Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

„Uns zuliebe“

Aus der Dezember 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In einer englischen Bibelübersetzung (Monsignor Ronald Knox) heißt es, ins Deutsche frei übertragen; „Uns zuliebe ist ein Kind geboren, uns ist ein Kind geboren, uns ist ein Sohn gegeben und seine Schultern tragen königliche Herrschaft“. Aus diesem Text strahlt das Licht des Beschenktwerdens und zwar „mir zuliebe“. Gott tut das, aus Seiner Natur heraus, aus reiner Liebe, „mir zuliebe“.

Dieses Kind muss also über alle Zeiten und Grenzen hinaus etwas sehr Wichtiges für den Einzelnen wie für die ganze Menschheit sein. Aber warum?

Der Begriff Kind ist untrennbar von dem Gedanken an Eltern. In diesem Fall ist Maria die Mutter. Im menschlichen Sinne gibt es keinen Vater. Gott selber ist es, Geist wird als Vater, als Schöpfer, als Ursache für das Sein in diesem Kind sichtbar. Macht das dieses Kind so wunderbar, gar zu einem Geschenk? Sicher, denn so viele möchten Gott näher kommen, Ihn finden und kennen lernen.

Jesus wird es genannt und als er größer ist, sagt er von sich; „Wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat.“ (Johannes 12) Jesus betont extra: „Wer mich sieht, ...“ Er macht auf etwas Besonderes aufmerksam, was man sehen soll! In einer späteren Diskussion mit seinen Freunden kommt Jesus auf den Punkt. Er fragt direkt, was sie meinen, wer er sei, und bekommt die klare Antwort von Petrus, einem sehr interessierten, suchenden Denker: „Du bist Christus ...“ (Matthäus 16). Jesus bestätigt das und fügt hinzu, dass Gott ihm diese Tatsache offenbart hat.

Jesus unterscheidet in seiner eigenen Identifizierung zwei Anschauungen. Einmal die menschliche Sicht, die ihn als besonders fähigen – er konnte heilen und Böses mit Autorität austreiben – intelligenten, mutigen, am Wohl des Nächsten interessierten, jungen Mann beschreibt. Und dann eine geistigere Betrachtung, die ihn als den Christus erkennt. Jesus wollte, dass man in ihm den Christus erkennt, und forderte daher auf, wirklich hinzusehen, „wer mich sieht [!], der sieht den, der mich gesandt hat.“

Der Christus wurde von Mary Baker Eddy beschrieben als „die göttliche Manifestation Gottes, die zum Fleisch kommt, um den Fleisch gewordenen Irrtum zu zerstören.“ (WuG, S. 583) Der Christus wird hier als eine Aktivität beschrieben und mit Jesu Worten untermauert; „ehe Abraham wurde, bin ich“ (Johannes 8), als zeitloser, gegenwärtiger, göttlicher Einfluss offenbart, der Irrtum, also alles Übel im Denken und somit in der Erfahrung, unserer Welt, zerstört.

Was ist eines der Hauptübel aller Zeiten? Es ist wohl sicher die Vorstellung der Mensch sei von Gott abgefallen, getrennt. Ist der Mensch also wie Adam, allein, fleischlich, sündig, sterblich? Paulus antwortete darauf in seinem Brief an die Korinther, als er sagte: „Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden.“ (1. Korinther 15) In der alten Vorstellung vom Menschen, als von Adam abstammend, ist kein Leben, nichts Wahres. Hingegen wurde in Jesus der Christus, der wahre Mensch, der von Gott stammt, also geistig und vollkommen ist, als wahrhaftig und ewig, praktisch erfahrbar. In dieser Sicht ist Leben.

Diese Erkenntnis des wahren Seins, die von Gott kommt, überwindet im menschlichen Denken die alte Adam-Vorstellung, das Trauma von Trennung, Sünde, Krankheit und Tod und ersetzt sie durch göttliche Tatsachen.

Mary Baker Eddy hat Jesu Aufforderung “wer mich sieht ...“ gemäß diesen Christus wahrlich gesehen, ihn erkannt. Sie war in ihrem Denken so klar, offen und rein, dass sie Gottes Botschaft vor über einhundert Jahren erfasste. Und sie war daraufhin so inspiriert, dass sie allen Widerständen zum Trotz diese herrliche Erkenntnis, dieses Geschenk Gottes, das sie Christian Science nannte, für uns aufschrieb und so an uns weitergab.

Bringt uns dieses Geschenk heute etwas? Erklärt es nicht doch nur die vergangenen Zeiten oder ist es für besonders erwählte Leute? Nein, ganz und gar nicht. Jeder kann diese universale Gabe individuell annehmen und nutzen.

Und was kann das praktisch bedeuten?

Im Sommer klagte unsere kleine Tochter abends über starke Schmerzen in der Hand. Sie zeigte sie mir, ihr Daumen hatte eine recht große eitrige Stelle am Nagel und war halbhoch blau-rot gefärbt. Ein roter Strich zum Gelenk hin ließ eine dunkle Ahnung über mich kommen. Ich verband ihr die Hand und wir beteten. Schnell wurde sie ruhig und schlief ein.

Ich war mir sicher, dass christlich-wissenschaftliches Gebet hier ausreichend gründlich aufräumen und schnell heilen würde.

Worum ging es? Es war die Gelegenheit, ihre reine, von Hass und Zerstörung unberührte Beziehung, ja Einheit mit Gott, dem einzigen Leben, das es gibt, zu entdecken. Dieser Christus, dieses geistige Verständnis empfangen, war jetzt für uns das Kindlein, das von Gott in unser Denken hineingeboren worden war, um nun hier groß, also machtvoll zu werden, und den erschreckenden Au genschein von der Situation mit unserer Tochter zu berichtigen.

Es geschah so und wurde äußerlich sichtbar. Unsere Tochter schlief die ganze Nacht durch, hatte bereits am Morgen keine Schmerzen mehr und konnte die Hand wieder gut bewegen und spielen gehen. Zwei Tage lang bekam sie noch einen Verband, dann war es nicht mehr nötig und sie sprang glücklich herum und meinte; „Ja, Gott hat alles weggemacht.“

Diese Heilung durch Gebet erlebten wir wahrlich wie ein sehr schönes Geschenk des Himmels, das wir gerne entgegengenommen haben – ganz „uns zuliebe“ empfunden haben. Für uns war Weihnachten mitten im Sommer.

Übrigens, es hat noch viele solche Geschenke, das ganze Jahr hindurch ... und „Ihnen zuliebe“ auch!

In diesem Sinn: Ihnen frohe Weihnachten!

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 2009

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.