„Gott hat dem Menschen unveräußerliche Rechte verliehen, unter anderem Selbstregierung, Vernunft und Gewissen" (WuG, S. 106). Dieses Zitat aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft bildet den Schlüssel zu einer Heilung, die ich in den vergangenen Monaten erleben durfte.
Im Sommer vergangenen Jahres verschlechterte sich mein Gemütszustand zusehends. Ich war unausgeglichen und hatte keine Freude mehr an meinem Beruf als Architekt. Zu diesem Zeitpunkt entwickelten sich strukturelle Veränderungen bei einem meiner damals wichtigsten Auftraggeber, wodurch sich die Auftragslage meines Büros verschlechterte. Dadurch machte ich mir Sorgen um meine Existenz. Ich litt unter depressiven Zuständen.
Ich besprach meine Situation mit einem Christian Science Praktiker. In unserer gebetvollen Arbeit stießen wir auf die folgenden Punkte, die sich in der Vergangenheit in meinem Denken festgesetzt hatten:
1. Falsche Verantwortung: Ich musste lernen, Gott als die einzige Ursache anzuerkennen und musste ein falsches Ich-Bewusstsein ablegen.
2. Furcht vor mangelnder Versorgung: Ich musste Gott als die Quelle aller Versorgung verstehen.
Der Praktiker half mir, durch Gebet mein Denken über diese Punkte grundlegend zu ändern.
Ich lernte, aus meinem Denken und Handeln mein eigenes Ich immer mehr herauszunehmen und stattdessen Gott als einziges wahres Ego an die erste Stelle meines Denkens und Handelns zu stellen. Immer, wenn Gedanken kamen wie: „Jetzt muss ICH mich kümmern" oder „Wie kann ICH diese Situation lösen?", fand ich große Erleichterung in dem Gedanken: Nicht ich bin es, der sich kümmern muss. Gott hat die Lösung bereits parat. Ich muss mich öffnen, auf Gottes Weg zu lauschen, Ihn zu erkennen.
Es erforderte Geduld und Beharrlichkeit, immer wieder aufs Neue die Gedanken der Begrenzung und der eigenen Verantwortung gegen die Gewissheit zu tauschen, dass Gott mich beständig leitet und führt. Es muss in meinem Tun und Handeln meine Aufgabe sein, auf Seine Führung zu lauschen.
So lernte ich mit der Zeit, falsche Verantwortung abzugeben. Dies befreite mich von depressiven Gedanken. Ich habe gelernt, dass ich nicht selbst eine Lösung für ein Problem finden muss, sondern kann immer besser auf Gott und Seine Engelsdanken lauschen, die mir klare Wege aufzeigen.
Dem Gedanken der mangelnden Versorgung begegneten der Praktiker und ich wie folgt: Ich begann damit, dankbar zu sein für die Fülle an Versorgung, die ich in den vergangenen Jahren in meinem Büro erleben durfte. Mir kam der Gedanke, wie Jesus bewies, dass der Mensch nicht von einzelnen Personen oder Firmen abhängig ist, sondern allein Gott und Seiner Führung untersteht. Ich bemühte mich, diese Gesetzmäßigkeit auf meine Situation anzuwenden. Ich öffnete mein Denken für neue Aufgaben und machte mich dadurch empfänglich für göttliche Ideen.
Durch diese Neuorientierung des Denkens Erfolgte auch eine neue Strukturierung meiner Arbeitsweise. Dadurch, dass ich weniger Aufträge hatte, konnte ich die aktuellen Aufgaben intensiver und mit viel mehr Freude bearbeiten. Man könnte sagen: Weniger wurde mehr. Neue Aufträge ließen nicht lange auf sich warten.
Und ich hatte keine Zeit — und keinen Grund — mehr für Gedanken an mangelnde Versorgung!
Ich bin sehr dankbar, diese praktische Religion für die Gestaltung meines Lebens nutzen zu können.
Der Geistesblitz Nr. 97 Erscheint Im März