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Das Böse — oder das Gleichnis vom krummen Stab

Aus der Dezember 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Immer wieder wird die Frage gestellt: Warum gibt es Kriege, Krankheit, Streit, Tod, zusammengefasst in dem Wort: das Böse? Und zumeist wird diese Frage dann auch gleich in Verbindung mit einem Zweifel an Gott gebracht. Also: Wenn Gott das Gute ist und Gott Alles ist, warum gibt es dann das Böse? Oft schwingt in dieser Frage ein Vorwurf an Gott mit oder auch ein Vorwurf an jene Menschen, die an Gott als das Gute glauben. Mannigfaltige Schlussfolgerungen legen sich die Menschen für diese Frage zurecht: „Gott ist doch nicht allmächtig.“ „Gott ist doch nicht nur gut.“ „Gott gibt es gar nicht.“ Also Zweifel, die mit Gott in Verbindung gebracht werden. Andere Menschen zweifeln eher an sich: Ich bin nicht gut genug dafür, dass Gott mir hilft. Mein Verständnis von Gott reicht nicht aus, um das Gute zu erfahren.

Folgen Sie mir einmal in eine andere Betrachtung, die ich „Das Gleichnis vom krummen Stab“ nenne:

Sagen wir einmal, es gibt ein (weiteres) Universum, in welchem auch Menschen leben. Jeder dieser Menschen hat einen völlig geraden Stab in der Hand, den er immer bei sich trägt. Dies ist so wichtig, da der gerade Stab in diesem Universum der Beweis dafür ist, dass die Schöpfung vollkommen ist, dass also alles gut ist. Nehmen wir für diese Betrachtung also einmal an, dass der Beweis für Vollkommenheit in dieser Welt dieser gerade Stab ist, den jeder immer bei sich hat. Da der Stab gerade ist, symbolisiert er das Vollkommene, ist also die Schöpfung Gottes vollkommen. Und somit ist alles gut. Keiner macht sich Gedanken über etwas anderes. Die Basis für Vollkommenheit ist sicher und für jeden sichtbar.

Nehmen wir an, ein Bewohner dieses Universums, der also dieses Grundkonzept der Vollkommenheit akzeptiert hat, kommt bei einem Spaziergang an einen See und möchte prüfen, wie tief der See ist. Und da gerade nichts anderes greifbar ist, nimmt er seinen geraden Stab, hält ihn in das Wasser und steckt ihn schräg in den weichen Untergrund. Und da erschrickt er plötzlich, wird starr vor Angst, verwirrt im Denken und rennt panisch ins Dorf zurück und holt alle Bewohner in den Wald zum See, um den Stab zu begutachten. Alle Dorfbewohner erschrecken. „Die Vollkommenheit ist zerstört!“ „Gott ist nicht mehr da!“ „Wir haben gesündigt!“ Solche und ähnliche Schreie hallen durch den Wald. Der Dorfreporter schreibt sofort einen Artikelins Abendblatt. Das Fernsehen kommt und bringt Bilder von dem Geschehen dort im Wald. Diese Bilder gehen um diese ganze Welt. Panik breitet sich aus.

Was war geschehen? Nehmen Sie einmal einen Stab und halten Sie ihn schräg in einen See (oder in die Badewanne). Was geschieht da rein optisch? Der Stab ist plötzlich geknickt. Natürlich sagen Sie nun:, Er erscheint nur so. Zieh den Stab einfach heraus. Er ist immer noch gerade.' Aber warum können Sie so klar und logisch denken und entsprechend handeln? Weil Sie wissen, dass der Stab immer noch und unverändert gerade ist. Weil Sie sozusagen einen erhabenen Standpunkt haben. Also das Verständnis, dass gar nichts geschehen ist. Das Verständnis, dass der Stab immer noch gerade ist. Dass die Vollkommenheit also immer noch intakt ist. Und auch deshalb, weil Sie lhr Wohlbefinden auch nicht in Verbindung bringen damit, ob ein Stab geknickt aussieht oder nicht. Im Grunde wissen Sie: Für lhr Wohlbefinden, für lhr Auskommen etc. Ist es unerheblich, ob dieser Stab gerade ist oder nicht. Würden Sie in dieses oben beschriebene Universum kommen — Sie würden hingehen, den Stab aus dem Wasser ziehen und dadurch allen zeigen: Die Schöpfung ist immer noch vollkommen. Doch die Bewohner in dem fiktiven oben beschriebenen Universum haben als Maßstab der Vollkommenheit den geraden Stab akzeptiert. Ihr Konzept ist so verwurzelt und abhängig davon, dass der Stab gerade ist, dass die optische Täuschung sie in solche Panik versetzt, dass sie nicht mehr wirklich klar denken können. Denn ihnen wurde von Kindesbeinen an erklärt: Wenn jemals ein krummer Stab bei einem Menschen gefunden wird, dann ist das ein Beweis dafür, dass Gott nicht mehr da ist, nicht mehr für den Menschen sorgt, der Mensch von Gott, dem Guten abgefallen ist, dass Sünde, Krankheit und Tod herrschen. Dass der Mensch deshalb krank wird, Mangel leiden und schließlich sterben wird.

lmmer wieder wird die Frage gestellt: Warum gibt es Kriege, Krankheit, Streit, Tod, zusammengefasst in dem Wort: das Böse? Und zumeist wird diese Frage dann auch gleich in Verbindung mit einem Zweifel an Gott gebracht. Also: Wenn Gott das Gute ist und Gott Alles ist, warum gibt es dann das Böse?

Verständlich, dass so ein Mensch bei der Diagnose „krummer Stab“ in Panik verfallt. Den krummen Stab und die Folgen daraus als echt akzeptiert und sie auf Grund dessen auch erleben wird. Und nicht nur er, sondern nach und nach die ganze dort lebende Menschheit. Und vor allem dann noch, wenn „schlaue“ Geschäftsmänner erkennen, dass mit der Diagnose „krummer Stab“ ganze Geschäftszweige gegründet und am Leben erhalten werden können. Dass damit also viel Geld zu verdienen ist. Unter Umständen haben diese Geschäftsleute sogar bereits erkannt, dass die einfachste Heilmethode wäre, den Stab aus dem Wasser zu ziehen, doch das werden sie keinem sagen, denn damit könnte kein Geld verdient werden — das könnte jeder ja selb st tun.

Der Erlöser ist mitten unter uns. Es ist der unpersönliche Erlöser Christian Science. Es sind die Lehren, die Jesus Christus uns vorgelebt hat und Mary Baker Eddy in ihrem Werk Wissenschaft und Gesundheit dargelegt und in ihrem Leben bewiesen hat.

Wenn Sie in dieses Universum kämen, wären Sie ein Erlöser. Sie Könnten ganz einfach durch die Welt dort wandern und Stäbe aus Gewässern ziehen (die auf die unterschiedlichste Weisen dort hingekommen sein können — absichtlich oder unabsichtlich). Es wären für die Bewohner dort wahre Wunder. Viele würden Sie als Erlöser verehren und einige würden Sie hassen und versuchen, Sie so schnell wie möglich wieder aus „ihrem“ Universum zu verbannen, denn Sie würden diesen Menschen die Einnahmequelle (die unter dem Deckmantel des Helfens auf dem Leid der anderen aufgebaut ist) nehmen. Für Sie selbst wäre es einfach, das Natürlichste auf der Welt. Warum? Weil Sie eben das Wissen haben, dass der Stab immer noch gerade ist und nur eine optische Täuschung die Menschen irregeführt hat.

Soweit dieses Gleichnis.

Und nun? Haben Sie auch eine Diagnose gestellt bekommen oder sich selbst gestellt? Welcher „krumme Stab“ ist es, der Sie in Angst und Schrecken versetzt? Die Diagnose einer Krankheit? Die Diagnose „arbeitslos“? Die Diagnose „einsam“? Die Diagnose „hässlich“? Brauchen auch Sie einen Erlöser aus einem anderen Universum? lch kann Sie trösten. Das ist gar nicht nötig. Der Erlöser ist mitten unter uns. Es ist der unpersönliche Erlöser Christian Science. Es sind die Lehren, die Jesus Christus uns vorgelebt hat und Mary Baker Eddy in ihrem Werk Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift dargelegt und in ihrem Leben bewiesen hat. Über Erfahrungen, die Menschen mit Christian Science gesammelt haben, können Sie in allen Christian Science Zeitschriften nachlesen und in den Mittwochabendversammlungen (den so genannten Zeugnisversammlungen) hören. Dadurch können Sie selbst lernen, wie einfach es ist, „krumme Stäbe“ zu „begradigen“. Nämlich durch die Erkenntnis, dass sie nie wirklich krumm waren. Und dass somit die Vollkommenheit der Schöpfung Gottes immer intakt war, ist und sein wird.

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