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FRAGEN UND ANTWORTEN

Schöpfung und Evolution

Aus der Juni 2011-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mary Baker Eddy schrieb: „Für den sterblichen Glauben ist Vererbung ein ergiebiges Thema, an das er seine Theorien knüpfen kann; ..." (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 228), aber für manche Menschen könnte das danach klingen, die schlechten Aspekte von Vererbung nicht zu akzeptieren und sich dennoch der Evolution als einer Theorie anzuschließen. Ich möchte wissen, wie ich meine Ansicht von Schöpfung und Evolution erklären kann, ohne dass es so klingt, als ob wir den Kopf in den Sand stecken würden! Wie betrachtet die Christliche Wissenschaft Vererbung, DNA und Evolution (Darwins Theorien)?

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Als Professorin für Biologie habe ich mit diesen Fragen gerungen und dabei fand ich es hilfreich, die Definition von Theorie zu betrachten. Wissenschaftler, die in der Medizin oder in den Naturwissenschaften arbeiten, definieren den Begriff Theorie als eine Erklärung für ein Ereignis oder für ein Phänomen, das nach strengen Gesichtspunkten und wiederholt überprüft wurde, und dieser Begriff wird verwendet, um die Muster, die in der Natur beobachtet werden, erklären zu können. Die biochemische Funktionsweise von DNA, die Muster von Vererbung und die Mechanismen der Evolution, sind Theorien, die die Geschichte des biologischen Lebens auf der Erde zu erklären versuchen. In Bezug auf Darwins Evolutionstheorie hob Mary Baker Eddy hervor: „Darwins Evolutionstheorie, die von einer materiellen Grundlage ausgeht, ist in ihrer Geschichte der Sterblichkeit folgerichtiger als die meisten Theorien." (Wissenschaft und Gesundheit, S. 547)

Trotzdem betonte Mary Baker Eddy, dass ungeachtet dessen, wie logisch oder beständig Theorien über die materielle Evolution sein mögen, sie keine Grundlage in der Wirklichkeit haben, weil sie von der Voraussetzung ausgehen, dass Leben oder Ursache in der Materie existierten. Gott, der Geist ist, wird in der Bibel als die einzige Ursache und als der einzige Schöpfer beschrieben (siehe 1. Mose 1). Gott arbeitet nur geistig, um diese Schöpfung zu formen. Und Geist, Gott, erschafft nicht Materie noch könnte Er sie erschaffen und die Materie dann dazu bringen, sich weiterzuentwickeln - weder zum Besseren noch zum Schlechteren.

Genauso wenig können wir uns der Theorien, die auf Materie basieren, bedienen und Teile dieser Theorien akzeptieren (wie den Glauben an Vererbung), mit ihnen übereinstimmen und den Rest verwerfen. Dies ist nicht möglich, weil sie alle von einer falschen Prämisse ausgehen. Es spielt keine Rolle, wie komplex die Erklärung der Theorie wird oder wie vernünftig sie klingt. Betrachten wir ein Puzzle — wenn Sie an einem Puzzle arbeiten, das beispielsweise eine wunderschöne Berglandschaft darstellt, so haben Sie Spaß daran, die Verbindungsstücke zu finden, nach Mustern zu schauen und das Problem des Puzzles zu lösen. Wenn das Puzzle vollständig ist, macht es die Landschaft nicht real. Sie können nicht in diese Landschaft hineinspazieren und sich plötzlich in den Bergen wiederfinden. Wenn ich mich nun ebenso mit den Puzzleteilen der Naturkunde beschäftige — und mich voller Genuss der Aufgabe widme, das Verständnis, das meine Schüler von der Natur haben, dahin gehend zu vertiefen, auf welche Weise ihre Komplexität und Schönheit auf die „unsichtbaren Dinge" hinweist — dann weiß ich, dass die Szenerie, die durch diese Arbeit entsteht, nicht die geistige Wirklichkeit repräsentiert. Ich bin überzeugt von meinem Status als Teil von Gottes vollständiger, geistiger Schöpfung — und davon, dass „... alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun." (Prediger 3)


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Man könnte anfangen, indem man erklärt, dass Evolution, Vererbung und DNA Theorien sind, die sich einzig auf die menschliche Erfahrung beziehen. Das Studium von der Geschichte der physikalischen Erde und des materiellen Lebens auf ihr und daraus gezogenen Schlussfolgerungen sind ein Weg, mit dessen Hilfe die Menschheit versucht, das Sein zu verstehen. Die Christliche Wissenschaft jedoch stellt die Frage des Seins auf eine höhere Ebene — die metaphysische Ebene.

Von einem metaphysischen Standpunkt aus kann die Evolution als die Entfaltung des Denkens betrachtet werden, ein Aufsteigen des geistigen Lichtes im menschlichen Bewusstsein, das mehr und mehr die Qualitäten und die Wirklichkeit von Gottes Schöpfung offenbart, die vollständig geistig ist. Diese geistige Schöpfung ist nicht 6000 Jahre oder eine Billion Jahre alt, sondern sie ist ewig, bereits jetzt und immer vollständig — „sehr gut" und „fertiggestellt", wie es in der King James Bibel heißt (1. Mose 1 und 2).

Jeder kann die Wahrheit dieser geistigen Sicht durch das Praktizieren der Christlichen Wissenschaft beweisen.

Zum Beispiel hatte ich vor etwa 15 Jahren ungewöhnliche Hauterscheinungen auf meinem Körper. Ich wusste, dass ich, um dauerhaft geheilt zu sein, mehr die göttliche Idee von mir akzeptieren musste, als in mir ein materiell entwickeltes physisches Wesen mit einer bestimmten DNA oder mit vererbten Eigenschaften zu sehen. Also richtete ich bewusst meine Ansicht des Seins darauf hin aus, einzig das göttliche Prinzip des Guten als meinen Schöpfer und Gesetzgeber zu akzeptieren. Ich behielt nur die göttliche Information über mich in meinem Denken. Ich überantwortete mich bewusst der göttlichen Liebe, um mich von ihr in vollkommener Ordnung halten zu lassen, sodass ich nicht länger irgendeiner, wie auch immer gearteten Missbildung ausgesetzt sein könnte. Ich versicherte mir, dass ich permanent als Bild und Gleichnis Gottes gestaltet war (siehe 1. Mose 1). Ich konzentrierte mein Denken auf das, von dem mir bewusst war, dass Geist es über mich weiß. Und ich wandte mich vollständig von jeder geringeren Information ab, die den Anspruch erheben könnte, ich sei ein physisch definiertes Opfer von Krankheit. Indem ich mich von ganzem Herzen den geistigen Tatsachen meines Seins zuwandte, lösten sich die Auswüchse ohne jede Spur auf und kehrten nie wieder.

Während die Gesellschaft weiterhin Schöpfungstheorien der physikalischen Erde und der Menschheit, der Vererbung und der DNA diskutiert und entwickelt, bin ich dankbar, jeden ermutigen zu können, mehr über Gottes vollkommene, geistige und ewige Schöpfung zu lernen. Diese Schöpfung ist Tatsache, nicht Theorie. Diese Tatsache zu verstehen und zu leben bringt volle und Heilung.


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Als Werdegang des materiellen Lebens betrachtet, beginnt Evolution ihre Beweisführung auf der Basis zu beobachtender Phänomene und löst deshalb die Frage nach dem Ursprung des Lebens nie ganz. Die Christliche Wissenschaft beginnt mit Gott, Geist, und durch geistiges Folgern setzt sie den Menschen als die Idee von Gottes Schöpfung ein - nicht als die Folge biologischer Prozesse oder als eine Zusammensetzung physischer Funktionen und Strukturen, sondern als die unmittelbare Verkörperung von Gottes Liebe: unschuldig, rein und göttlich geleitet durch die Weisheit und Vollkommenheit des Gemüts.

Von diesem Standpunkt aus heilte Jesus die Frau, die an einem „Blutfluss seit zwölf Jahren" litt. Nachdem sie sein Gewand berührt hatte, „versiegte die Quelle ihres Blutes" (siehe Markus 5).

Werden nicht viele der Angelegenheiten, die heutzutage mit Blut zu tun haben, sowie zahllose andere Krankheiten auf die individuelle, chemische Zusammensetzung, die Gene, die DNA und die Vererbung zurückgeführt? Die Christliche Wissenschaft ignoriert diese nicht, aber sie konfrontiert sie mit dem praktischen Verständnis von Gottes unendlicher Liebe. Was als Glaube beginnt, entwickelt sich durch geistiges Studium, Gebet und Praxis zu einem Verständnis vom Ursprung des Menschen in Gott. Diese geistige Wahrnehmung löst die materielle Auffassung auf und erkennt Männer und Frauen nicht als menschlichen Bedingungen, Meinungen und Annahmen unterworfen an — ob sie uns gefallen oder nicht — , sondern als individuelle Ausdrucksformen von Leben, Gott.

Sogar die moderne Wissenschaft fängt an, das infrage zu stellen, was Leben ausmacht. Zum Beispiel erklärt der Biologe Dr. Bruce Lipton in einem Artikel mit der Überschrift „Der Geist ist stärker als die Gene — Die neue Biologie": „Obwohl in aktuellen Biologiekursen und Lehrbüchern die Macht der Gene immer noch hervorgehoben wird, hat sich ein radikal neues Verständnis an der vorderen Spitze der Zellforschung gebildet. Es wird nun erkannt, dass die Umgebung und noch genauer unsere Wahrnehmung (Interpretation) der Umgebung unmittelbar die Aktivität unserer Gene kontrolliert. ...

Diese neue Perspektive der Humanbiologie betrachtet den Körper nicht einfach als einen mechanischen Apparat, sondern lässt vielmehr die Rolle, die das Gemüt und der Geist spielen, einfließen. Dieser Durchbruch in der Biologie ist für alles Heilen fundamental, denn damit wird anerkannt, dass durch eine Änderung unserer Wahmehmung oder unserer Annahmen bewirkt wird, dass wir völlig andere Botschaften zu unseren Zellen schicken und ihren Ausdruck umprogrammieren." (www.brucelipton.com/articles/mind-over-genes-the-new-biology)

Mary Baker Eddy fasste die geistige Sicht auf die Schöpfung so zusammen: „Ich verneine nicht, ich bejahe die Individualität und Wirklichkeit des Menschen; doch ich stütze mich hierbei auf ein göttliches Prinzip und nicht auf eine menschliche Empfängnis und Geburt. Der wissenschaftliche Mensch und sein Schöpfer sind hier; und du wärest kein anderer als dieser Mensch, wenn du die fleischlichen Wahrnehmungen dem geistigen Sinn und Ursprung des Seins unterordnetest." (Die Einheit des Guten, S. 46)


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