Es wird eine Weile, vielleicht sogar Jahrhunderte mentalen und geistigen Fortschritts erfordem, aber irgendwann werden wir herausfinden, dass Nahrung nicht das Ungeheuer ist, das es angeblich sein soll.
Aus sich selbst heraus hat Nahrung nicht die Macht, um Menschen zu Fettleibigkeit, Besessenheit oder ernährungsbedingten Krankheiten zu verdammen. Dies sind einige der weithin akzeptierten Wirkungen davon, viel zu viel über Essen nachzudenken, davon zu träumen, es zu fürchten und darüber zu reden. Wenn sich durch den Einfluss des Christus, durch Gottes Botschaft geistiger Freiheit im menschlichen Bewusstsein, die Muster im Denken der Menschen verändern, werden uns Übertreibungen nicht länger beherrschen.
Ein willentlicher Wandel im Denken liefert nur das Muster für die Schwankungen zwischen schwach, stark und wieder schwach, die dann wieder den Konsum und den Jojo-Effekt beim Körpergewicht hervorrufen. Aber die Christliche Wissenschaft offenbart Gott als das unwandelbare Lebens-Prinzip, Liebe. Der Prophet Maleachi beschrieb Gott so: „Ich, der Herr, wandle mich nicht; und deshalb werdet ihr Söhne Jakobs nicht verzehrt." (Maleachi 3, nach der engl. Bibel) Der Ewige wandelt sich nicht, kann sich weder grenzenlos aufblasen noch zusammenschrumpfen zu einer schlankeren Gottheit. Noch können Männer und Frauen in ihrer geistigen Natur von Gier verzehrt werden, Gelüsten unterworfen sein oder Opfer werden von Modeerscheinungen und Ängsten — Befürchtungen, die gefördert werden, um eine Nachfrage nach Medikamenten und Diäten zu schaffen.
Als von Gott geschaffene Wesen werden auch wir „nicht verzehrt." Darüber hinaus können wir nicht definiert und sollten nicht begrenzt werden auf das, was der bequeme wirtschaftliche Begriff in den Medien Verbraucher nennt. Aber dies erfordert, einen geistig eindeutigen Standpunkt einzunehmen. Eine göttliche Idee spiegelt das Gemüt wider, das es konzipiert. Ideen verbrauchen nichts und umfassen alles von der Substanz des Gemüts: Intelligentes Wissen, Schönheit und die Freude an der Bewegung.
Also, was erhält Leben tatsächlich? Die erste teuflische Suggestion, der Jesus während der Zeit seiner Versuchung in der Wüste begegnete, war, Steine in Brot zu verwandeln. Seine Antwort lautete: „Es steht geschrieben:, Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das aus dem Mund Gottes geht.'" (Matthäus 4) Gottes mütterlicher Einfluss liefert die erforderliche Nahrung — die geistige Wahrheit, die, wenn nötig, alles materielle Wollen und alle Empfänglichkeit beherrscht. Und Sein väterlicher Einfluss liefert Führung und Disziplin beim Verzehr der Nahrung, die uns gegeben ist. Liebe kann nicht Hilfe und Schaden gleichzeitig schicken.
Was geschieht, wenn jemandem aufgrund von Krankheit Nahrung oder auch Ruhe verwehrt sind? Haben wir ein Recht auf eine Stärke außerhalb unseres Selbst? Ein Recht zu leben und wieder zu aufzublühen? Ist die Substanz des Lebens etwas jenseits der Chemie von Nahrung und Körper, der so etwas zu brauchen scheint?
Es gab Zeiten, da waren diese Fragen sehr abstrakt für mich, aber sie sind es nicht mehr. Ich bin dahin gekommen zu sehen, dass sehr grundlegende zufriedenstellende Antworten durch das Studium und die Praxis der Christlichen Wissenschaft gefunden werden können sowie durch das, was die Gründerin dieser Zeitschrift als „die göttlichen Gesetze von Leben, Wahrheit und Liebe" bezeichnet hat (Mary Baker Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 107).
Vor nicht allzu langer Zeit wurde ich so krank, dass ich eine Woche lang nichts essen und mich zum Schlafen nicht hinlegen konnte. Tag und Nacht verschwammen und oftmals konnte ich in der Nacht nicht mehr ohne Schmerzen sitzen, schleppte mich, Runden drehend, durch unser Wohnzimmer und betete im Protest gegen das, was ich als Abwärtsspirale Richtung Vergessenheit empfand. Ich dachte wenig über Nahrung nach, dennoch erkannte ich schrittweise, dass ich zwar irgendeine Art der Ernährung brauchte, aber dass das, was ich am meisten benötigte, Stärke einer Art war, die Nahrung offensichtlich nicht bieten konnte. Ich musste die Gegenwart des „erhaltenden Unendlichen" erkennen und fühlen, wie Wissenschaft und Gesundheit Gott und Seine Fürsorge im ersten Satz des Buches beschreibt, und ich musste mich vom Leben selbst ungetrennt fühlen.
Geistige Erkenntnisse kamen mir und nährten mich in der Morgendämmerung voller Gebet und Studium. Sie kamen als Liebe und Gebete von anderen, die mich unterstützten. Körperliche Funktionen kehrten zurück und auch ein normales Essverhalten.
In ihren Vermischten Schriften schrieb Mary Baker Eddy: „Gott gibt euch Seine geistigen Ideen, und sie wiederum geben euch, was ihr täglich braucht. Bittet niemals für morgen; es ist genug, dass die göttliche Liebe eine immergegenwärtige Hilfe ist, und wenn ihr wartet und niemals zweifelt, werdet ihr jeden Augenblick alles haben, was euch not tut." (S. 307) Gottes Ideen versorgen und lenken uns in genau der Weise, wie wir es brauchen. Geistige Gedanken befriedigen uns, wie es nichts anderes tun kann.