Was würden Regisseure von Horror- oder anderen spannenden Filmen bloß ohne Nachtszenen tun? Im Kino — und mitunter auch im wirklichen Leben — sind es die Nächte, in denen es dramatisch wird. Für viele Menschen heißt es, dass Befürchtungen aufkommen und an Schlaf nicht zu denken ist. Wenn die Einsamkeit übermächtig erscheint und ungeklärte Konflikte unlösbar erscheinen und sich Menschen anfällig für Krankheiten fühlen. Die amerikanische Bibliothek für medizinische Literatur berichtete, „dass bis zu 25% der Amerikaner über gelegentliche Schlafprobleme berichten und Schlaflosigkeit ... ein chronisches Problem für ungefähr 10% der Menschen [ist]".
Diejenigen, die an Schlaflosigkeit leiden, wenden eine Reihe von Diäten und andere Mittel an, um besser zu schlafen. Die Pharmaindustrie wirbt für freiverkäufliche und rezeptpflichtige Medikamente, die auf chemische Weise die mentalen und emotionalen Sorgen beenden sollen, die die Ruhe beeinträchtigen. Aber der Nutzer tauscht ein von Sorgen regiertes menschliches Bewusstsein gegen ein von Medikamenten regiertens Bewusstsein ein. Und mit den Medikamenten kommen andere Begleiterscheinungen, einschließlich schädlicher Nebenwirkungen und der Gefahr einer Abhängigkeit.
Aber Unruhe muss die Nacht nicht regieren. Es gibt einen besseren Weg, um Ruhe zu finden, als es materielle Therapien bieten können. Eine sicherere und wirkungsvollere Therapie, die wirklich heilt statt das zu unterdrücken, was einen plagt. Es ist das, was die Gründerin des Herold, Mary Baker Eddy, als die „Wissenschaft der Bibel" bezeichnet. Sie fand diese Wissenschaft im Leben und Wirken von Christus Jesus, der „für alle Zeiten und Völker die Herrschaft des Guten über das Böse und die Überlegenheit des Geistes über die Materie" bewies. (Rückblick und Einblick, S. 26)
Die Wissenschaft der Bibel versetzte Jesus in die Lage, bei einem heftigen Sturm auf einem Boot zu schlafen, wohingegen die anderen auf dem Boot zu Gefangenen ihrer Furcht wurden. Und diese Wissenschaft ermöglichte es ihm, aufmerksam und uneingeschränkt als Heiler aufzutreten, nachdem er eine ganze Nacht im Gebet verbracht hatte.
Jesu ultimative Quelle für Leben und Heilung waren göttliche Gesetze oder die Gemüts-Wissenschaft — das Gesetz eines allerhabenen und unendlichen guten Gottes („Der Herr, unser Gott, ist der Herr allein") das Gesetz unbegrenzter und ununterbrochener Widerspiegelung („Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt") und das Gesetz der geistigen Liebe („Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst"). Diese Sätze finden sich in Jesu Antwort auf die Frage: „Welches ist das höchste Gebot von allen?" (Markus 12) Durch Gehorsam gegen die geistigen Gesetze können Antworten gefunden werden auf alles, was unser Herz und unsere Gedanken beunruhigt.
Viele der Dinge, die zu Schlaflosigkeit führen — Sorgen über die und die Finanzen, schmerzliche Erinnerungen, Aufruhr bei der Kindererziehung, bei zwischenmenschlichen Beziehungen oder sexuellen Themen, Befürchtungen über die eigene mentale oder physische Gesundheit oder die anderer — all das wird niemals wirklich durch Medikamente oder durch andere menschliche Methoden der Gesundheitsfürsorge gelöst. Auch nicht durch Zähne zusammenbeißen und halt irgendwie durch die Nächte kommen. Solche Schwierigkeiten kann man beseitigen und Ruhe finden, wenn man die göttlichen Gesetze durch Gebet anwendet.
Der „eine Gott" ist genau hier, um in unruhigen Augenblicken zu helfen. In gewissem Maße die Wissenschaft des Gemüts zu erfassen, von der der Psalmist sagt: „Am Tage sendet der Herr seine Güte, und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens." (Psalm 42)
Die Botschaften, die wir beim Beten aus den Psalmen und Liedern beziehen, tragen die Kraft eines von Gott gegebenen Befehls in sich. Sie können die immer wiederkehrenden düsteren oder herabziehenden mentalen Filmszennen ausschalten. Sie heben den Ruhe-Suchenden aus der illusorischen Welt von Furcht und Trennung vom Guten heraus und führen ihn in Gottes immer ruhige Gegenwart.
Manche Menschen glauben, dass die Nacht zu den dunkleren Gegenkräften des Bösen gehöre. Oder selbst wenn Gott in der Nacht anwesend ist, Er nicht die voller Kontrolle über das hätte, was passiert. Aber die Wissenschaft der Bibel zeigt Gott als ewig und immer gegenwärtig, wo immer man im menschlichen Maßstab von Zeit und Raum auch sein mag. Der unendliche Geist hat kein Böses als Gegenteil, weder in Form vermeintlicher Geister oder irgendwelcher chaotischer Kräfte. Und der Psalmist erkannte, dass die Nacht kein Hindernis für das geistige Licht ist: „Spräche ich: Finsternis möge mich decken ... und die Nacht leuchtete wie der Tag" (Psalm 139). Wie in dem Lied Gottes, bringt dieses Licht Frieden statt mehr Hin-und Herwälzen.
Es liegt Weisheit in dem Rat, niemals mit Ärger schlafen zu gehen. Natürlich nicht ärgerlich über andere Personen zu sein. Aber auch nicht ärgerlich mit Gott zu sein, wenn die Antwort auf eine beunruhigende Situation noch nicht gekommen ist. Wie viele Heilungszeugnisse, die in dieser Zeitschrift veröffentlicht wurden, gezeigt haben, kann Gebet am Abend oder die Nacht hindurch ein Aufwachen zur göttlichen Gegenwart bringen, das die Sorgen völlig heilt — und eine Ruhe geben, die süßer ist als eine ganze Nacht im unbewussten Dämmern.
Gottes Lied zur Nacht löst verletzliche, auf Materie beruhende Gedanken auf und offenbart die Wirklichkeit und Sicherheit der geistigen Existenz. Dort hat Jesus geruht und dort kann jeder von uns am Tag und in der Nacht ruhen.
 
    
