2007 ist in der Weihnachtszeit ein Kinofilm erschienen, der den momentanen Zustand von weihnachtlich ausgerichteter Unterhaltung in Frage stellte. In 'Was würde Jesus kaufen?' wird ein Performancekünstler und sein Gospelchor auf einer Reise quer durch die USA begleitet und zeigt Veranstaltungen, die die Leute ermutigen sollten, über die wahre Bedeutung von Weihnachten nachzudenken. Die Botschaft des Films, schlichter und bewusster zu leben, bleibt für all diejenigen zeitgemäß, die sich alljährlich auf die Suche nach der wahren Weihnacht begeben.
Wie leicht verfällt man dem ,Zauber' der Weihnachtszeit. Ab einem bestimmten Punkt ist es jedoch nicht ungewöhnlich, dass man neben der netten Idee, gute Laune zu versprühen, merkt, dass die konventionellen Formen des Feierns wie Partys, aufwändige Dekorationen oder der Austausch von Geschenken nicht viel mehr als vorübergehendes Vergnügen vermitteln.
Mary Baker Eddys illustriertes Gedicht ,Christ and Christmas' (Christus und Weihnachten) stellt in einer Szene den Wunsch nach einer geistigeren Sicht anschaulich dar, der zu dieser Jahreszeit häufig auftaucht. Die Szene zeigt eine Familie mit Freunden beim Baumschmücken, ein Bild, das bestens für eine nostalgische Weihnachtskarte geeignet wäre. Aber im Vordergrund ist eine ältere Frau im Rollstuhl zu sehen, die an den Festlichkeiten nicht teilnimmt. Das Bild drückt den Wunsch aus, jeden in den allumfassenden Geist des Guten einzuschließen – die Art von Trost und Jubel, die andauert und auf andere ausstrahlt.
Es ist auf jeden Fall gut, anderen das Beste zu wünschen, und sogar noch weit besser, etwas zu unternehmen und anderen zu helfen. Um dieses Ziel zu erreichen, können wir damit beginnen, unsere Werte und Ideale unter die Lupe zu nehmen und stärker in Einklang mit ihnen zu leben. Gestärkt durch die Liebe füreinander drücken sie den Wunsch aus, der den Weg für noch mehr Gutes öffnet.
Noch hilfreicher ist es, wenn man erkennt, dass sowohl die Inspiration als auch der Anstoß, Gutes zu vollbringen, von Gott kommen. Und Gottes Liebe ist göttlich unendlich viel größer und umfassender als man menschlich erfassen kann. Wenn man das eine göttliche Prinzip des Guten versteht, kann man zwischen einer begrenzten, persönlichen Menschenfreundlichkeit und der weltverändernden Liebe unterscheiden, die man in Jesu Worten und Werken erkennen kann. Und dies bedeutet, dass Weihnachten nicht so sehr ein einmal im Jahr stattfindendes Fest ist, sondern ein immer zur Verfügung stehendes Verständnis der göttlichen Gegenwart, das täglich gelebt werden kann.
Ein Mitglied in Mary Baker Eddys Haushalt, der Gründerin des Monitors sowie seiner Schwesterzeitschrift, des Herold, bemerkte einmal: „Jeder Tag ist hier ein Sonntag." (William Rathvon, „Erinnerungen", 1908, The Mary Baker Eddy Library) Das lebendige, freudige Empfinden von Heiligkeit als normal und ständig mit uns ist das Christusbewusstsein, das Jesus verkörpert hat und das die Menschen dadurch erleben konnten. Das ist das Herz der Weihnacht und es hat konkrete praktische Auswirkungen auf uns.
Eine Frau, die am Heiligen Abend ihre Freundin anrief, weil sie sich krank fühlte und wegen eines Familientreffens aufgebracht war, fand durch den geistigen Sinn des Christus Befreiung. Als sie über Gottes Liebe sprachen und jedermanns angeborenes Recht zu empfangen, sich umarmt zu fühlen und diese göttliche Zuneigung zu teilen, fiel das Gefühl von Krankheit und Verzweiflung von ihr ab.
Die Christliche Wissenschaft erklärt Christus, Gottes Botschaft alles Guten an die Menschheit, als folgerichtig und unaufhörlich mit uns. Wenn wir einen kleinen Einblick in unsere natürliche Verbindung zum göttlich Guten und in unsere wahre Identität als Söhne und Töchter Gottes bekommen, erweckt uns dies zu einer grundlegend anderen Sichtweise. Mary Baker Eddy beschreibt die praktischen Auswirkungen einer geistigen Wahrnehmung, wie Jesus sie lebte, so: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes eigenes Gleichnis und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken. So lehrte Jesus, dass das Reich Gottes intakt und universal ist und dass der Mensch rein und heilig ist." (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 476-477)
„Was würde Jesus kaufen?" Sicherlich keinen begrenzten Sinn vom Guten oder eine verurteilende Einschätzung der Menschheit, die von Gottes Liebe abgeschnitten ist. Die wahre Idee von Weihnachten lenkt unsere Gedanken auf das Beste in uns und lädt uns ein, uns selbst und andere mit „Christi Sinn" zu betrachten (siehe 1. Korinther 2). Die immer gegenwärtige Liebe Gottes erneuert unsere Art zu denken, eröffnet eine neue geistige Perspektive und schenkt uns unerwartete Segnungen.
