Vor mehreren Jahren erfuhr ich, dass mein Mann eine andere Beziehung eingegangen war und auch weitere Kinder hatte. Dies löste eine tiefe Depression in mir aus. Er lieferte mich ohne meine Einwilligung in eine psychiatrische Anstalt ein, was mich zutiefst schockierte. Kaum angekommen, erhielt ich eine Injektion von offenbar sehr starken Antidepressiva.
Ich musste angesichts der vielen kranken Leute um mich sehr viel weinen und dachte, dass Gott mich verlassen hatte. Ich kniete auf dem Boden, als ich die Stimme einer jungen Frau hörte, die fragte, warum ich weinte. Ich sagte ihr, dass ich ganz allein sei und mich vergessen fühle. Da nahm sie mich bei der Hand und führte mich in ein leeres Zimmer. Dort forderte sie mich auf, das Gebet des Herrn mit ihr zu beten. Hinterher erklärte sie mir, dass ich immer in dieses Zimmer gehen sollte, wenn ich mich allein fühlte, um zu beten und Gott von ganzem Herzen und mit aller Kraft zu bitten, mich zu heilen.
Einige Tage später ging es mir erheblich besser und ich fing an, den Schwestern zur Hand zu gehen. Ich erhielt keine Spritzen mehr. Mir wurden Medikamente verabreicht, die ich jedoch nicht einnahm, weil ich wusste, dass ich gesund war.
Die Psychiaterin bemerkte meine schnelle Erholung und wusste, dass ich dort nicht hingehörte. Also rief sie meinen Mann an und sagte ihm, er solle mich abholen, was er widerwillig auch tat. Kurz darauf trennte ich mich von ihm.
Dann traf ich mich mit einer Freundin, die erfahren hatte, was passiert war. Sie erklärte mir, dass sie Praktikerin der Christlichen Wissenschaft sei und mir durch Gebet beistehen wolle. Sie erzählte mir von einem wunderbaren Buch, das Gold wert ist: Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, und lud mich ein, das Buch zu studieren. Ich willigte gern ein.
Eine Woche, nachdem ich angefangen hatte, das Buch zu lesen, fühlte ich mich wie ein neuer Mensch. Ich fing an, die Gottesdienste in einer Zweigkirche Christi, Wissenschaftler, in Mexiko-Stadt zu besuchen, und meine drei Töchter gingen zur Sonntagsschule. Von dem Moment an änderte sich unser Leben von Grund auf auf wunderbare Weise. Ich wurde vollständig von den Depressionen geheilt.
Als ich anfing, Wissenschaft und Gesundheit zu lesen, traten viele Änderungen ein. Ich war kein trauriger, reizbarer und negativer Mensch mehr. Nun kam mir alles freundlich und wunderbar vor. Ich betrachtete das Leben mit ganz neuen Augen und schenkte kleinen Dingen wie dem Sonnenaufgang oder Vogelgezwitscher zum ersten Mal Aufmerksamkeit.
Meine Erziehung hatte hauptsächlich aus Verboten bestanden, die mich am Fortschritt hinderten. Ich wusste nicht, wer ich wirklich war, und hatte kein Selbstwertgefühl. Jetzt lernte ich, dass ich das vollkommene und geliebte Kind Gottes bin – dass ich einzigartig bin. Ich bringe Liebe, Geduld, Lieblichkeit und Ruhe zum Ausdruck. Ich spiegele alle Synonyme Gottes wider, denn ich bin Seine Widerspiegelung. Ich bin völlig geistig, vollkommen und harmonisch.
Allerdings machte ich mir Sorgen, denn es fiel mir sehr schwer, meinem Mann zu verzeihen. Ich betete mit einer Praktikerin darüber mit dem Ziel zu verstehen und zu erkennen, wer ich war. Ich betete um das Verständnis, dass ich völlig unberührt von Wut, Ressentiments, Eifersucht und Hass – von jeglichem Bösen – war. Ein ganzes Jahr lang studierte und betete ich, um zu erkennen, wer dieser Mann wirklich war: Dass er kein Betrüger oder Lügner war. Dass auch er das vollkommene und geliebte Kind Gottes ist. Die Psalmen in der Bibel waren mir eine große Zuflucht; sie zeigten mir, was ich ablegen musste.
Eines Tages mussten wir beide zu einer Anhörung vor Gericht erscheinen. Als ich ihn sah, konnte ich ehrlichen Herzens zu ihm sagen: „Gott segne dich.“ Ich fühlte mich völlig ruhig. Das war ein wunderbares Gefühl. Dann wurde mir klar, dass der Christus, die Wahrheit, von der ich in Wissenschaft und Gesundheit lernte, mein Denken und mein Herz nach und nach erneuert und geläutert hatte, ohne dass ich es gemerkt hatte.
Ich fühlte mich von Gott befreit, beschützt und geliebt. In dem Moment begriff ich, dass Gott mein wahrer Ehemann, mein Schöpfer, mein Anwalt, mein Alles-in-allem war.
Ich bin den Praktikern sehr dankbar, die uns ermutigen, die Mittel zu verwenden, die die Christliche Wissenschaft uns bereitstellt, um diesen Berg der Geistigkeit bis zum Gipfel zu erklimmen – um das zu erreichen, was wir nie aus den Augen verlieren dürfen, nämlich unsere geistige Identität, unser Glück, unsere Harmonie und unsere Lebensfreude.
Diese göttliche Wissenschaft ist wirklich etwas Wundervolles.
Gabriela Domínguez, Toluca
Original in Spanisch
