Vor 15 Jahren habe ich als Schneiderin bei einer Freundin gearbeitet. Einmal geriet dabei die eingefädelte Nadel der Nähmaschine in meinen linken Daumennagel, sodass mein Daumen am Stopffuß der Maschine festhing. Der Einstich war zwar nicht sehr tief, aber er bewirkte einen stechenden Schmerz. Mir wurde heiß und ich begann mich schwach zu fühlen, weil ich es nicht schaffte, die Nadel aus meinem Daumennagel zu lösen. Meine Kollegin war noch erschrockener als ich, aber ihr gelang es nach mehreren Versuchen, das Antriebsrad der Maschine so zu bewegen, dass die Nadel sich hob und meinen Finger wieder freigab.
Dann verließ ich erst mal den Raum, um zu beten, aber auch, um eine Praktikerin der Christlichen Wissenschaft anzurufen und sie um Unterstützung durch Gebet zu bitten. Die Praktikerin sagte, ich solle die Ruhe bewahren, und erklärte, dass in der göttlichen Wirklichkeit alles gut ist. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Wenn sich ein Unfall ereignet, denkst du oder rufst du aus:, Ich habe mich verletzt!‘ Dein Denken trägt mehr dazu bei, die Verletzung wirklich zu machen, als deine Worte, mehr als der Unfall selbst. Jetzt kehre den Vorgang um. Erkläre, dass du nicht verletzt bist, und verstehe den Grund weshalb, und du wirst feststellen, dass die guten Wirkungen, die sich daraus ergeben, genau im Verhältnis zu deiner Ablehnung physischer Gesetze stehen und zu deiner Treue zur göttlichen Metaphysik, zu deinem Vertrauen darauf, dass Gott Alles ist, ...“ (S. 397). Die Praktikerin forderte mich auf, zuversichtlich zu bleiben, dass das Gute sich nie verändert hatte, weil die Harmonie im Reich Gottes, in dem wir alle leben, unwandelbar ist. Sie schlug vor, ich solle den verletzten Finger wegen der Blutung abwaschen, empfahl aber auch, dass ich möglichst nicht draufschauen sollte, um den Zustand zu prüfen.
Das Gebet der Praktikerin zeitigte unmittelbare Wirkungen. Meine Verzweiflung verschwand und wenige Minuten nach dem Telefonat war auch der Schmerz vorüber. Ein paar Minuten später ging ich wieder an meine Arbeit, und zwar ohne jede Furcht, die Nähmaschine zu bedienen.
Meine Kollegin war erstaunt, als sie mich wieder an der Nähmaschine sitzen und arbeiten sah. Sie bot gleich an, den verletzten Finger zu desinfizieren. Doch ich bat sie freundlich, sich keine Gedanken zu machen und sich ruhig wieder ihren Aktivitäten zuzuwenden. Ich versicherte ihr, dass ich keine Schmerzen mehr hatte, und so willigte sie ein. Ohne Probleme konnte ich die anstehenden Arbeiten für den Tag fertigstellen.
Gegen Abend stellt ich fest, dass der Finger viel besser aussah, und half meiner Schwester nach dem Abendessen beim Geschirrspülen. Ich wusch das Geschirr ab. Da huschte mir der Gedanke durchs Bewusstsein, dass die Wunde sich womöglich infizieren könnte. Aber dann erinnerte ich mich daran, dass Furcht und nicht eine Infektion die Ursache von Krankheit ist. Also bemühte ich mich, mein Denken von Furcht reinzuhalten und hielt mich standhaft an die Tatsache, dass es in Gottes Ganzheit und Unendlichkeit keine Löcher und keinen Raum für irgendetwas Unreines gibt. Weil Gott rein und vollkommen ist, vermittelt er Seiner Kindern nur Reinheit und Gesundheit. Die Verletzung heilte innerhalb weniger Tage ohne die Verwendung von desinfizierenden Produkten. Der Fleck auf meinem Nagel verschwand völlig, als der Nagel herauswuchs. Keine Spur einer Verletzung ist übrig geblieben. Heute kann man nicht mehr erkennen, welcher Finger verletzt war.
Das Gute hatte sich nie verändert, weil die Harmonie im Reich Gottes, in dem wir alle leben, unwandelbar ist.
Das war meine erste Heilung eines physischen Zustands durch Gebet. Und sie war für mich sehr bedeutsam, weil sie den Beweis lieferte, dass Gebet praktische und wirksame Ergebnisse für jede Art von Problemen bringt.
ALMADA
Original in Portugiesisch