Michael Seek: Schon als Kind interessierte ich mich für den Christus. Meine Sonntagsschullehrer und meine Eltern, die beide Christian Science Praktiker waren, gaben mir eine Reihe von Erklärungen. Heute, nach vielen Jahren, sehe ich, dass diese Antworten wirklich Sinn machten. Allerdings verstand ich damals nur einzelne Teile, was mich unglücklich machte, weil es so schien, als würden sie wie schöne Theorien klingen.
Dann, eines Tages in der Oberschule, ging ich von unserer Wohnung in West-Berlin in den Osten der Stadt. Solange die Mauer zwischen Ost und West existierte, musste man einen Kontrollpunkt passieren, um in den anderen Teil der Stadt zu gelangen. Zusammen mit einem erfahrenen Praktiker der Christlichen Wissenschaft sollte ich Kirchenfreunde im Osten besuchen. Er war vor mir in der Schlange und ich beobachtete, dass die ostdeutschen Zöllner ihm in einer unfreundlichen und aggressiven Art Fragen stellten. (Natürlich mussten wir die Tatsache verbergen, dass wir eine Gruppe Christlicher Wissenschaftler im Osten besuchen würden). Der Praktiker flüsterte mir zu: „Der Christus wird dir sagen, was du sagen kannst." Ich weiß nicht warum, aber dies öffnete mir die Augen. Alle meine Zweifel, aiie meine Fragen, wie der Christus kommunizieren würde, waren vorbei. Ich fühlte mich einfach glücklich und geborgen. Und ich hatte folgenden Gedanken: Obwohl dies tatsächlich eine angespannte Situation in diesem Kontrollpunkt hier war, fühle ich mich so ruhig, fast entspannt, als würde ich in einem bequemen Stuhl sitzen. Und dachte: „Jetzt bin ich einmal gespannt, was mir der Christus sagen wird. Also, es liegt nicht an mir, was ich zu sagen habe."
Da die Kontrollen den Herold der Christlichen Wissenschaft in der Tasche meines Freundes gefunden hatten, fragten sie ihn augenblicklich nach den Gründen für seinen Besuch. Und irgendwie fühlte ich — ich konnte ihn nicht direkt hören — dass er gute Antworten geben würde, ohne zu lügen oder zu betrügen.
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