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Original im Internet

Durch die Linse des göttlichen Gemüts

Aus der Dezember 2014-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Original in Portugiesisch 

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 3. Juni 2013 im Internet.


 In der Bergpredigt fasst Christus Jesus seine Lehren zusammen und weist darauf hin, wie die Menschen miteinander umgehen und vor allem wie sie sich Gott gegenüber verhalten sollen. Neben vielen anderen Lehrsätzen hinterließ er diesen: „Darum sollt ihr vollkommen sein, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ (Matthäus 5:48).

Doch was ist Vollkommenheit? Und wie ist es möglich, „vollkommen“ wie der Vater zu sein? Allgemein würde man Vollkommenheit als einen Zustand bezeichnen, der ohne Fehler oder Anomalie ist und ein Höchstmaß an Qualität besitzt. Eine geometrische Figur, wie zum Beispiel ein Viereck, ein Kreis, ein gleichseitiges Dreieck, ist perfekt, wenn sie keinerlei Verzerrungen aufweist. Außerdem gibt es Vollkommenheit bei nichtphysischen Elementen, wie bei der Schönheit einer Landschaft oder Harmonie in der Musik.

Die Wahrnehmung der Vollkommenheit von Gott und Mensch zerstört Böses und Krankheit genauso natürlich und mühelos, wie Licht die Dunkelheit zerstört.

Freilich sprach Jesus über geistige Vollkommenheit, nicht über materielle oder körperliche Perfektion, als er seine Zuhörer aufforderte, vollkommen zu sein. Die ganze Predigt über lenkt er ihre Aufmerksamkeit darauf, wie wichtig es ist, geistige Eigenschaften wie Liebe, Geduld und Versöhnlichkeit in Wort und Tat zu kultivieren, um so zu beweisen, dass sie tatsächlich ihren vollkommenen Vater, der Geist ist, widerspiegeln. Der Apostel Paulus, der nach seinem Konversionserlebnis ein hingebungsvoller Nachfolger Jesu wurde, schrieb an die Galater: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung“ (Galater 5:22).

Diese Eigenschaften haben ihren Ursprung in Gott und bringen Gottes gute Schöpfung zum Ausdruck, von der im ersten Buch Mose, Kapitel 1, die Rede ist. Dort wird berichtet, dass der Schöpfer „alles [ansah], was er gemacht hatte, und sieh, es war sehr gut“ (Vers 31). Diese Aussage enthüllt Gott als die Quelle aller Vollkommenheit und das schließt die höchste Idee in Seiner Schöpfung, den Menschen – der Gattungsbegriff für alle Männer und Frauen, die Söhne und Töchter Gottes –, mit ein (siehe Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 503). Die Tatsache, dass Jesus nur die Vollkommenheit im Menschen, dem Bild und Gleichnis Gottes, gesehen hat, spiegelte sich in seinen Heilungswerken. Mary Baker Eddy erklärt seine Denkweise so: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 476/477). Durch geistige Wahrnehmung erkannte er, was die materiellen Sinne nicht sehen konnten. Wissenschaft und Gesundheit enthüllt ferner, was für praktische Auswirkungen es hat, wenn man den Menschen aus dieser Perspektive wahrnimmt: „In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken“ (S. 477).

Jesus sagte, dass wir ebenfalls die Kranken heilen und die Werke vollbringen können, die er tat, wenn die göttliche Vollkommenheit unser Leitbild für die ganze Menschheit ist. Wenn Gott uns und unsere Familie und Mitmenschen als vollkommen betrachtet, können wir sie in demselben Licht sehen.

Doch wie sehen wir Vollkommenheit – mithilfe der menschlichen Augen oder durch geistiges Verständnis?

Materielles Sehvermögen sieht  menschliche Vollkommenheit wie auch Unvollkommenheit. Doch eine geistige Sicht bzw. geistige Wahrnehmung sieht, was das menschliche Auge nicht sehen kann. Sie sieht nur geistige Vollkommenheit oder das, was Gott in uns sieht. Nur durch die Linse des göttlichen Gemüts, nicht mit materiellen Sinnen, sah Gott alles an, was Er gemacht hatte, und erkannte, dass es „sehr gut“ war. Durch geistiges Verständnis, nicht durch menschlichen Intellekt, können wir die Vollkommenheit aus der Perspektive des Gemüts sehen und diese richtige Sichtweise bringt Heilung.

Wie sehen wir Vollkommenheit – mithilfe der menschlichen Augen oder durch geistiges Verständnis?

Vor Kurzem hatte ich ein Erlebnis, das mir das veranschaulicht hat. Ich musste gelegentlich einen älteren Angehörigen heben, was mir heftige Rückenschmerzen zu bereiten schien. Ich betete, um Heilung zu finden und erkannte die Allmacht Gottes, des allsehenden und allwissenden Gemüts, an. Dabei wurde mir bewusst, dass die Wahrnehmung der Vollkommenheit von Gott und Mensch Böses und Krankheit genauso natürlich und mühelos zerstört, wie Licht die Dunkelheit zerstört. Als ich mir diese Sichtweise zu eigen machte, verschwand der Schmerz noch am selben Tag, ohne dass ich es selbst gleich bemerkte.

Für mich ist das ein schlagkräftiger Beweis, dass der Mensch tatsächlich vollkommen ist wie der Vater und dass wir von Gott die Fähigkeit besitzen, diese Vollkommenheit überall zu sehen.

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