Vor einigen Jahren lief im brasilianischen Fernsehen eine Sendung, in der ein Comedian einen Minister parodierte, der oft sagte: „Was zählt, sind Zahlen.“ Die Wortspielerei des Comedian deutet darauf hin, dass die Menschen heutzutage sehr auf Zahlen fixiert und wegen Zahlen besorgt zu sein scheinen. Zahlen werden oft verwendet, um zurückliegende Ereignisse zu beziffern oder Vorhersagen für die Zukunft zu treffen. Die Auswirkungen von Naturkatastrophen werden unter dem Aspekt von finanziellem Schaden oder der Anzahl von Todesopfern geschätzt oder bemessen. Die globale Wirtschaft gründet sich auf Zahlen.
Wir alle sind es gewohnt, mit Zahlen im täglichen Leben umzugehen, sei es bei Gesundheitsfragen, finanziellen Situationen, Familienausgaben oder der Lebenserwartung. Wer hat nicht schon einmal mit der konsumierten Kalorienmenge gehadert oder auf der Waage sein Gewicht geprüft? Wer hat noch nie das erforderliche Budget berechnet, weil er sich einen Wunsch erfüllen wollte? Wer hat nicht schon über die enormen Kosten eines geplanten Megabauwerks gestaunt?
Die Ressourcen Gottes, des Guten, sind unbegrenzt und decken immer den Bedarf jedes Seiner Kinder.
Die Mathematik, für die Zahlen unverzichtbar sind, hilft unser Leben in einer Ordnung zu halten. Dieser Logik folgend sind Zahlen notwendig für unser Leben. Und doch können sie im Einzelfall auch zu einer Einschränkung werden. Warum? Weil wir Zahlen womöglich als Begrenzung betrachten, vor allem wenn wir davon ausgehen, dass sie materiellen Besitz und Versorgung bemessen. Das folgende Wirtschaftsproblem ist weithin bekannt: „Unbegrenzte Bedürfnisse bei knappen Ressourcen“.
Wenn wir unsere Umwelt aus einer neuen, geistigen Sicht betrachten, können wir uns von der begrenzenden Fixierung auf Zahlen lösen. Ist das wirklich möglich? Jawohl, und in der Bibel und besonders in der Heiltätigkeit von Christus Jesus finden wir Beispiele, die illustrieren, wie zahlenmäßige Begrenzungen durch radikales Vertrauen auf Gott, den unendlichen Geist, überwunden worden sind.
Denken wir nur an die Vermehrung der Brote und Fische, als über 5000 Leute mit „zahlenmäßig gesprochen“ nur fünf Brotlaiben und zwei Fischen gespeist wurden (siehe Matthäus 14:13-21). Bei diesem Ereignis hatten die Jünger sowohl die verfügbaren Lebensmittel als auch die Anwesenden gezählt und daraus geschlossen, dass die Zahlen nicht zusammenpassten. Jesus hingegen hat die Versorgung aus einem geistigen Blickwinkel bemessen und erkannt, dass die Substanz des göttlich Guten weder bemessen noch begrenzt werden kann. Die Ressourcen Gottes, des Guten, sind unbegrenzt und decken immer den Bedarf jedes Seiner Kinder.
Die Witwe von Zarpath erlebte eine ähnliche Demonstration, als sie mit einer Handvoll Mehl den Propheten Elia, ihren Sohn wie auch sich selbst über mehrere Tage versorgen konnte (siehe 1. Könige 17:8-16). Unter Anleitung des Propheten Elisa konnte eine andere Witwe aus einem kleinen Rest Öl in einem Topf etliche Gefäße mit Öl auffüllen und durch den Erlös vom Verkauf dieses Öls ihre Schulden abzahlen (siehe 2. Könige 4:1-7).
Alles, was dem unbegrenzten Leben, Gott, entspringt, fließt jedem beständig und frei zu.
Diese Bibelberichte beweisen, dass jeder sich von der subtilen mentalen Knechtschaft befreien kann, die eine Fixierung auf das, was die Zahlen aussagen, bringen mag. Betrachten wir einige einfache Beispiele: Wenn wir vom Alter einer Person hören, können damit verbundene Aspekte wie die äußere Erscheinung oder Altersprobleme Eintritt in unser Denken finden. Denken wir über unser eigenes Alter nach, dann könnten die gleichen Bedenken aufkommen und Furcht auslösen. Wenn wir aber aufhören, uns so sehr auf das Zählen von Jahren und Versorgung zu konzentrieren, fühlen wir uns freier von Begrenzungen und erfreuen uns der Langlebigkeit und beständigen Versorgung. Worauf müssen wir uns also ausrichten? Darauf, unser Bewusstsein mit Gedanken zu füllen, die sich auf das Verständnis gründen, dass alles, was dem unbegrenzten Leben, Gott, entspringt, jedem beständig und frei zufließt.
Wir brauchen uns nicht täuschen zu lassen von Gedanken, die uns glauben machen wollen, dass das Fortschreiten der Zeit ein negativer Faktor sei. In Gott, dem götlichen Leben, leben wir weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft. Wir leben ewiglich im Jetzt. Die Perspektive dieser göttlichen Dimension aufrechtzuerhalten befreit uns von Befürchtungen und Begrenzungen.
Jetzt ist der Zeitpunkt, unsere Aufgaben frei von Eventualitäten aufgrund zahlenmäßiger Begrenzungen auszuführen. Da es im Jetzt keinen Zeitablauf gibt, werden wir in der göttlichen Wirklichkeit nicht alt und sind nicht an eine „numerische” Lebenserwartung gebunden. Mary Baker Eddy, die Autorin des Buches Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift erwähnt auf Seite 584: „Gemüt misst die Zeit nach dem Guten, das sich entfaltet.“ Im Gebet das unendliche Gute anzuerkennen, das sich jedem Kind Gottes unablässig entfaltet, bringt immerwährende Freiheit und Glück. Und in Dankbarkeit können wir uns an den Segnungen freuen, die das Loben des unbegrenzten göttlichen Lebens mit sich bringt.