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Demut hat einen hohen Stellenwert in Beziehungen

Aus der April 2016-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Original in Spanisch


Die Beziehung zwischen Müttern und ihren Schwiegertöchtern ist ein viel diskutiertes Thema unter Frauen. Obwohl es in der Gesellschaft große Veränderungen gegeben hat, scheint sich in diesem Bereich nicht viel zu tun, und die Leute machen sich in Witzen, auf Postern und in Spielen immer wieder gern lustig darüber.

Vor einiger Zeit erzählte mir eine Freundin, dass eine Verwandte zu Beginn ihrer Ehe sehr unter ihrer Schwiegermutter gelitten habe. Nun habe diese Frau dieselbe Einstellung ihrer eigenen Schwiegertochter gegenüber, erzählte meine Freundin.

Was passiert in so einer Beziehung? Warum tendiert sie so zur Disharmonie? Worum geht es hier – um Eifersucht, Besitzerstolz, Herrschaftssucht, Feindseligkeit, Machtgier? Das sind doch dieselben Elemente, die auf der ganzen Welt schlimme Konflikte hervorrufen, und es scheint so, als ob es nicht einfach sei, ein gutes Verständnis zwischen den jeweiligen Parteien herzustellen.

Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Eifersucht ist das Grab der Zuneigung. Wenn Misstrauen besteht, wo Vertrauen angebracht wäre, welken die Blumen Edens und die Blütenblätter der Liebe werden zerstreut und vergehen“ (S. 68). Wenn zwei Frauen der Meinung sind, sie müssen um das Herz eines Menschen buhlen, dann vergessen sie zweifellos, dass das große Herz der Liebe alle Menschen umfängt, und in diesem Herzen gibt es weder Zwiespalt noch Streit.

Als ich jung verheiratet war, wusste ich auf alles eine Antwort. Der irrige Einfluss des allgemeinen Denkens brachte mich zu der Überzeugung, dass die Beziehung zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter dazu verurteilt war, unharmonisch zu sein, und dass sie nicht zu retten sei. So wird eine Beziehung betrachtet, wenn sie nur als menschliche Verbindung angesehen wird, deren Ziel es ist, Gebiete für sich selbst zu erobern.

Doch in der Bibel lesen wir die Geschichte von Rut, die ihre Familie und Freunde zurückließ, um ihre Schwiegermutter zu begleiten und zu beschützen (siehe Rut 1:16). Diese Geschichte hat mich sehr inspiriert. Sie machte es mir möglich, Liebe und deren viele Ausdrucksweisen besser zu verstehen. Eine Beziehung wird auf vielerlei Weise aufgebaut; sie ist ein Prozess gegenseitigen Verständnisses und erfordert Klarheit da­rüber, wer wir sind, was unsere Motive sind und wer unser Vater ist. Aus diesem Grund sind Beziehungen eine Kooperation und kein Wettbewerb, eine Entwicklung und kein Zuwachs. Wir sollten danach streben, „einmütig an einem Ort zusammen“ zu sein (Apostelgeschichte 2:1).

Wir sollten unsere Beziehungen zu anderen vom Standpunkt unserer Beziehung zu unserem Vater-Mutter Gott aus betrachten. In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Die Beziehungen von Gott und Mensch, von dem göttlichen Prinzip und der Idee, sind in der Wissenschaft unzerstörbar; und die Wissenschaft kennt weder ein Abfallen von der Harmonie noch eine Rückkehr zu ihr, sondern sie hält die Tatsache aufrecht, dass die göttliche Ordnung oder das geistige Gesetz, demzufolge Gott und alles, was Er erschafft, vollkommen und ewig sind, in ihrer ewigen Geschichte unverändert geblieben ist“ (S. 470–471).

Meine Schwiegermutter und ich haben viele Jahre damit verbracht, unsere Beziehung abwechselnd aufzubauen und umzustoßen, bis wir beide ein besseres gegenseitiges Verständnis erhalten und einander Platz eingeräumt haben. Aber das gelang nicht durch menschlichen Einsatz, sondern durch das Verständnis, dass „... die Disharmonien des körperlichen Sinnes der Harmonie des geistigen Sinnes weichen [müssen], geradeso wie die Wissenschaft der Musik falsche Töne berichtigt und dem Klang liebliche Harmonie verleiht“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. viii). Ich habe gelernt, die Christus-Eigenschaften meiner Schwiegermutter zu erkennen und wertzuschätzen. Diese Harmonie hat nicht nur unsere Beziehung gesegnet, sondern auch unsere ganze Familie. Meine Kinder – ihre Enkel – konnten Nutzen aus dem ausgezeichneten gegenseitigen Vertrauen ziehen, das wir aufgebaut haben, und viel schöne Zeit mit ihren Großeltern verbringen.

Diese Erfahrung zeigte mir, wie wichtig es ist, demütig zu sein und mich in meinem Handeln von Gott lenken zu lassen, um wahre Harmonie in unserer Beziehung zu demonstrieren. Ich habe gelernt, dass jeder von uns täglich Einsatz zeigen kann, um die Herausforderungen zu überwinden, die sich in Form von menschlichen Charaktereigenschaften, menschlicher Persönlichkeit oder einfach nur menschlichen Meinungen darstellen. Wir tun dies, indem wir die geistige Güte und Einheit demonstrieren, die alle Kinder Gottes ihr Eigen nennen, und das Ergebnis ist, dass unsere Beziehungen geheilt und die Menschen um uns herum gesegnet werden. Ich habe diese Wahrheiten in allen Bereichen meines Lebens anwenden können – nicht nur in meiner Beziehung zu meiner Schwiegermutter, sondern auch in anderen Familienbeziehungen sowie bei der Arbeit. Und das Ergebnis ist immer sehr harmonisch.

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