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Lebendige Kirche

Der letzte der drei Teile dieser Serie erscheint in der August-Ausgabe.

Mary Baker Eddy und die lebendige Kirche

Aus der Juli 2012-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


EINE KIRCHE VON HEILERN: JULIA BARTLETT IN LITTLETON, NEW HAMPSHIRE

Für eine lebendige Beschreibung dieser frühen Kirche wollen wir uns an das Beispiel einer Schülerin Mary Baker Eddys, Julia Bartlett, wenden. Julia Bartlett ist im Jahr 1880 von Eddy unterrichtet worden und wurde bald eine hingebungsvolle Arbeiterin an der Lehranstalt für Metaphysik. So wie Eddy es von allen ihren Schülern erwartete, musste sie auch ihre eigene Heilpraxis der Christlichen Wissenschaft pflegen. Sie schreibt in ihren Erinnerungen Folgendes:

„Um den 1. März 1884 kam eine junge Frau, die die Ärzte nicht mehr heilen konnten, zur Behandlung durch die Christliche Wissenschaft zu mir. Sie war von einem Arzt in New Hampshire geschickt worden, der sie behandelt hatte. Nach neun Tagen ging sie völlig geheilt wieder zu ihm, sie blieb noch zwei Wochen im Haus des Arztes. Als nun der Arzt und andere, die die Frau kannten, sahen, was die Christliche Wissenschaft an ihr vollbracht hatte, zeigten sie großes Interesse.“

„Sie verstanden nichts von der Wissenschaft, aber viele chronisch Kranke und andere Hilfsbedürftige wünschten Behandlung und wollten, dass ich zu ihnen käme und ihren Fall übernähme. Als sie mir dies schrieben, teilte ich ihnen mit, dass ich nicht kommen könne, da ich an der Lehranstalt voll ausgelastet sei. Aber sie ließen mein, Nein‘ nicht gelten und drängten mich immer wieder, doch zu kommen, bis ich schließlich Mrs. Eddy fragte, was unter diesen Umständen das Beste sei. Sie antwortete:, Schreiben Sie ihnen, dass Sie für eine Woche kommen werden.’ Das tat ich. Ich sagte ihnen außerdem, dass ich am ersten und zweiten Abend nach meiner Ankunft zu ihnen über die Wissenschaft sprechen würde, wenn sie zu diesem Zweck einen Saal mieten würden. Ferner müssten sie bereit sein, etwas für sich selbst zu tun und das Christian Science Journal für ein Jahr zu abonnieren.“

„Ich war in einem Haus untergebracht, in dem eine frühere Patientin ein Zimmer hatte, die geheilt worden war und deren Fall den erwähnten Arzt veranlasst hatte, diese Art der Behandlung positiv aufzunehmen. Sie war mir eine große Hilfe, da sie die Ankommenden empfing, und ihre Zeit war damit völlig in Anspruch genommen. Ich traf und behandelte 70 Patienten am Tag, war bis in die Nacht tätig, und obwohl ich jedem nur wenige Minuten meiner Zeit widmen konnte, wurden die meisten schnell geheilt. Ich hatte großes Mitgefühl mit den vielen, die aus den umliegenden Orten kamen und flehten, dass ich sie doch behandeln möge, die ich aber aus Zeitmangel nicht einmal empfangen konnte.“

„Ich schickte dann ein Telegramm nach Boston und bat um Hilfe, fand aber niemanden, der kommen konnte. Ich nahm mir nur wenig Zeit zum Essen und Schlafen. Mein einziger Wunsch war, mein Bestes zu geben und so viel wie möglich während meiner kurzen Zeit bei ihnen für diese lieben Menschen zu tun, und Gott segnete meine Bemühungen auf wunderbare Weise.“ (Wirkannten Mary Baker Eddy, Julia Bartlett, S. 23-25)

Was für ein kraftvolles Beispiel der frühen christlichen Kirche! Aber einige Jahre danach sah sich Eddy veranlasst zu schreiben: „Die Kirche ist der Leib Christi: Wie die Menschen den materiellen Strukturen ihres Körpers entwachsen, so muss die kämpferische Kirche sich über materielle Umstände zur triumphierenden Kirche erheben.“ (L09635, Mary Baker Eddy an die Mutterkirche, 2. Dezember 1889, The Mary Baker Eddy Collection)

Sie erkannte die Organisation der Kirche von 1879 als „materiell“, als etwas, dem man entwachsen musste. Sie hatte keinen Bestand für die frühen Christen und Eddy sah, dass diese Struktur von Kirche nach ihrem Tod nicht fortbestehen könnte.

Unseren Nachforschungen können wir entnehmen, dass Mary Baker Eddy von 1878 an und fast die ganzen 1880er Jahre hindurch regelmäßig in Boston gepredigt hat. Manchmal wurde sie auch von Gastsprechern vertreten — von Leuten, die sie empfahl. Eddy war inzwischen so etwas wie eine kleine Berühmtheit und so war es verständlich, dass größere Säle gemietet werden mussten, wenn sie sprach. Sie hat also geheilt, sonntags gepredigt, zu anderen Zeiten Vorträge gehalten, an ihrer Lehranstalt gelehrt, ihre Bücher veröffentlicht und vertrieben, den Christian Science Journal aufgebaut, an ihre Schüler überall im Land geschrieben, Entscheidungen für die Kirche getroffen — ein wahrer menschlicher Dynamo.

Sie sehen also, wie zu der Zeit aller Fortschritt in der Bewegung sich um Mary Baker Eddy gedreht hat und darum, wie sie ihre Schüler betreute. Diese Organisationsform würde niemals die Zeiten überdauern. Eddy erkannte schon früh, dass eine wachsende Kirche ihre Führerschaft verwässern würde würde, und nach ihrem Tod würde sie ohne einen starken Nachfolger langsam verschwinden. Bedenken wir, dass sie bereits in einem Alter war, in dem die meisten Frauen ihrer Zeit die letzten Jahre ihres Lebens verbrachten. Sie hatte keinen strategischen Plan, aber ihr Verlangen war ihr Gebet und als sie lauschte, entschied sie sich dafür, alle ihre Anstrengungen darauf zu richten, ihre schriftliche Botschaft zu verdeutlichen, indem sie Wissenschaft und Gesundheit ausführlich revidierte und eine neue Ausgabe herausbrachte, die 50te. Als diese veröffentlicht war, sagte sie ihren Schülern, dass das Buch „der Lehrer und Heiler sei“. (L05681, Mary Baker Eddy an Mary V. Blain, 18. Mai 1891, The Mary Baker Eddy Collection)

Wie wir wissen, schloss sie, um Wissenschaft und Gesundheit zu überarbeiten, ihre Lehranstalt für Metaphysik; sie löste auch die Kirche auf, obwohl sie ihre Schüler dazu anhielt, weiterhin Gottesdienste abzuhalten. Dies schien eine plötzliche Veränderung zu sein, aber sie hatte sich Schritt für Schritt von einer aktiven Rolle in einer Kirchenorganisation zurückgezogen, mit Ausnahme der Überarbeitung ihres Buches. Und als dann die richtigen Ideen in ihr Denken traten, baute sie die Kirche auf einer solideren, geistigeren Grundlage und auf einem allgemeingültigeren Ausdruck einer Organisation wieder auf, die die Ewigkeit überdauern könnte. Also nahm die menschliche Persönlichkeit und die persönliche Führung durch Mary Baker Eddy ab, offenbarte jedoch als Kern dieser Kirche dieselbe heilende Mission. Im Jahr 1892 schrieb sie an Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, Denver: „Als körperliche Person bin ich nicht in Eurer Mitte; ich bin nicht als Gebieter, Schiedsrichter oder Herrscher anwesend, aber als eine Mutter, deren Herz mit jedem Pulsschlag ihrer Kinder für ihr Wohlergehen schlägt, bin ich bei Euch und freue mich mit den Fröhlichen.“ (Vermischte Schriften, S. 152) In den Archiven findet man viele Anzeichen ihrer Liebe für all jene, die überall im Land die heilende Arbeit weiterführten.

Eine Schlüsselbotschaft, die Eddy durch Gebet fand, war, eine Mutterkirche in Boston zu gründen. Sie schreibt darüber: „DIE ERSTE KIRCHE CHRISTI, WISSENSCHAFTLER, IN BOSTON, MASS., soll sich auf den Felsen, Christus, gründen, ja auf die Erkenntnis und Demonstration der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe, die die Welt von Sünde und Tod heilen und erlösen; dadurch soll sie in gewissem Grade die universelle und triumphierende Kirche widerspiegeln.“ (Kirchenhandbuch, S. 19)

Diese Kirche sollte eine globale Sichtweise und Reichweite haben und nicht mehr der Kirchengemeinde ihrer Kindheit nachgebildet sein. Die Geschäfte der Mutterkirche würden durch ein Christian Science Board of Directors geführt werden, der zunächst von Mary Baker Eddy zusammengestellt worden war und sich dann aus sich selbst heraus erneuern würde. Diesen Direktoren wurde im Laufe der Zeit ein System zur Regierung durch die Erstellung neuer Satzungen gegeben — die für die Ewigkeit festgeschrieben wurden und für alle Zeiten gelten.

Sie begann diese Kirche anders als ihre Zweigkirchen zu organisieren. Während die Mission der Kirche von 1879 beibehalten wurde, „die Worte und Werke unseres Meisters in Erinnerung zu bringen“, blieben die Zweigkirchen demokratisch aufgebaut, um beweglich zu bleiben für eine Organisationsstruktur, die bestmöglich den lokalen Bedürfnissen gerecht würde. Es wurde deutlich, dass eine Zweigkirche mit der vollen Zusammenarbeit seiner Mitglieder aufgebaut werden sollte, wenn Sie so wollen als Demonstration, um sie auf festen Grund in ihrer Gemeinde zu stellen, im Gegensatz zu einer Kirche, die als Organisation vom Bostoner Hauptquartier aus oder durch einen Schüler Mary Baker Eddys initiiert und gegründet wurde.

In dem Artikel von Mike Davis „Church that embodies the healing Christ — today“ („Kirche, die den heilenden Christus heute verkörpert“), der im Christian Science Sentinel vom 11. Mai 2011 veröffentlicht wurde, ist ein ausgezeichneter historischer Abriss dazu zu finden. (Mike Davis arbeitet als Wissenschaftler an der Mary Baker Eddy Library.)

DAS DESIGN, DAS DURCH DIE STRUKTUR DES KIRCHENHANDBUCHS OFFENBART WIRD

Im Laufe der Jahre wurde eine Reihe von Satzungen in den Zeitschriften der Kirche angekündigt, um die flügge werdende Mutterkirche anzuleiten, und manchmal enthielten diese Satzungen auch Anweisungen für ihre Zweigkirchen. Ihr Aufbau wuchs oft durch den Dialog, den Mary Baker Eddy mit den Direktoren der Mutterkirche führte, die sie eingesetzt hatte. Sie sagte über diese Satzungen:

„Die Regeln und Satzungen im Handbuch Der Ersten Kirche Christi, Wissenschaftler, entstanden nicht in feierlicher Konklave, wie im alten Sanhedrin. Sie waren weder willkürliche Meinungen noch diktatorische Forderungen, wie ein Mensch sie an einen anderen stellen könnte. Sie wurden von einer Macht veranlasst, die man nicht sein eigen nennen kann; sie wurden zu verschiedenen Zeiten niedergeschrieben, wie es die Umstände erforderten. Sie entsprangen der Notwendigkeit, der Logik der Ereignisse — dem unmittelbaren Verlangen nach ihnen als einem Hilfsmittel, das geboten werden musste, um die Würde unserer Sache zu wahren und um sie zu verteidigen; daher ihre einfache, wissenschaftliche Grundlage und ihre genauen Bestimmungen, die zur Demonstration der wahren Christlichen Wissenschaft so wichtig sind und die zum Wohle der Menschheit vollbringen werden, was absolute Glaubenslehren, die für künftige Geschlechter bestimmt sind, nicht erreichen mögen.“ (Vermischte Schriften, S. 148)

Hier bekommt man ein eindeutiges Gefühl für eine Organisation, die für alle Zeiten, solide und einem Felsen gleich aufgebaut ist.

Als dann die richtigen Ideen in Eddys Denken traten, baute sie die Kirche auf einer solideren, geistigeren Grundlage und auf einem allgemeingültigeren Ausdruck einer Organisation wieder auf, die die Ewigkeit überdauern könnte.

Seit sie Boston verließ, um nach Concord, New Hampshire, zu ziehen und seit das Kirchengebäude gebaut wurde, zog sich Eddy noch weiter aus einer persönlichen Rolle in den Kirchenaktivitäten zurück. Eine Satzung nach der anderen entstand zu dieser Zeit. Meistens erschienen sie zuerst in den Zeitschriften und wurden dann im Kirchenhandbuch veröffentlicht, und sie zeigten, wie diese neue Kirche aufgebaut sein würde. Ein neuer Pastor der Mutterkirche — die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift— war vorgestellt worden, um an die Stelle einer persönlichen Predigt zu treten. Der Vortragsrat wurde errichtet nebst der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft, dem Unterrichtsrat, dem Komitee für Veröffentlichungen —„eine Kirche, gegründet“, um ihre Arbeit in dem herannahenden neuen Jahrhundert und darüber hinaus weiterzuführen.

Die eine Tätigkeit, die sie selber bis zum Ende ihres Lebens weitergeführt hat, war die Überarbeitung von Wissenschaft und Gesundheit. Auch wenn andere gebeten wurden, es herauszugeben oder auf irgendeine andere Weise zu helfen, lag die Autorität für den Inhalt immer bei ihr.

Dieser Beitrag wurde erstmals im Christian Science Journal

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