fuß getreten.”
Ich antwortete: „Ich möchte einmal dieses Fußballspiel aus einer anderen gedanklichen Perspektive betrachten. Gott braucht dich und den anderen, um sich in dem Spiel auszudrücken. Und wie drückt sich Gott aus? In Fairness, in Einheit, in Brüderlichkeit, aber nicht im Wettstreit oder in Aggression. Dein Fuß bringt Stabilität zum Ausdruck, Elastizität und Spannkraft. Wie willst du die denn kaputtschlagen?”
Da fing er an zu lachen. „Nein, das geht nicht.” Und ich fuhr fort: „Und jetzt versuch auch — und das ist ganz wichtig — dem anderen zu vergeben. Er hat das sicher nicht aus Böswilligkeit getan. Eine Idee kann eine andere nicht verletzen. Und so sehe ich euch beide: als Menschen von Gott geschaffen, weil ihr beide in der Einheit mit Gott seid. Auch wenn der andere das nicht weiß, ist es wichtig, dass du es für ihn weißt. Und hab keine Aggression gegen den anderen.” Er antwortete: „Ja, das will ich versuchen.”
Am nächsten Morgen hat er gesagt: „Ich kann noch nicht in die Schule, aber ich will das durch Gebet lösen.” Wir haben an diesem Morgen noch viel über Gott gesprochen, dass Er gut ist und keine Krankheit schickt.
Um 10 Uhr rief er mich und jubelte: „Schau mal, was ich mache! Ich räume mein Zimmer auf. Mein Fuß ist in Ordnung.” Und als mittags mein Mann nach Hause kam, sagte ich zu ihm: „Schau mal, unser Sohn kann alles wieder.” Er konnte schwer fassen, dass es so schnell ging.
Nachmittags kam die Freundin meines Sohnes und er wollte sie am Abend im Bus nach Hause begleiten. Er wollte mit dem nächsten Bus wieder nach Hause kommen. Mein Mann sagte: „Besser nicht, sonst passiert noch mal was.” Darauf antwortete ich: „Wo nie etwas war, kann nichts Neues passieren. Lass den Jungen mal fahren.” Und das hat er getan und alles war in Ordnung.
Gott ist Liebe. Ich bin nicht der Heiler, Gott ist der Heiler. In Gott gibt es keine Unfälle. Und wir müssen uns unserer Einheit mit Gott bewusst sein.
Ich habe zwischenzeitlich eine große Gelassenheit. Je mehr man die geistigen Gesetze anwendet, um so stärker wird das Verständnis und das Vertrauen auf Gott. Und man lernt diesen Gott als Gesetz zu erkennen. Und dieses Gesetz hat Wirksamkeit.
Dies ist ein Auszug aus einem Interview mit Fromm aus Zülpich für den Radio-Herold.
