Vor ca. einem Jahr stellte ich fest, dass ich fast nichts mehr hören konnte. Anfangs erkannte ich jedoch das Problem nicht, nur mein gesamtes Umfeld. Es war eine sehr schlimme Zeit für mich. Ich bekam große Angst. Da dieser Zustand sehr lange anhielt, wandte ich mich an einen Arzt, weil ich einen Schein for meinen Arbeitgeber brauchte.
Der Arzt war sehr freundlich und sagte mir, dass ich wahrscheinlich nie wieder normal hören würde, und gab mir ein Rezept für Pillen, die helfen sollten, eine Öffnung der Ohren zu erreichen. Weiter meinte er, dass eine Operation erforderlich sei, wenn sich der Zustand nicht ändern würde. Mein erster Gedanke war, dass ich Gott vertrauen wollte und dass ich keine Medikamente brauchte. Meine absolute Überzeugung war, dass Gott mir zeigen würde, was ich zu lernen hätte. Da meine Furcht sehr groß war, telefonierte ich mit einer Christian Science Praktikerin und bat sie mit mir zu beten.
Eines Morgens kamen mir Gedanken aus dem Gedicht „Weide meine Schafe“ von Mary Baker Eddy, in dem es u. a. heißt:
Starren Willen beuge Du
hartes Herz erneu,
weck die Welt aus dumpfer Ruh,
Dünkels Wahn zerstreu!
(Vermischte Schriften, S. 397)
Vor allem die letzten beiden Zeilen waren für mich der ausschlaggebende Punkt. In manchen Augenblicken spürte ich, dass ich im wahrsten Sinne des Wortes „zu” war, nämlich mein Innerstes gegenüber der Außenwelt verschloss. Das basierte auf Problemen in meinem beruflichen Arbeitsfeld. Durch die Worte dieses Gedichts begann ich mich und meine Umwelt mehr zu lieben, hatte mental mehr Licht und lernte, meine Kritiksucht rigoros abzubauen. Ich begann auch meine Beziehung zu Gott zu verstehen.
Als ich diesen geistigen Fortschritt machte, änderte sich der physische Augenschein. Ohne irgendwelche Hilfsmittel oder Medikamente setzte plötzlich ein Ausfluss aus meinen Ohren ein. Ich konnte wieder normal hören und war geheilt. Mich durchströmte große Dankbarkeit, dass ich durch diese Situation so viel gelernt hatte.
Beim nächsten und letzten Arzttermin wurde ein neuer Hörtest gemacht. Zur großen Verwunderung des Arztes stellte dieser fest, dass meine Ohren vollkommen in Ordnung waren. Nun sprach ich mit ihm über Christian Science. Das Ganze erschien ihm wie ein Wunder. Ich überreichte ihm einen Riesen-Blumenstrauß und dankte ihm herzlich dafür, dass er immer sehr freundlich und liebevoll mit mir als Patientin umgegangen war, obwohl ich stets medizinische Behandlung abgelehnt hatte.
Für diese Heilung bin ich besonders dankbar, da sich seitdem mein Verhalten und Leben sehr gewandelt hat. Ohne von meiner Erfahrung Kenntnis zu haben, wandten sich anschließend Menschen mit Ohrenproblemen an mich um Hilfe. Nicht nur mir, sondern auch meinem Umfeld hat diese Erfahrung reichlich Früchte gebracht.
Hamburg, Deutschland
