Wir sind dankbar, für dieses weltweite Miteinander von Freunden und Mitgliedern hier in Berlin, in Boston und im Internet. Durch dieses Treffen können wir als Familie zusammenkommen.
„Warum Berlin?“ haben einige gefragt. Wir wissen und schätzen alle, was Berlin für die Welt bedeutet. Berlin symbolisiert den Fall von Mauern und die nicht zu unterdrückende Macht der Einigkeit. Mut und Beharrlichkeit wurden damals genauso gebraucht wie heute, wo die Welt des 21. Jahrhunderts darum ringt, die Mauern zum Einstürzen zu bringen, die Frauen von ihren Rechten trennen, Kinder von ihrer Unschuld und die Armen von den Reichen. Die Kirche Christi, Wissenschaftler ist nicht auf einen Ort beschränkt oder durch ihn definiert. Dieses Jahr forderte die Welt, dass die Mutterkirche über Gebäude, Begrenzungen und Grenzen hinausgeht und in deutlich spürbarer Weise der Welt ihre mütterliche Fürsorge zum Ausdruck bringt.
Schauen wir einmal zurück. Wir können Berichte von Heilungen und fortschrittlichen Veränderungen sehen, die von Christlichen Wissenschaftlern vollbracht wurden. Wir können einen Umschwung in der mentalen Umgebung sehen — die Menschen haben ein zunehmend drängendes Interesses an geistigen Dingen. Diese bedeutsamen Schritte sind nicht einfach ein Trend oder eine vorübergehende Phase der menschlichen Erfahrung. Diese Zeichen, die man am gestiegenen Bedarf nach geistigen Antworten sieht, stellen die Wirkung täglichen Gebets und das Verlangen der Menschheit dar, die Wirkungen des Trösters zu erkennen und zu fühlen. Der Tröster, der von Christus Jesus versprochen und von Mrs. Eddy offenbart wurde.
Schauen wir nach vorn. Jeder von uns ist Metaphysiker, der Christian Science praktiziert. Und jeder ist ausgestattet, denen zu helfen, die nach geistiger Hilfe suchen. Wie der Samariter in Jesu Gleichnis können wir nicht selbstsüchtig sein und „auf der anderen Seite vorübergehen“ (nach der engl. Bibel). Wir haben selbst christliches Mitgefühl erfahren. Und deshalb werden wir angetrieben, die Wunden anderer auf dem Weg zu verbinden — und auch untereinander.
Der Christian Science Vorstand sorgt täglich für diese weltweite Familie. Die Gedanken und Gebete jedes Einzelnen werden geachtet und jedes Mitglied ist wichtig. Wir sind der Kämpfe und Ängste eingedenk, die den Fortschritt zu verlangsamen scheinen.
Wir erkennen auch, dass es Dinge gibt, mit denen manche Mitglieder nicht völlig einverstanden sind. Das passiert manchmal in Familien. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass wir eine Familie sind – zusammengehalten durch unsere Liebe zu Gott, Christus Jesus, Mrs. Eddy und zur Menschheit.
Der Vorstand betet auch sehr ernsthaft über die aufwühlende und herausfordernde mentale Umgebung in der heutigen Welt. Man könnte sich fragen: „Warum gibt es diese Unruhe in der Welt? Was hat sie verursacht? Wo ist Gott in diesem ganzen Tumult?“
Mary Baker Eddy weist auf die Antwort in ihrer weitreichenden und beruhigenden Verheißung in Wissenschaft und Gesundheit hin: „Die ewige Wahrheit wandelt das Universum um“ (S. 255).
Die ewige Wahrheit und ihr Sauerteig sind im menschlichen Bewusstsein am Wirken. Sie verwandelt das Bewusstsein – sie verändert die Art und Weise, wie die Welt darüber denkt und sich selbst sieht.
Mrs. Eddy hilft der Menschheit, indem sie in Wissenschaft und Gesundheit erklärt, was passiert. Sie sagt: „Diese materielle Welt wird schon jetzt zum Schauplatz widerstreitender Gewalten. Auf der einen Seite wird es Disharmonie und Schrecken geben, auf der anderen Seite werden Wissenschaft und Frieden sein. Das Zusammenbrechen materieller Ansichten mag als Hungersnot und Seuche, als Not und Elend, Sünde, Krankheit und Tod auftreten, die neue Formen annehmen, bis ihr Nichtsein zu Tage tritt. Diese Störungen werden bis zum Ende des Irrtums fortdauern, bis alle Disharmonie in geistiger Wahrheit verschlungen sein wird“ (S. 96).
Auf der einen Seite gibt es Herausforderungen innerhalb von Zweigkirchen. Für einige mögen Geldmittel knapp und die Anzahl an Mitgliedern niedrig sein. Für andere sind es die Kirchengebäude, die teuer und schwierig zu unterhalten sind. Für wieder andere sind es Missverständnisse unter den Mitgliedern.
Aber auf der anderen Seite gibt es ein unendliches Potenzial und Verheißung. Diese Kirche ist für immer fest gegründet — gerüstet und im Gleichgewicht — bereit für das 21. Jahrhundert.
Auf der einen Seite mögen wir uns manchmal mit Zweifel oder Angst über unsere Gesundheit, unsere Kinder oder Enkelkinder, unsere zuverlässige wirtschaftliche Versorgung, unsere Sicherheit oder unsere Zukunft konfrontiert sehen.
Auf der anderen Seite kennen wir die zarte, unmittelbare Liebe und Gegenwart von Gottes Güte und Fürsorge und haben sie gespürt. Wir wissen das in unserem Herzen — wir haben es mit wissenschaftlicher Gewissheit bewiesen.
Weil wir wissen, dass es der Sauerteig der Wahrheit ist, der am Werk ist und die kämpfe in der Welt hervorruft, können wir ganz beruhigt sein, dass die Menschheit den Sieg über die Materie schließlich erringen wird. Mrs. Eddy gibt diesem Zeitalter klare Anweisung und Ermutigung, wenn sie sagt: „...aber diejenigen, die Christian Science erkennen, werden das Verbrechen im Zaum halten. Sie werden beim Austreiben des Irrtums helfen. Sie werden Recht und Ordnung aufrechterhalten und freudig die Gewissheit der endgültigen Vollkommenheit erwarten“ (Ebd.).
Gott kennt die geistige Natur jeder Idee. Seine Liebe zu Seiner ganzen Schöpfung ist wirklich und fühlbar. Gottes Plan für die Welt kann nicht erschüttert werden, er steht fest und ist ewig.
In gleicher Weise erfüllt die Kirche, das Wirken und der Ausdruck der „Struktur von Wahrheit und Liebe“, ihr göttliches Mandat durch Vollständigkeit, Fülle und Heilung. Jeder Gottesdienst, jede Sonntagsschulstunde, jede Zeugnisversammlung, jeder Vortrag, jede Stunde im Leseraum wird göttlich inspiriert und versorgt. Jedes Mitglied ist geborgen und wird unterstützt in seinem Dienst für die Kirche! Niemand ist am falschen Platz oder schlecht vorbereitet, den Bedürfnissen der Sucher heute zu dienen.
Gott regiert jeden Aspekt dieser Kirche. Wir können mit der Sicherheit voranschreiten, die dem Wissen entspringt, dass das Kirchenhandbuch grundlegend in seiner inspirierten regierenden Rolle ist. Sie sagt: „unserem kirchenhandbuch [ist] die Ewigkeit beschieden.“ (Die Erste Kirche Christi Wissenschafter und Verschiedenes, S. 230)
Auf den Felsen Christi, Wahrheit, gebaut, leiten die Kirche und ihr Handbuch unseren Fortschritt und führen unseren Weg. Diese Kirche wird allezeit als kraftvoller Beweis der aktiven, praktischen, heilenden Liebe des Christentums Christi bestehen.
Und wie steht es mit uns? Was wissen wir über uns selbst und jeden anderen in der heutigen Welt? Gottes zarte und doch starke Fürsorge unterstützt jeden von uns, stündlich.
Glauben wir oder sind wir auch nur für einen Moment versucht zu glauben, dass diese Welt oder Teile von ihr von Gott getrennt sind? Glauben wir, dass es eine andere Macht gibt, die Gott, dem allmächtigen Guten, entgegengesetzt ist? Gibt es etwas zusätzlich zum „Alles“ — zu Allgegenwart, Allmacht, Allwirken? Zu glauben, dass es eine andere Macht oder widerstreitende Mächte gibt, würde uns von Gott, dem göttlichen Prinzip, trennen und den Bund des Ersten Gebotesvon der Einheit mit Gott brechen — es würde uns von Gottes Gesetz trennen.
Mrs. Eddy sagt in Nein und Ja: „Gottes Gesetz ist in drei Worten enthalten:, Ich bin Alles'; und dieses vollkommene Gesetz ist stets gegenwärtig, um jeden Anspruch eines anderen Gesetzes zurückzuweisen“ (S. 30).
Bedeutet das Gebet des Herrn in Suaheli etwas anderes als im Griechischen? Vereint oder heilt es da weniger?
Was sind die Hindernisse, die die Kirche Christi, Wissenschaftler davon abhalten, ihre heilende Mission zu erfüllen? Wir müssen uns fragen: Was sind wir versucht, über unsere Vorstellung von Kirche zu glauben? Über die Mutterkirche oder unsere Zweigkirche? Was ist das Modell, das wir im Gedanken haben? Was ist das Modell, das wir bei Kirchenversammlungen oder untereinander diskutieren?
Wir können nicht dazu gebracht werden, am Fortschritt und der Erfüllung von Mrs. Eddys Vision von dieser Kirche zu zweifeln. Diese Kirchenfamilie und ihr Gebet für Kirche heilt und erhebt die Vorstellung der Welt über „Kirche“. Die göttliche Wissenschaft ist der Tröster. Und Heilen ist ihr gesetzmäßiger, göttlicher Effekt.
Lassen Sie uns einen Moment über Jesu Gleichnis vom guten Samariter im Hinblick auf unsere Rolle und die der Mutterkirche und ihrer Zweige in der heutigen Welt nachdenken. Dem Gleichnis vorausgehend wird die Frage gestellt: „Wer ist denn mein Nächster?“
Jesus antwortet mit der Geschichte von den drei Reisenden, die auf einer gefährlichen Straße unterwegs waren und jeweils auf eine Person in Not trafen.
Wie Sie sich erinnern, fragten die ersten beiden Reisenden sich offensichtlich: „Was wird mir passieren, wenn ich anhalte, um ihm zu helfen?“
Der dritte Reisende muss sich gefragt haben: „Was wird mit ihm passieren, wenn ich nicht anhalte, um zu helfen?“
Wir könnten über die Relevanz nachdenken, die Jesu Gleichnis heute hat. Betrachten Sie den Mann in Not. Repräsentiert er nicht die enorme Nachfrage, das Ringen und Suchen nach geistigen Antworten heute? Könnte er nicht jemand sein, den wir kennen — ein Nachbar?
Nun betrachten Sie die Reisenden. Sind wir wie die beiden ersten Reisenden? Gehen wir eilig vorbei — konzentriert uns auf uns selbst und unsere eigenen Bedürfnisse? Gehen wir vorbei, weil wir keine Zeit haben anzuhalten oder glauben, wir hätten nicht genug Verständnis zu helfen? Geht unsere Zweigkirche „auf der anderen Seite vorüber“, weil sie die Konsequenzen und Komplikationen fürchtet, sich mit jemand einzulassen, der anders ist als wir?
Oder sind wir wie dieser letzte Reisende — der denjenigen in Not genug liebte, um anzuhalten und zu helfen; der bereit war, aus seiner eigenen Bequemlichkeit — und vorgeplanten Reiseroute — auszuscheren, um sich um ihn zu kümmern, ihn zu unterstützen und zu erheben? Reagieren wir als Einzelne oder als Zweigkirche, indem wir zu demjenigen in Not gehen, ihn mit Wissenschaft und Gesundheit bekannt machen, dort, wo er gerade ist, damit wir sichergehen, dass er versorgt ist? Und gehen wir später nochmals hin, um zu sehen, wie es ihm geht?
Mrs. Eddy ging nie auf der anderen Seite vorüber. Ihr ganzes Leben lang ging es darum, die Bedürfnisse anderer vor ihre eigenen zu stellen. Sie lebte ihr Leben, schrieb Wissenschaft und Gesundheit und widmete jeden Aspekt ihrer Kirche, um der goldenen Regel gerecht zu werden einander zu helfen, zu heilen und zu erheben. Denn wenn wir jemanden erheben, werden wir erhoben! Wenn wir vorübergehen — einander kritisieren, verurteilen und herabziehen —, dann kritisieren und ziehen wir unser eigenes Verständnis herab, unser Verständnis von der christlichen Natur unseres Bewusstseins und dem unserer Brüder und Schwestern. Wenn wir Gottes Kind im anderen sehen, sehen wir es in uns selbst. Und wir heilen, wenn wir Gottes Natur im anderen sehen — und in uns selbst.
In einem Brief an eine Zweigkirche schreibt sie: „Vergesst Euch selbst in der Arbeit für die Menschheit, dann werdet ihr den müden Wanderer zu Eurer Tür ziehen, den Pilger und Fremdling für Eure Kirche gewinnen und Zugang zum Herzen der Menschheit finden“ (Vermischte Schriften, S. 155).
Ihre Worte aus einem Brief von 1898 geben uns Anleitung für unsere heutigen Aktivitäten: „Wenige Ereignisse könnten mir größere Freude bereiten, als zu wissen, dass alle Nationen und Menschen meine Werke über Christian Science lesen könnten.“
Das Heute ist voller Verheißung! Wir sind Augenzeugen für das Erwachen der Welt zum Geist und dessen Universum. Als Christliche Wissenschaftler, Forscher in Wissenschaft und Gesundheit, erkennen wir das Potenzial dieser Wissenschaft an, jedes menschliche Bedürfnis zu stillen. Unsere Führerin fordert uns auf täglich zu beten, dass die heilenden Wirkungen von Wissenschaft und Gesundheit an allen Enden der Welt empfunden werden. Dass dieses Potenzial weder minimiert, personalisiert noch örtlich beschränkt werden kann.
Wir werden angespornt Weltdenker zu werden, Metaphysiker für die Welt zu sein. Warum? Weil die Welt braucht, was jeder von uns als Metaphysiker ist. Und die Welt braucht, was die Kirche Christi, Wissenschaftler ist, weil sie „das ursprüngliche Christentum und sein verloren gegangenes Element des Heilens [wiedereinführt]“ (Kirchenhandbuch, S. 17)
Eine Frau, die ein Leben der Liebe zu Gott und des Dienstes am Nächsten lebte, schrieb Gottes Offenbarung treu nieder. Sie schrieb Wissenschaft und Gesundheit und offenbarte dadurch die praktische Anwendbarkeit des ursprünglichen Christentums und den verheißenen Tröster. Dann und nur dann konnte sie mit Autorität sagen: „Die Tatsache bleibt bestehen, dass das Christian Science Lehrbuch das Universum umwandelt“ (Vermischte Schriften, S. 372).
Es ist unser Verständnis der Bedeutung dieses Buches und seiner erlösenden Botschaft, das uns ermächtigt, für uns sorgt und uns erhält. Und es ist dasselbe Verständnis, nach dem die Welt sucht. Es ist dieses Verständnis, das uns den Antrieb gibt, auf Menschen in Not einzugehen — sicher, umfassend, ehrlich, demütig. Das ist es, was die Blockaden und Hindernisse aufhebt. Das ist es, was die Unvermeidlichkeit unserer heilenden Bemühungen besiegelt. Gemeinsam können wir anerkennen, dass „Christus... die wahre Idee [ist], die das Gute verkündet...“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 332), jedem einzelnen Kind Gottes. Wir stehen mit Christus Jesus, wir stehen mit Mary Baker Eddy, um die Welt zu segnen mit jedem Gedanken, mit jeder Tat und mit jedem Gebet.
