In diesem Monat stellt der Herold wieder einen weiteren Lehrer der Christlichen Wissenschaft vor — Steven Salt aus Bexley, Ohio. Steven Salt absolvierte die Lehrerbildungsklasse im Jahr 2006. Im selben Jahr wurde er zum Vertreter des Komitees für Veröffentlichungen in Ohio ernannt und dient seitdem auf diesem Posten. Er unterhält seit 2003 eine hauptberufliche Heilpraxis und inserierte 2004 zum ersten Mal im Journal. Ja, das bedeutet, dass er innerhalb von nur sechs Jahren vom Geschäftsmann in Bexley, Ohio, zum Heiler und Lehrer mit einer weltweiten Reichweite wurde. Aber er ist schon sein ganzes Leben lang Christlicher Wissenschaftler.
Mr. Salt, Sie leben in Bexley, Ohio. Wo liegt Bexley?
Es ist ein Vorort von Columbus, genau in der Mitte des Staates Ohio, USA, gelegen.
Sind Sie dort verwurzelt — sind Sie in Ohio aufgewachsen?
Ja. Ich habe mein ganzes Leben in dieser Quadratmeile gelebt. Und ich habe mein ganzes Leben lang, seit der Sonntagsschulzeit, die Erste Kirche, Christi, Wissenschaftler, Columbus besucht.
Erzählen Sie mir etwas über die Vor-und Nachteile, wenn man sein ganzes Leben am gleichen Ort lebt.
Ich sehe keine Nachteile darin. Ich denke, die Vorteile sind Beständigkeit, die Verlässlichkeit im Leben. Ich finde es sehr angenehm, viele Menschen in meiner Stadt zu kennen und mit meiner Mutter und meinem Vater aufgewachsen zu sein. Meine zwei Schwestern und ich wurden auf traditionell amerikanische familiäre Weise erzogen, die mir ein felsenfestes Leben vermittelt hat. Ich habe meine Freundin aus der Oberschule geheiratet und wir haben zwei Söhne zusammen groß gezogen, nur wenige Häuser entfernt von dem Haus, in dem ich aufgewachsen bin. Ich denke, in gewisser Weise war mein Leben sehr aufregend, einfach durch die vielen Möglichkeiten, die ich hatte, auch wenn ich nicht das Abenteuer erlebt habe, an vielen verschiedenen Orten gewesen zu sein. Außer bei Reisen, die ich gerne mache. Jesus ist auch nicht weit gereist, aber denken Sie nur, wie aufregend sein Leben war.
Was führte Sie dazu, Praktiker und Lehrer der Christlichen Wissenschaft zu werden?
Mein Vater hatte schon vor meiner Geburt einen Haushalts- und Eisenwarenhandel für die Umgebung eröffnet, also arbeitete ich ab und zu dort, als ich aufwuchs. Und ich arbeitete dort nach dem Studium. Es war viele Jahre lang mein Beruf. Aber ich kann mich daran erinnern, wie ich in den 90er Jahren einem Freund erzählte, dass ich wie ein Schwamm so viele geistige Ideen aufgesogen hatte. Und dass ich das Gefühl hatte, ich müsste einiges davon wieder abgeben. Ich dachte: „Ich gehe in die öffentliche Praxis." Ich hatte einen anderen Freund, der ein körperliches Problem hatte, und ich kann mich erinnern, wie ich sagte: „Lass uns darüber reden." Das war der Beginn meiner Praxis und sie wuchs sehr schnell. Dann ergab sich die Möglichkeit, Lehrer der Christlichen Wissenschaft zu werden. Ich überlegte, ob ich diesen Weg gehen sollte oder nicht. Ich dachte, mein Tisch war reichlich gedeckt. Aber ich unterrichtete gerne. Deshalb hatte ich seinerzeit ein Lehrerexamen an der Universität gemacht, obwohl ich es nie genutzt hatte. Ich kann mich noch erinnern, dass ich das Anmeldeformular für die Lehrerklasse einige Zeit liegen ließ. Dann, ungefähr eine Woche vor dem Abgabetermin, betete ich weiter und fragte: „Vater, ist das etwas, was ich machen sollte?" Und ich wurde dazu geführt, es auszufüllen und abzuschicken. Und Sie sehen, ich wurde angenommen.
Sie schrieben mir in einer E-Mail, dass Beständigkeit etwas ist, was viele Menschen in ihrem Leben vermissen. Menschen bitten Sie um Gebet und Sie stellen oft fest, dass Sie Unsicherheit oder Unbehagen entgegentreten müssen. Wie hat die Christliche Wissenschaft Ihnen Beständigkeit vermittelt und Ihnen geholfen, andere dazu zu bringen, ebenfalls Beständigkeit zu erleben?
Die Christliche Wissenschaft hat mir eine unverblümte Erklärung der großen Fragen des Lebens gegeben, der Fragen, die uns alle bewegen: Was für einen Sinn hat das Leben? Gibt es einen Gott und wo ist Er? Wenn Gott universell ist, was ist dann mit der Gegenwart des Bösen, den bösen Dingen, die geschehen? Warum denke ich so, wie ich denke? Die Christliche Wissenschaft hat mir sehr gute Antworten auf all diese Fragen geboten. Als ich im Leben voranging, was auch meine Praxis und das Heilen betrifft, war ich für das, was die Wissenschaft zu bieten hat, sehr aufgeschlossen, aber gleichzeitig war ich skeptisch und dadurch habe ich das richtige Gleichgewicht gefunden. Denn wir müssen diese Ideen durchdenken. Wir müssen diese Wissenschaft für uns selbst anwendbar machen. Und durch Gebet und Studium-und durch die Verwendungsmöglichkeiten der Weisheit, die ich durch Gebet und Studium erlangt habe — habe ich die Wissenschaft für mich selbst anwendbar gemacht. Ich habe festgestellt, dass mir die Wissenschaft ein greifbares Gefühl der Beständigkeit und Sicherheit gegeben hat. Und dieses Gefühl von Beständigkeit und Sicherheit hat mich befähigt, anderen zu helfen, ihre angeborene, von Gott verliehene Beständigkeit und Sicherheit ebenfalls zu erleben.
Vielleicht ist die Frage die: „Was macht das Leben beständig und fördert ein Gefühl des Wohlbefindens, der Ganzheit und des Wohlergehens?"
Diese Frage gefällt mir, denn offensichtlich gehört mehr dazu, das Leben beständig zu machen, als nur sein ganzes Leben am gleichen Ort zu wohnen.
Wenn ich ein Motto nennen müsste, nach dem ich lebe, dann wäre das Jesaja 33: „Der Herr ist erhaben, denn er wohnt in der Höhe ... Und du wirst sichere Zeiten haben: Reichtum an Heil, Weisheit und Klugheit." Es sind also die Weisheit und Klugheit, die wir durch das Studium und die Anwendung der Wissenschaft sammeln — durch das Studium von Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, — die uns die Beständigkeit bieten.
Letzten Endes geht es eigentlich um die Beständigkeit im Denken. Denn wir haben es alle damit zu tun, Strukturen zu formen, mentale Begriffe zu bilden. Sogar bei dem, was wir gerade tun — unserer Unterhaltung. Wir gestalten Ideen und wir fügen sie zusammen, um ein konzentriertes Leitmotiv zu entwickeln, das wir und unsere Leser nutzen können. Wir werden die besten Bestandteile nehmen und damit arbeiten und sie eingehender erforschen.
Dann gibt es ein noch größeres Werk, an dem wir in unserem Leben arbeiten. Manche von uns arbeiten vielleicht für ein besseres Gefühl von Sicherheit. Manche von uns bauen vielleicht Gesundheit und Wohlbefinden auf. Einige bauen Beziehungen auf oder arbeiten an den Beziehungen zu anderen — Familienmitgliedern, Arbeitskollegen. Mancher von uns arbeitet gerade daran, Erwerbsmöglichkeiten aufzubauen.
Letzten Endes geht es eigentlich um die Beständigkeit im Denken. Denn wir haben es alle damit zu tun, Strukturen zu formen, mentale Begriffe zu bilden.
Das ist ein großes Werk.
Ja. Und manche von uns arbeiten an Vertrauensbildung, manche bauen Frieden auf und manche bauen einfach Freude auf. Mir hat immer die Aussage von Tennessee Williams gefallen: „Die Menschheit ist nur ein unfertiges Erzeugnis." (Camino Real) Für einen gewissen gedanklichen Stand ist dies richtig. Für den sterblichen Sinn, den begrenzten Sinn, scheinen wir in einem Entwicklungszustand zu sein. Aber das bedeutet nicht, dass wir weniger sind als die vollkommene, heile Schöpfung Gottes. Gott hat uns alle bereits geschaffen. Aber von einem menschlichen Standpunkt aus verstehen wir vielleicht die Vollständigkeit dieser vollkommenen Schöpfung noch nicht oder sie ist für uns zumindest nicht unmittelbar wahrnehmbar. Also beschäftigen wir uns damit, die besten Gedanken zusammenzufügen. Wir formen Leitbilder, bauen Leitbilder, auf die wir uns Tag für Tag verlassen können.
Ein Wort, das ich faszinierend finde, ist „Ideenschmiede“, was bedeutet, eine Idee oder einen Begriff von etwas zu formen, eine Idee zu formen. Wir schmieden Ideen durch unsere Aufgeschlossenheit, indem wir einige Aussagen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit durchdenken, verbunden mit ein wenig Skepsis. Wenn wir sagen:, Gut, prüfen wir das, lassen Sie uns das untermauern, damit wir weiter machen können. Ich stelle fest, dass ich mein Denken — meine Pläne, meine Ziele — ständig prüfe, und benutze dabei spezielles Werkzeug.
Wenn z. B. ein Dirigent Beethovens Fünfte aufführen will, muss er auf das richtige Notenblatt schauen. Ein Fußballtrainer muss sich an die Spielregeln halten. Und Architekten und Bauarbeiter müssen einen Bauplan benutzen. Also wende ich als Metaphysiker und Praktiker mich an die Bibel und an Wissenschaft und Gesundheit. Diese Bücher tauchen tief in die Natur Gottes ein und bieten ein ideales Modell an, von dem aus wir arbeiten können — eine Ausgangsbasis. Bei einem Plan, bei jedem vollkommenen Modell, müssen wir die Gesetze betrachten, die ihn unterstützen. Der Architekt muss die Gesetze der Kraftwirkung einbeziehen, wenn er einen Stahlbau plant. Und ein Komponist muss die Gesetze der Harmonie beachten. In Wissenschaft und Gesundheit und in der Bibel werden geistige Gesetze erklärt, die die Materie, die materielle Welt, nicht kennt. Und doch lassen uns diese geistigen Gesetze die Eckdaten darüber verschieben, wie wir denken und wie wir handeln. Sie geben uns eine neue Sichtweise vom Sinn des Lebens.
Wenn wir erst einmal verstanden haben, dass wir die Werkzeuge besitzen, um unsere Gedanken zu gestalten, dann ist es an der Zeit, mit dem eigentlichen Bauen zu beginnen, das mit dem Fundament anfängt — mit Christus.
Mary Baker Eddy schrieb: „Der von Reinheit, Wahrheit und Liebe durchdrungene Gedanke, von der Wissenschaft des metaphysischen Heilens belehrt, ist die mächtigste und wünschenswerteste Heilkraft auf Erden." (Vermischte Schriften 1883-1896, S. 4) Von diesem Standpunkt aus können wir uns also darauf verlassen, dass die Wissenschaft eine Veränderung im menschlichen Leben herbeiführen wird. Wir können die Heilung aller möglichen körperlichen und emotionalen Probleme erkennen — sowie die Heilung von Versorgungsproblemen und Problemen, die den Arbeitsplatz betreffen.
Ich entsinne mich daran, wie Mary Baker Eddy auf die „mentale Bildhauerei" hinweist. (Siehe Randüberschriften, Wissenschaft und Gesundheit, S. 248)
Richtig. Wissen Sie, ich werde oft gefragt; „Warum ist diese schlimme Sache passiert?" Menschen rufen oft an und fühlen sich betrogen oder sind ärgerlich oder sie sind durch etwas Schlechtes aus dem Menü des sterblichen Gemüts beunruhigt. Und da müssen wir wirklich erkennen, dass wir das Werkzeug dazu haben, unsere Gedanken zu formen und zu kontrollieren — und dadurch auch unseren Körper und unsere Lebensverhältnisse. So wie Mary Baker Eddy es auf der Seite, die Sie erwähnt haben, sagt: „Wir alle sind Bildhauer, die an unterschiedlichen Formen arbeiten, den Gedanken gestalten und meißeln." (WuG, S. 248) Ich denke, dass christusgleiche Attribute wie Demut und Mitgefühl, Gnade und Klarheit uns tatsächlich die Verantwortung für unser Denken übertragen. Diese Attribute sind wichtige Werkzeuge, um unser Denken zu gestalten.
Wenn wir erst einmal verstanden haben, dass wir die Werkzeuge besitzen, um unsere Gedanken zu gestalten, dann ist es an der Zeit, mit dem eigentlichen Bauen zu beginnen, das mit dem Fundament anfängt — mit Christus. Und mit Christus meine ich natürlich unseren universalen gottgleichen Geist oder unsere göttliche Natur, die Jesus zur Vollkommenheit darstellte. Je höher wir bauen und richtiges Denken entwickeln wollen, das mit Gesundheit und Harmonie versorgt, desto stärker und tiefer muss das Fundament sein. Und hier setzt die Anerkennung des Christus ein. Jesus sprach über den Unterschied zwischen einem Haus, das auf Stein gebaut wird, und einem Haus, das auf Sand gebaut wird. Er rief ein Bild der Stabilität und der unerschütterlichen Stärke und Sicherheit hervor, die wir gewinnen, wenn wir unser Haus auf einen Felsen bauen. (siehe Lukas 6) Das bedeutet, den Christus anzuerkennen. Natürlich steht das Haus für unser Bewusstsein, unser Denken, und deshalb für unser Leben, das durch unser Denken oder unser Bewusstsein geformt wird. Und für mich war der Felsen, die Grundlage, sicher die Christliche Wissenschaft, die die wahre Bedeutung und die heilende Kraft des Christus offenbart. Und ich würde auch noch sagen, dass der Felsen die Bergpredigt Jesu beinhaltet, die so deutlich für die Theologie der Christlichen Wissenschaft steht, dass Eddy sagte: „Die Bergpredigt ist der Kern dieser Wissenschaft ..." (WuG, S. 271). Und ich kann verstehen, warum. Ich denke, es steckt so viel in dieser Predigt, dass, wenn wir damit unser Leben beginnen, wenn wir damit unseren Tag beginnen, wir die Stabilität finden. Und wir werden viele andere positive Auswirkungen erleben, die aus dieser Stabilität hervorgehen. Und die uns helfen, befriedigende Strukturen zu finden, um Leben durch Zufriedenheit und Begeisterung zu gestalten und um die wertvollen Dinge zu erlangen, nach denen wir uns sehnen und durch die wir Trost, Harmonie und Heilung finden.
Mr. Salt, ich möchte nochmals auf den Baumarkt zurückkommen. Sie erwähnten, dass Ihr Vater einen Baumarkt besaß. Ich finde es faszinierend, dass Sie über metaphysische Begriffe in der Form von Bauwerken und anderen Bildern sprechen, die mit Werkzeugen zu tun haben.
Ich wurde von einem Heimwerker zu einem geistigen Heimwerker! Wissen Sie, die Menschen konnten in unseren Baumarkt kommen und Antworten auf einige ihrer Probleme bekommen. Wir halfen ihnen, Dinge zu reparieren und bildeten sie sozusagen aus.
Und jetzt setzen Sie das, was Sie dabei gelernt haben, einen Eisenwarenladen zu führen, in eine andere Form der Dienstleistung um. Nennen Sie es einen Softwaredienst! Weil die Christliche Wissenschaft Ihnen die geistige Software gibt, um anderen Menschen zu helfen.
Richtig. Eddy sagte: „Bilder werden mental geformt, bevor der Künstler sie auf die Leinwand übertragen kann." (WuG, S. 86) So ungefähr war es auch mit der Arbeit, die wir im Baumarkt taten. Wir wussten, wie die Dinge aussehen sollten. Wenn also jemand etwas in den Laden brachte — eine kaputte Lampe oder ein Teil von einem Wasserrohr, das nicht richtig aussah — dann wussten wir, wie das richtige Teil aussieht. Also konnten wir ihnen entweder das richtige Teil besorgen oder ihre Fragen dazu beantworten. Es war alles eine Dienstleistung. Dienstleistung war in der Tat unsere Spezialität. Und ein Praktiker der Christlichen Wissenschaft zu sein hat auch nur mit Dienstleistung zu tun. Die Christliche Wissenschaft zeigt uns, wie das perfekte Modell des Seins aussieht. Und den Menschen dabei zu helfen, dieses vollkommene Modell zu erkennen, ist die größte Dienstleistung, die ich mir vorstellen und die ich anbieten kann.
Beschreiben Sie bitte, was geschieht, wenn jemand Sie anruft und um Hilfe bittet, weil etwas in seinem Leben nicht richtig läuft.
Nun, wenn jemand zu mir kommt mit etwas, was ihn beunruhigt — und in dem Moment, in dem der Anruf mich erreicht, steht im Mittelpunkt das Problem, die Unvollkommenheit — ,richte ich als Erstes meine Gedanken auf das vollkommene Modell. Dazu gehört kein materielles oder begrenztes Denken, oder das was ich manchmal „Wackelpudding-Denken" nenne, ein wankelmütiges Denken. Wir richten den Blick auf das wahre Modell, auf den wahren Mann oder die wahre Frau der göttlichen Schöpfung, die geistig und deshalb heil und harmonisch sind.
Vor kurzem rief mich zum Beispiel ein Mann an, der mich wegen einer Beklemmung im Brustbereich um Hilfe bat. Erneut begann die Arbeit mit einem reinen Gedanken, der keine Unreinheiten zuließ, keine Schwierigkeiten, wie eben ein beklemmendes Gefühl in der Brust. Da könnte zum Beispiel die Versuchung sein, dies als etwas Bestimmtes festzulegen, sozusagen etwas zu finden, wofür dieses beklemmende Gefühl ein Symptom sein könnte. Aber sobald wir dem Problem einen Namen gegeben haben, ist da eine Greifbarkeit, ein Gefühl der Wirklichkeit, und das Gefühl, es zu etwas gemacht zu haben, vor dem wir Angst haben müssen.
Und deshalb ist es in meiner Arbeit immer so, wie in der Arbeit eines jeden Praktikers, dass an erster Stelle steht, das Problem nicht mit einem Etikett zu versehen. Sehen wir es einfach als das, was es ist: eine falsche Vorstellung darüber, dass Empfindung in der Materie sei, dass der Körper uns sein Befinden mitteilen könnte. Das ist letztlich ein Modell, das auf dem Kopf steht. Das wahre Modell ist, dass Gemüt die Verantwortung trägt. Was wiederum bedeutet, dass wir, als Ausdruck des Gemüts, uns selber regieren. Wir können als Autorisierte zum Körper sprechen. Wir können dem Körper sagen, wie er sich zu fühlen hat. Hier tritt das Gefühl der Beständigkeit und des Vertrauens in Kraft. Statt die Voraussetzung zu akzeptieren, dass der Körper uns sagt, was falsch ist, drehen wir dies um und sagen: „Halt mal, wer hat das Sagen in deinem Denken?" Als Gottes Kind sind wir das. Wir sind der Herrscher des Himmelreichs, wir regieren. Kind, du kannst dich entscheiden! Der Christus ist hier, um die Last zu tragen, und wir können diese wunderbare Heilung bezeugen.
Und so wenden wir das Denken von einem intensiven Gefühl eines eigenen Selbst — von der Befürchtung einer Beklemmung in der Brust — zu einem nach außen gerichteten Gefühl von Gott. Wir richten den Gedanken nach außen, wir drehen ihn richtig herum, wie immer Sie das sehen wollen, aber das Wichtigste ist, dass wir unsere Gedanken wieder auf Gott richten. Dahin geht unser Blick, wir erleben ein Gefühl der Erleichterung, weil wir nicht versuchen, Leben in der Materie festzuhalten. Das Herz treibt nicht das Leben an. Das Leben treibt das Herz an. Leben hat das Sagen — Gott hat das Sagen. Es ist diese elementare, metaphysische Grundlage, die mir kein eigenwilliges Gefühl des Vertrauens, sondern ein wirklich stabiles, wirksames Gefühl davon gibt, was Leben ist. Diese Sichtweise bringt Erleichterung für den Anrufer und dann erlebt er das, was Heilung genannt wird.
Und das ist auch in diesem Fall geschehen. Der Mann, der mich wegen der Beklemmung in der Brust um Hilfe gebeten hatte, rief am nächsten Tag wieder an, um mir zu erzählen, dass der Druck sich vermindert hatte. Wir beteten noch zwei weitere Tage zusammen, um sicherzustellen, dass unser Denken beruhigt war und keine schleichenden Unreinheiten wie Zweifel oder Angst mehr vorhanden waren. Wir lenkten unsere Aufmerksamkeit von dem scheinbaren Problem auf die Wirklichkeit des geistigen, freien Menschen. Und das war's. Er berichtete, dass er sich während dieser zwei Tage weiterhin gut gefühlt hatte. Und wir waren uns darin einig, dass unsere Arbeit abgeschlossen war und ich weiß, dass er frei geblieben ist.
Wir richten den Gedanken nach außen, wir drehen ihn richtig herum, wie immer Sie das sehen wollen, aber das Wichtigste ist, dass wir unsere Gedanken wieder auf Gott richten. Dahin geht unser Blick, wir erleben ein Gefühl der Erleichterung, weil wir nicht versuchen, Leben in der Materie festzuhalten.
Ich muss noch ein bisschen mehr über den Baumarkt nachdenken. Ich weiß nicht warum, aber mir gefällt einfach der Gedanke, dass er ein fester Bestandteil Ihres Lebens war, während Sie aufwuchsen, und dass er Sie irgendwie auf gnädige und überraschende Weise auf das vorbereitet hat, was Sie heute tun. Die Menschen sind mit einem Problem in Ihren Laden gekommen und Sie erwiderten darauf: „Damit müssen Sie nicht leben. Wir wissen genau, wie wir Ihnen helfen können, welche Dinge Sie brauchen, damit Sie nach Hause gehen können und diese Herausforderung annehmen und sie lösen können." Und das ist genau das, was Sie als Praktiker der Christlichen Wissenschaft tun. Sie sagen zu jemandem, der eine schlimme körperliche, emotionale oder wirtschaftliche Situation erlebt: „Damit müssen Sie nicht leben, denn hier ist etwas, das Ihnen helfen wird — hier ist die einfache, praktische Wahrheit darüber."
Genau. Wahrheit, auf die wir uns verlassen können. Wahrheit, die unserem Leben Freiheit und Sicherheit und Beständigkeit geben kann. Wahrheit, die uns, auf gut deutsch gesagt, Heilung bringen kann.
Und dann verstehe ich das so: Wenn ich das tun kann, dann kann es jeder tun. Sicher, ich habe einige Erfahrung darin, aber Sie können das auch. Die Christliche Wissenschaft ist etwas, worauf wir uns verlassen können, ganz egal, mit welcher falschen Vorstellung oder mit welchem Problem — ganz egal, mit welcher Lüge — wir es zu tun haben. Das ist das, was bei einem Baumarkt Spaß macht, und so ist es auch mit Heilung. Ich besitze kein spezielles Rezept. Ich habe kein spezielles Wissen. Es ist nur das, was in diesen beiden Büchern steht. Und Sie können auch heilen!
Wenn ich über Leben nachdenke, sehe ich es als diese Offenheit für Gottes Aktivität. Gott ist der Tätige. Gott ist. Und wir sind ein sehr wichtiger Teil dieser Aktivität. Wir sind so wichtig für diese Aktivität, wir sind das, was Gott tut, das, was Liebe tut.
Eine letzte Frage. Ich möchte auf etwas zurückkommen, was Sie bereits gesagt haben. Sie sagten, die Christliche Wissenschaft hilft dabei, die großen Fragen zu beantworten, die Fragen, die wir alle haben, Fragen wie: „Worin besteht der Sinn des Lebens?" Was hat die Christliche Wissenschaft Sie darüber gelehrt oder Ihnen anhand dieser Aussagen eröffnet: Was der Sinn des Lebens ist?
Meine direkte Antwort ist die Verherrlichung Gottes, oder der Liebe — und hier könnten wir auch jedes der übrigen sechs Synonyme für Gott benutzen (siehe WuG, S. 465). Wenn ich über Leben nachdenke, sehe ich es als diese Offenheit für Gottes Aktivität. Gott ist der Tätige. Gott ist. Und wir sind ein sehr wichtiger Teil dieser Aktivität. Wir sind so wichtig für diese Aktivität, wir sind das, was Gott tut, das, was Liebe tut.
Und ich denke, dass Jesus den Sinn des Lebens benannt hat, als er uns die beiden großen Gebote gegeben hat — „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt" und „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst." (Matthäus 22) Und meine Rolle ist nur die einer Note in der Musik. Ich bin eine wichtige Note, nicht mehr und nicht weniger, als es die Note jedes anderen Menschen ist. Und zusammen wird daraus eine Symphonie.