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Der Garten des Christus

Aus der Mai 2013-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Übersetzt aus dem Christian Science Journal vom Mai 2013


Wer durch Christus ein erfülltes Leben gefunden hat, wünscht anderen natürlich, diesen Segen auch zu erleben. So stellt sich immer wieder die Frage: Wie kann man die Kenntnis von Gottes Liebe und Seiner heilenden Macht am besten kultivieren?

In dem, was manchmal das „Gleichnis von den verschiedenen Böden“ genannt wird, spricht Jesus von den dürftigen Erträgen, wenn man Samen auf nährstoffarmen Boden streut. Es ist gut, sich zu überlegen, wann und wie wir das Wort Gottes mit anderen teilen. Noch wichtiger kann es sein, den Boden unserer eigenen Gedanken gut zu hegen, damit das, was wir teilen, auch gute Früchte bringt.

1916 bat eine Kirche der Christlichen Wissenschaft in Kalifornien einen jungen Mann namens Julian Alco, sich als Seelsorger im großen Staatsgefängnis San Quentin zu engagieren – eine Arbeit, die er schon in anderen Strafanstalten im Umkreis tat. Er wollte es sehr gern tun, doch die Gefängnisverwaltung lehnte seine Bewerbung ab. Er bekam lediglich eine reguläre Besuchserlaubnis für eine halbe Stunde für einen Insassen pro Woche, obwohl an die 50 Männer beantragt hatten, mit ihm zu sprechen.

Julian Alco traf also jeden Samstagmorgen um acht in San Quentin ein. Wenn er den einen Insassen besucht hatte, ging er nach draußen und setzte sich bis zum frühen Abend auf eine Bank vor dem Gefängnistor. Das tat er fast anderthalb Jahre. Er erinnerte sich: „Eines Tages schienen die Mauern von Jericho eingestürzt zu sein und ich durfte eigentlich mit allen sprechen, mit denen ich wollte. In größter Dankbarkeit erkannte ich die Weisheit darin, nicht gleich bei meiner ersten Ankunft im Gefängnis alles tun zu dürfen, was ich gern getan hätte. Ich stellte fest, dass es viel besser war, in diese Arbeit hineinzuwachsen. … Auf dieser Bank habe ich viele wertvolle Lektionen in Geduld und Demut gelernt.“ (Julian Alco –Erinnerungen, Field Collections, Mary Baker Eddy Bibliothek, S. 20 [Teil 1 von 2])

Jesus hat über das winzige Senfkorn gesprochen, das zu einem großen Baum heranwächst, in dem viele Vögel nisten. Dieses kleine Samenkorn könnte das demütige Verlangen sein, Heiler zu sein – jemand, der wie Jesus andere durch Heilung von der Wirklichkeit und Liebe Gottes überzeugt. In einem Artikel mit dem Titel „Der Weg“ beschreibt Mary Baker Eddy, wie dieser Wunsch zu heilen drei Stadien bis zur Verwirklichung durchläuft: Selbsterkenntnis, Demut und Liebe (Vermischte Schriften 1883-1896, S. 355).

In gewisser Weise illustriert Alcos Erfahrung genau das. Ihm wurde klar: Wenn er es nicht schaffte, durch das, was er beweisen konnte, ins Gefängnis hineinzukommen, dann konnte er auch anderen nicht helfen, ohne die gleiche geistige Entwicklung aus dem Gefängnis herauszukommen. Vielleicht wuchsen gerade diese Selbsterkenntnis und die geduldige Demut, mit der er in jenen Tagen auf dieser Bank seinen eigenen Boden anreicherte, zu einer Liebe heran, die stark genug war, um Jahre später zu sagen, dass „niemand zu krank, zu schlecht oder zu weit abgeirrt ist, um geistige Hilfe zu bekommen“.

Geistiges Wachstum bringt die Frucht der Heilung hervor. Und so wächst der Garten des Christus.

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