Dieser Beitrag wurde zur Unterstützung von „Lebendige Kirche" geschrieben, einem neuen Schwerpunkt der Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler. Dabei werden die Bedeutung und die Möglichkeiten erforscht, die ein Erwachen zur geistigen Basis und die Auswirkung von Kirche mit sich bringen — in Hinblick auf die reiche Ernte der Liebe, die unsere Gemeinden und die Welt erwartet. Für mehr Information besuchen Sie bitte www.christianscience.com/churchalive
Ich besuche regelmäßig die Gottesdienste meiner Zweigkirche am Sonntag und am Mittwoch. Ich liebe die Kirche und die anderen Kirchenmitglieder, aber am Mittwoch während der Zeugnisver-sammlungen sitzen wir oft lange Zeit still da. Ich versuche immer, eine Heilung mit den anderen zu teilen, und noch jemand anderes macht das ebenfalls. Trotzdem gibt es immer noch lange Pausen. Dies ist besonders unangenehm, wenn ein Besucher kommt. Woran liegt das? Wie kann ich darüber beten?
Die Antworten von Tom Asher und Judi Bell
1. Antwort: Tom Asher
Als ich kürzlich über Mangel betete, kam mir diese Botschaft: „Lass dich nicht von dem einen Topf mit Öl hypnotisieren." Dies bezieht sich auf eine Geschichte in der Bibel, in der von einer Frau berichtet wird, die so verarmt war, dass sie einen Topf mit Öl als ihren einzigen Besitz bezeichnete (siehe 2. Könige 4). Elisa kam zu dieser Frau mit einer völlig anderen Sichtweise. Er sah offenbar Möglichkeiten und Fülle an der Stelle, an der sie nur Not wahrnahm, denn der eine Topf Öl führte letztendlich zu vielen Kanistern mit Öl. Auf die gleiche Weise können Sie erwarten, dass ein von Herzen kommender Ausdruck des Dankes an Gott bei einer Zeugnisversammlung viele weitere erzeugt.
Bei Mittwochabendversammlungen und auch häufig die Woche über bestätige ich gerne, dass unsere Kirche „gefüllt" ist, voll ist — voller Selbstlosigkeit, voller Inspiration, voller Dankbarkeit. Ich sehe jedes Mitglied und jeden Besucher bis zum Platzen gefüllt mit Gutem, weil ich weiß, dass Gott Seine Herrschaft über irgendeinen Menschen nicht an irgendeine Form der Leere abgegeben hat. Der Schöpfer des überreichen Guten ist nicht der Schöpfer des Mangels. Gott formt uns, damit wir vollständig sind und nicht, damit wir von Anzeichen der Begrenzung getäuscht werden.
Befähigt uns Gott nicht, Seine Schöpfung, den Menschen, als ständig mit Dankbarkeit und mit der Fähigkeit ausgestattet, diese auszudrücken, zu erkennen? Wir können uns und andere in dem befreienden Verständnis taufen, dass niemand je von der göttlichen Liebe getrennt ist, und deshalb spiegelt jeder Mensch immer Mut und Anerkennung wider. Jedem von uns ist auf Gott gerichtete Dankbarkeit angeboren.
Manchmal mag Stille bei einem Treffen in der Kirche durch Ehrlichkeit und Weisheit entstehen. In den stillen Zeiten können wir wirksam beten und erkennen, dass Heilung und Erneuerung sich jederzeit während des Treffens zeigen können. Manchmal hat ein stiller Moment in unserer Kirche den Weg dafür bereitet, dass ein Besucher oder jemand, der nur selten ein Zeugnis abgibt, sprechen kann.
Ich hatte einmal einen Teenager als Schüler in meiner Sonntagsschulklasse, der sehr aufmerksam war, aber wenig sagte. Einige Jahre später schrieb er mir einen Dankbrief, in dem er sein Schweigen erklärte und schrieb, dass der Unterricht ihm sehr viel bedeutet hatte.
Es ist so wichtig, dass wir über Zeugnisse beten und sie bei unseren Mittwochabendversammlungen teilen, weil unsere Führerin, Mary Baker Eddy, schreibt: „Zeugnis in Bezug auf das Heilen der Kranken ist äußerst wichtig."
Für uns alle kann die Kirche ein Ort sein, an dem begrenzende Merkmale entfernt werden können, wo Merkmale wie schüchtern, unattraktiv, nervös, stolz, unfähig, ständig zu spät, nutzlos oder oberflächlich durch unser authentisches Kennzeichen ersetzt werden können: „der vollkommenen Mensch Gottes, in Gottes vollkommenem Gleichnis geschaffen." Wir können unseren Blick erheben, um uns selbst und andere so zu sehen, wie Gott uns sieht und kennt. Je mehr wir mit prophetischen Augen sehen, — je mehr wir erkennen, dass unser Vater, das eine Gemüt, zu jedem von uns spricht — desto heiliger und heilender werden unsere Gottesdienste werden.
Es ist so wichtig, dass wir über Zeugnisse beten und sie bei unseren Mittwochabendversammlungen teilen, weil unsere Führerin, Mary Baker Eddy, schreibt: „Zeugnis in Bezug auf das Heilen der Kranken ist äußerst wichtig." (Kirchenhandbuch S. 47) Machen Sie mit der guten Arbeit weiter und ich bin sicher, dass andere sich bald anschließen werden.
2. Antwort: Judi Bell
Es liegt in der Natur der Menschen, für das dankbar zu sein, was die Christliche Wissenschaft für sie getan hat, und dies mit anderen teilen zu wollen. Mary Baker Eddy hat dafür das perfekte öffentliche Forum vorgesehen, als sie Mittwochabend-Zeugnisversammlungen als ein Teil ihrer Kirch enorganisation einrichtete. Eine Kirche, in der Dankbarkeit lebendig ist, ist lebendig mit Heilung für ihre Gemeinde.
Wir können dem Zweck unserer Gottesdienste und denen, die daran teilnehmen, durch folgende Kirchensatzung dienen: „Die Gebete in den Kirchen der Christlichen Wissenschaft sollen insgesamt und ausschließlich für die Gemeinden dargebracht werden."
Ich kann mich daran erinnern, dass ich Zeugnisversammlungen besucht habe, als ich neu in der Christlichen Wissenschaft war, in denen es lange Pausen der Stille in der Zeit gab, die für Zeugnisse vorgesehen ist. Aber diese Stille war für mich nie unangenehm. Ich liebte es in diesem friedlichen, geistig erfüllten mentalen Umfeld zu sein.
Wie wäre es, wenn wir diese Pausen als Gelegenheit sehen, darauf zu warten, dass Gott sich ausdrückt? In Wissenschaft und Gesundheit steht: „Angesichts der unendlichen Aufgaben der Wahrheit halten wir inne–warten auf Gott. Dann drängen wir vorwärts, bis der begrenzte Gedanke entzückt fortschreitet und die unbeschränkte Vorstellung beflügelt wird, um die göttliche Herrlichkeit zu erreichen." (S. 323) Auf Gott warten hat nichts mit einem Zeitabschnitt zu tun, sondern ist ein zeitloser Ausdruck dessen, Ihm und unserem Nächsten zu dienen.
Wir können dem Zweck unserer Gottesdienste und denen, die daran teilnehmen, durch folgende Kirchensatzung dienen: „Die Gebete in den Kirchen der Christlichen Wissenschaft sollen insgesamt und ausschließlich für die Gemeinden dargebracht werden." (Kirchenhandbuch S. 42) Wir können für unsere Gemeinde vor, während und nach unseren Gottesdiensten beten.
Wir können anerkennen, dass der Christus anwesend ist. An einer Stelle in Wissenschaft und Gesundheit wird der Christus bezeichnet als „die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewusstsein spricht" (S. 332). Christus, der Geist, den Jesus ausdrückte, ist die göttliche Natur von uns allen, die jeden Gottesdienst mit all dem füllt, was ihn inspirierend und fruchtbar macht, und Zeugnisse gehören dazu.
Wir können uns von jedem persönlichem Sinn über Anwesende abwenden und anerkennen, dass alle Eigenschaften Gottes in diesem Gottesdienst anwesend sind und sich selbst ausdrücken. Und wir können in uns eine Anerkennung für die Geistigkeit jedes Anwesenden und für ihre Fähigkeit und ihre Bereitschaft, für die Wahrheit einzustehen, wachsen lassen.
Wenn diese stille Zeit mit Gebet für die versammelte Gemeinde gefüllt ist, wird jeder Anwesende diese mentale Atmosphäre fühlen, so wie ich sie gefühlt habe, als ich zum ersten Mal Mittwochabend-Zeugnisversammlungen besucht habe. Dies kann anderen sogar den Auftrieb verleihen, aufzustehen und Gott die Ehre zu geben, so wie es auch mir irgendwann ging.
