„Es gibt wahrscheinlich keinen Gott. Hört auf, euch Sorgen zu machen und genießt euer Leben.“ So der Wortlaut eines Werbespruchs aus einer von Atheisten in Großbritannien betriebenen Kampagne. Die Spots waren eine Reaktion auf vorangegangene Aufrufe christlicher Fundamentalisten, die den Leuten einreden wollten, dass alle Ungläubigen in einem „See von Feuer“ brennen würden. Ariane Shirine, die die atheistischen Slogans formuliert hatte, gab an, dass der Ärger über diese Aussagen für sie Anlass genug war, mit besagter Gegenkampagne „den Gedanken, ihre parsische Großmutter könnte ein solches Ende nehmen, entschieden zurückzuweisen.“ („Atheistische Werbung auf Londons Bussen — die Gläubigen ließ es kalt“; Christian Science Monitor, 16. Januar 2009).
Theologisch betrachtet sind es Welten, die Miss Shirine und Mary Baker Eddy voneinander trennen; dennoch hätte die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft Miss Shirines Widerstand gegen die ihrer Großmutter angekündigte Verdammnis sehr wohl verstanden. In ihrer Autobiographie spricht Mary Baker Eddy von ihrer eigenen Ablehnung der Prädestination — einer Ablehnung aus Kindheitstagen —, wonach es einigen vorherbestimmt ist, gerettet zu werden, während andere verdammt würden. Sie schrieb: „ ... ich wollte nicht erlöst werden, falls meine Geschwister zu jenen gezählt werden sollten, die dazu verdammt waren, ewig von der Gegenwart Gottes ausgeschlossen zu sein.“ (Rückblick und Einblick, S. 13)
Der atheistischen Sichtweise liegt die Annahme zugrunde, dass — würde der Gottesbegriff ausgelöscht — alles fortan nur noch bestens wäre. Es wird keine Verdammnis geben und die Welt wäre ein besserer Ort. In ähnlicher Weise machen sich diejenigen, die vor einem „See von Feuer“ warnen, der auf den Ungläubigen wartet, die Angst der Menschen zunutze, um den Zustand der Welt zu verbessern.
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