Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Worum es wirklich geht

Aus der Dezember 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es mag schwerfallen, sich Folgendes vorzustellen: Ein unschuldiges kleines Kind, das, wie es traditionell beschrieben wird, in einer Krippe liegt, wandelt die Welt buchstäblich um, ohne Aufsichtsratsvorsitzender eines Konzerns oder Präsident eines wichtigen Landes oder beredter und gern gesehener Gast in Talkshows zu werden. Bereits als Jesus noch heranwuchs, waren die Klarheit seiner Gedanken und sein Vertrauen in Gott außergewöhnlich. Er war unterwegs im Tempel, aber er suchte Ruhm für sich selbst. Stattdessen war er „in dem, was meines Vaters ist“, wie er es im Alter von 12 Jahren beschrieb. (siehe Lukas 2)

Denjenigen, die nach Ruhm und Ehre suchen – wie es in der Politik, im Geschäftsleben, in der Unterhaltungsbranche oder in unzähligen anderen Lebensbereichen geschieht – bietet Jesu Leben eine starke Botschaft. Es gibt kurzfristigen Gewinn und es gibt einen Gewinn für die Ewigkeit - und darin liegt ein subtiler, aber bedeutsamer Unterschied.

Die Finanzkrise, die die Weltwirtschaft noch immer erschüttert, und der Egoismus, der sich im Geschäftsleben, in der Politik und anderswo zeigt, veranschaulichen, was geschieht, wenn der Sieg über Konkurrenten zum alleinigen Ziel wird, und das zu hohen Kosten. Das Gegenmittel zu dieser Versuchung kann im Leben dieses jüdischen Kindes gesehen werden, das auszog, all denen zu predigen, die hinzuhören bereit waren, und sein Leben zu geben, um die Menschheit zu retten. Egal, wie bescheiden sein Anfang gewesen sein mag, seine Erfolge können nicht ignoriert werden.

Mary baker Eddy schrieb ausführlich über Jesu Demut in dem Beitrag „Eine Weihnachtspredigt“: „Er, der die Zeit, die christliche Zeitrechnung, bestimmte und die Ewigkeit umspannte, war der demütigste Mensch auf Erden. Er heilte und lehrte am Wege, in bescheidenen Hütten; dem abgefeimten Heuchler und schwerfälligen Jüngern erklärte er das Wort Gottes, das seitdem zur Auslegung durch die Wissenschaft reif geworden ist.“ (Vermischte Schriften 1883-1896, S. 163)

Bescheidenheit bedeutete nicht, die geistige Autorität zu verneinen, die Gott ihm gegeben hatte. In seinem Dialog mit der Samariterin am Brunnen identifizierte er sich eindeutig als der Messias, indem er sagte: „Ich bin's, der mit dir redet.“ (Johannes 4) Und auch in einigen eher streitbaren Auseinandersetzungen mit den Schriftgelehrten und Pharisäern war Jesus kein Schwächling.

Der Unterschied war, dass seine Äußerungen tatsächlich nicht um „ihn“ gingen, um Jesus, sondern um „ihn“, um Gottes Güte, Beständigkeit und Liebe, und dies nicht nur für dessen einen besonderen Sohn, sondern für alle Seine Kinder. Alles, was er sagte und tat, deutete auf seinen himmlischen Vater hin. Wenn der, den wir „Meister“ nennen, sagte: „Ich kann nichts von mir aus tun“ (Johannes 5), war er nicht unbedarft. Er verließ sich damit zu jedem Augenblick auf Gott, sogar im Angesicht von Folter und Kreuzigung.

Jesus war bereit, alles für Gott aufzugeben, aufgrund seiner Geistigkeit, seines Gehorsames und der Überzeugung von Gottes unendlicher Macht und unendlichen Wohlwollens. Das Ergebnis dieses Vertrauens waren ein ganz anderer Ruhm, der den menschlichen Ruhm übersteigt, und eine völlig andere Anerkennung, die weit über die menschliche hinausgeht.

Im heutigen moralischen Klima gibt es viele Versuchungen – und eine davon ist der Wunsch, reicher, mächtiger, cooler und schöner zu sein als alle anderen. Für einige heißt das, einen ruinösen Verdrängungskampf zu führen, der Kollegen degradiert und Wettbewerber erniedrigt. Für andere kann das dazu führen, sich von Schönheits operationen und der neuesten Mode faszinieren zu lassen. Der Nachteil dieser Auffassungen ist, dass sie auf Furcht basieren, Furcht vor Versagen, sicher aber auch Furcht davor, dass man ein Ziel nicht erreicht oder dass andere einen auf dem Weg zur Spitze schlagen könnten. Beide Vorstellungen prägen die Antworten und letztlich das Ergebnis. Wenn Furcht regiert, gibt es keine Sicherheit und der Anreiz, die Rivalen unter allen Umständen auszuschalten, ist stark.

Das steht in krassem Gegensatz zu Jesu Leben. Gewiss, dieses Leben war nicht frei von Druck. Angesichts der großen Zahlan Menschen, die zu ihm kamen, um Heilung zu finden, war es wohl kein gänzlich sorgenfreies Leben. Aber in gewissem Sinn war es das vielleicht doch, weil Jesus nicht auf seine persönliche physische oder metaphysische Tapferkeit gebaut hat. Er verließ sich auf Gott.

Und die Weihnachtszeit gibt Gelegenheiten, über die Macht des Christus nachzusinnen, die Jesus ausgedrückt hat, diese Botschaft der demütigen Macht des Meisters. Seine Abkehr vom Ruhm ist ein gutes Maß für wahres Streben. Es erinnert uns an unseren eigenen Wunsch, die Christus-Botschaft besser im täglichen Leben zu erfassen und einer abgekämpften Welt ihren heilenden und umwandelnden Einfluss zu bringen. Das mag wie eine Herkules-Aufgabe erscheinen, aber wir werden erkennen, dass unser Weg sicher und inspiriert ist, wenn wir an eines denken: Es geht niemals um uns – es geht um Ihn.

Die Redaktion und alle Mitarbeiter des
Herolds der Christlichen Wissenschaft
wünschen unseren Leserinnen und Lesern
eine frohe Weihnacht und ein inspiriertes
neues Jahr. Wir danken Ihnen für Ihre Treue
im zurückliegenden Jahr. Gemeinsam wollen
wir auch in der Zukunft das Wirken des
Christus und die universelle Verfügbarkeit
und das Wirken der Wahrheit beobachten
und erleben (siehe Erste Kirche Christi,
Wissenschaftler und Verschiedenes, S. 353).

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 2009

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.