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Einen Schimmer wahrer Identität erhaschen

Aus der Dezember 2014-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Übersetzung eines Artikels, der erstmals im Mai 2014 auf der Website des Christian Science Journal erschienen ist.


Als ich eines Morgens aus einem Traum erwachte, war ich einen Augenblick lang desorientiert. Wo war ich? Wie spät war es? Welchen Wochentag hatten wir? Wer war ich? Ich stellte fest, dass ich nach einer Identität suchte.

Ehe ich mich wieder auf den Menschen besann, der ich zu sein schien – und mir eilig meine menschliche Identität überstreifte –, erhaschte ich einen Schimmer davon, was ich wirklich bin: Ich bin geistig, die Schöpfung des einen Gemüts, Gottes. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Nun frage ich: Ist mehr Wirklichkeit in dem wachen Traum der sterblichen Existenz als im Traum des Schlafs?“ (S. 250). Das brachte mich auf die Frage: Ist das Leben nichts weiter als eine menschliche Arena, in der es darum geht, sich in einem materiellen Universum voll physischer und mentaler Wirren durchzuschlagen? Oder geht es dabei doch um etwas anderes? Wie ich durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft gelernt habe, handelt es sich in der Tat um etwas völlig anderes.

Im Laufe des Tages fühlte ich mich besser und ging meinen üblichen Tätigkeiten nach, doch hielt ich an dem Verständnis von einer geistigen Identität fest. In den Psalmen lesen wir: „Ich aber will in Gerechtigkeit dein Angesicht schauen. Ich will mich satt sehen an deinem Bild, wenn ich erwache“ (17:15). Mir wurde klar, dass ich mein Denken nicht damit zu belasten brauchte, was ich nicht war, sondern mich vielmehr darauf konzentrieren sollte, was ich bin: nämlich Gottes Ebenbild. Mrs. Eddy schreibt dazu Folgendes: „Die Substanz, das Leben, die Intelligenz, Wahrheit und Liebe, die die Gottheit bilden, werden von Seiner Schöpfung widergespiegelt; und wenn wir das falsche Zeugnis der körperlichen Sinne den Tatsachen der Wissenschaft unterordnen, werden wir dieses wahre Gleichnis und diese wahre Widerspiegelung überall erblicken“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 516).

Ich fühlte mich sofort von Sorgen und Furcht hinsichtlich anhaltender Familienprobleme befreit.

Die mentale Befreiung, die ich durch das Aufgeben des Bewusstseins von Sterblichkeit gewann, sowie die Bereitschaft, meine unsterbliche Natur in Betracht zu ziehen, brachten an jenem Tag – und seither – viel Gutes mit sich. Ich fühlte mich sofort von Sorgen und Furcht hinsichtlich anhaltender Familienprobleme befreit und hatte nicht länger das Gefühl, eine angstvolle Rolle in einem menschlichen Drama spielen zu müssen. Ich wurde froher und zufriedener, da sich mein Bewusstsein allmählich der Last einer menschlichen Identität entledigte. Eine weitere Bürde – etwas, was ein unvermeidlicher Bestandteil des Lebens zu sein schien –, die im Laufe der darauffolgenden Wochen und Monate von mir abfiel, war die Belastung, in einem vermeintlich physischen Körper leben zu müssen. Ich war oft wütend, verzagt und deprimiert darüber gewesen, dass ich niemals ein tiefes Gefühl von geistiger Liebe und geistiger Reinheit – einer Liebe zu Gott allein, die ich mit anderen hätte teilen können – verspüren konnte.

Durch mein Studium der Christlichen Wissenschaft habe ich gelernt, dass diese nicht den Zweck hat, die Materie oder menschliche Situationen „in Ordnung zu bringen“, sondern dass sie uns vielmehr in die Lage versetzt, mithilfe des geistigen Verständnisses, das wir durch das Studium erlangen, über die Materie hinauszuwachsen. Dadurch, dass ich an der Tatsache in der Wissenschaft festhielt, dass Leben von Gott, dem göttlichen Gemüt, ausgeht – und nicht vom Gehirn –, wurde ich zuversichtlicher denn je, dass mein Denken umgewandelt werden konnte. Ich hielt täglich daran fest und allmählich erschien mir mein Leben heller und hoffnungsvoller. Und so war es auch gar nicht verwunderlich, dass sich mein physischer und mentaler Gesundheitszustand ebenfalls entsprechend besserte. Mary Baker Eddy schreibt: „Wahrheit wird uns schließlich alle dazu zwingen, die Freuden und Leiden der Sinne gegen die Freuden der Seele einzutauschen“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 390).

Der Schimmer, den ich an jenem Morgen von dem wahren Bewusstsein, das unabhängig von materieller Identifizierung ist, erhascht hatte, bewies mir, dass die Materie keine von Geist, Gott, unterstützte Anschauung ist. Diese Erfahrung erweckte mich aus dem Traum, dass ich ein Sterblicher sei, der geboren worden war, um in rein physischer Hinsicht identifiziert zu werden und hier auf Erden bestmöglich zurechtzukommen. Die Wahrheit hingegen war und ist, dass ich völlig geistig bin. Durch kontinuierliches, erhebendes Gebet fühle ich mich immer mehr in der Lage, die Vorstellung abzulegen, dass ich ein Sterblicher bin, der sich seinen Weg durch das Leben in Richtung Tod bahnt. Ich bin ein geistiges Wesen innerhalb des geistigen Korpus der Gedanken Gottes. Das ist eine Identität – ja, die einzige Identität –, mit der ich leben kann.

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