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Der Weckruf

Aus der Oktober 2012-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Haben Sie schon einmal im Traum nach etwas gegriffen und es partout nicht fassen können? Oder versucht, im Traum an einen Ort zu gelangen, aber Sie kamen nie an? Vielleicht sind Sie dann wach geworden und waren traurig, einsam, frustriert oder wären sogar am liebsten wieder eingeschlafen, um zurück in den Traum zu schlüpfen und es noch einmal zu versuchen. Doch selbst wenn Sie eine Weile brauchen, stehen Sie dann auf, streifen die Erinnerungen ab und starten in den Tag. Sie geben dem Traum keine Substanz und keine Wirklichkeit, die er ohnehin nicht hat. Er ist eine Illusion, daran gibt es keinen Zweifel.

Dann gehen Sie an Ihr Tagewerk, aber die Dinge laufen nicht wie erhofft. Das Auto springt nicht an oder Sie stecken im Stau fest. Womöglich zieht eine heftige finanzielle Krise herauf oder Sie hören von einem Familienmitglied in Not. Sie fühlen sich nicht wohl oder haben sich den Zeh gestoßen und es tut einfach weh. Sicher gibt es viel Schlimmeres, was täglich in der Welt auftaucht und selbst den strahlendsten Sonnentag trüben kann. Man denke nur an den 11. September.

Kein Zweifel, der Wachtraum der sterblichen Existenz fühlt sich viel realer an als der Traum im Schlaf, den wir alle als pure Illusion erkennen. Und wir glauben auch nicht, dass es genauso einfach ist, aus diesem Wachtraum aufzuwachen wie aus einem traumreichen Nachtschlaf. Also lassen wir alles beim Alten. Wir dösen und träumen, kämpfen uns durch den Stau und nehmen noch einen zweiten Job an, um die Rechnungen zahlen zu können. Oder wir leihen uns immer größere Schuldenberge an, ziehen die Decke über den Kopf und sind zu krank zum Arbeiten, ärgern uns über ein Familienmitglied oder humpeln tagelang mit diesem kaputten Zeh herum.

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