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Kirche: von Konflikten zur Harmonie

Aus der Januar 2017-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe Juni 2016


Wenn wir Geschirr waschen, sind wir gut beraten, sauberes Wasser zu verwenden. Dasselbe Prinzip gilt beim Hände- oder Wäschewaschen. Doch mit was für „Wasser“ „waschen“ wir unser Denken hinsichtlich der Menschen unserer Umgebung, beispielsweise in der Kirche?

Wenn in der Kirche Unfrieden herrscht, müssen wir eine Wahl in Bezug auf das Wasser – unsere Denkweise – treffen, mit dem wir im Gebet unsere Einstellung über die Mitgliedschaft reinwaschen wollen. Eine Möglichkeit ist, schmutziges Wasser zu verwenden – althergebrachte Sichtweisen über die Vergangenheit, ärgerliche Gedanken über die Beteiligten, Befürchtungen, dass das Problem nie behoben wird –, doch damit vollbringen wir keine Reinigung. Vielmehr kann das die Wasser des Denkens noch trüber machen.

Die andere Möglichkeit wird vom Verfasser des Hebräerbriefes vorgestellt: „Lasst uns mit wahrhaftigem Herzen in voller Gewissheit des Glaubens hinzugehen, besprengt in unseren Herzen, frei vom bösen Gewissen und gewaschen am Leib mit reinem Wasser“ (Hebräer 10:22). Wenn wir die Mitgliedschaft mit reinem Denken waschen, heißt das nicht, dass wir gleichgültig zuschauen, wie sich die Dinge entwickeln; vielmehr erfordert es von uns, dass wir „mit wahrhaftigem Herzen ... hinzugehen“.

Um herauszufinden, was ein „wahrhaftiges Herz“ ist, müssen wir zur Quelle alles Wahren zurückgehen: zur göttlichen Wahrheit, Gott. Gott füllt unser empfängliches Denken mit Seiner Christus-Botschaft, die die Wahrheit über jeden Menschen vermittelt (einschließlich der Personen, mit denen wir zu tun haben), nämlich dass wir die geistige Widerspiegelung Gottes sind. Und als göttliche Liebe gibt Er uns die Liebe, die wir für eine geistige, gründliche Reinigung benötigen.

Wenn es uns so vorkommt, als ob Disharmonie das Denken der Mitglieder belagert, dann sind wir vielleicht in Versuchung, den scheinbaren Verlust der Harmonie zu betrauern. Mary Baker Eddy, die Gründerin dieser Zeitschrift, liebte die Bibel sehr. Dieser Vers ist einem ihrer Gedichte entnommen, das unsere Fähigkeit anspricht, heilenden Trost in der Christus-Botschaft von Gottes Liebe zu finden:

Trauender, höre – „Komm an mein Herze!
Liebe stillt Tränen und Leid,
wecket dich aus dunklem Traum,
macht für dich im Lichte Raum,
in der Herrlichkeit ewiger Freud’.“ 
(Vermischte Schriften 1883–1896, S. 399)

Einst war es an mir, meine Gedanken zu reinigen und selbst zu erleben, wie der Christus „den dunklen Traum“ aus meinem Bewusstsein vertreibt. Während einer Mitgliederversammlung meiner Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, wurde ein kon­troverses Thema auf meiner Meinung nach unchristliche und unnötig scharfe Weise behandelt. Ich war überrascht und betrübt, dass die Diskussion nicht liebevoll und freundlich, sondern kampflustig und rechthaberisch vonstattenging.

In diesem Augenblick erkannte ich, dass ich eine Wahl zu treffen hatte. Ich konnte entweder perplex sein und es den Leuten übelnehmen oder beschließen, reine Gedanken zu hegen, die ihren Ursprung in der göttlichen Liebe nahmen, Gedanken, die mich veranlassten, jeden gemäß unserem wahren Wesen – der geistigen Widerspiegelung eines liebenden Gottes – zu sehen. Ich wählte letzteres.

Während ich also noch in der Versammlung saß, erfüllte ich mein Herz mit Gottes Liebe zu uns allen, Seinen geistigen Kindern, statt der erregten Diskussion zu folgen. Ich dachte an die vielen Male, als Mitglieder reine, selbstlose Liebe an den Tag gelegt und eine Bereitschaft gezeigt hatten, Zeit und Mittel zu investieren, um die Kirche und unsere Stadt zu unterstützen. Ich wusste, dass wir geistig nur von Gott motiviert werden, und Gottes Schöpfung kann von Seiner Liebe nicht getrennt werden. Eine Hingabe an das Beste für unsere Kirche, ihren heiligen, heilenden Zweck und damit auch Engagement für unsere Stadt ist ein Beweis für die Tatsache, dass wir unendliche Liebe widerspiegeln. Diese Widerspiegelung kann nicht verzerrt werden; eigensinniges Verhalten ist nicht wirklich ein Teil von uns. Es gibt einfach keinen Raum in unserer geistigen Identität für etwas, was Gott unähnlich ist. Und da Wahrheit allen Raum erfüllt und in Gottes Kindern zum Ausdruck kommt, hat jeder die natürliche Fähigkeit, das zarte Verständnis unseres wahren Seins zu erleben, das der Christus, die Wahrheit, uns bringt.

Kurz gesagt, ließ ich die göttliche Liebe meine Gedanken reinwaschen und mein Herz mit der Wahrheit über uns alle füllen. Nach einer Weile herrschte zwar immer noch Spannung, aber alle merkten, dass eine weitere Diskussion über das Thema uns nicht weiterbrachte. Wir stimmten ab und wandten uns weniger kontroversen Dingen zu.

Während nachfolgender Mitgliederversammlungen und dazwischen ließ ich weiterhin die Liebe mein Bewusstsein von allen desillusionierten Gedanken reinwaschen, die sich einschleichen wollten. Ich merkte, dass ich den an den Debatten beteiligten Mitgliedern mit einer reinen Liebe begegnen konnte, die von meiner ursprünglichen Reaktion auf den Ton der Versammlungen nicht getrübt war. Ich war überzeugt, dass am meisten Heilung möglich war, wenn ich ernsthaft und still weiterbetete.

Im Laufe der darauffolgenden Jahre bemerkte ich, dass sich der Ton der Mitgliederversammlungen änderte. Uns lag die richtige Handlungsweise weiterhin sehr am Herzen, doch alle gingen liebevoller und sanfter miteinander um. Interessanterweise wurden die Versammlungen kürzer. Die Abstimmungen waren häufig einstimmig. Zwar kamen gelegentlich kontroverse Themen auf, doch sie wurden auf respektvollere Weise vorgebracht, und die Diskussionen zogen sich nicht wie in vorherigen Sitzungen endlos hin. Und das schönste war, dass die Kirche mehr Besucher hatte, wodurch mehr Leute Mitglied wurden und sich aktiv an der heilenden Mission der Kirche beteiligten.

Ich weiß, dass außer mir noch andere bei diesen turbulenten Versammlungen beteten. Der gemeinsame Einsatz der Mitglieder für Frieden und Harmonie – dafür, unser Herz „in voller Gewissheit des Glaubens“ zu halten –, wusch unsere Gedanken über die Mitgliedschaft rein, und das wiederum gestattete uns, als heilende Gegenwart in unserer Stadt tätig zu sein.

Es ist wichtig zu bedenken, dass diese geistige Denkweise und christliche Liebe nicht auf die Kirche beschränkt sind. Dieselbe „volle Gewissheit des Glaubens“ ist bei unseren Gebeten für andere Bereiche erforderlich – beispielsweise für die Regierung des Landes. Wenn wir unsere Gedanken über die Welt reinwaschen wollen, müssen wir danach streben, das reine Wasser des Christus, der Wahrheit, zu verwenden, um unser „wahrhaftiges Herz“ hervorzubringen. Wir müssen dies immer tun, wenn wir an unsere Einrichtungen und die Menschen in unserer Umgebung denken.

Dies wird den Weg zu wahrem, nachhaltigem Frieden und Heilung ebnen.

Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe Juni 2016

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