Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Sieg über das organisierte Böse

Aus der Januar 2017-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe Juli 2016


Es gibt im Englischen den Spruch: „Practice random kindness and senseless acts of beauty“ – in etwa: Verüben Sie willkürliche Freundlichkeit und Taten sinnloser Schönheit. Die amerikanische Schriftstellerin Anne Herbert schrieb ihn 1982 im Restaurant auf ein Platzdeckchen. Später diente er als Titel eines Buches, das sie mit anderen schrieb, und heute ist er in den USA ein beliebtes Motto.

Die Welt wäre zweifellos besser, wenn wir alle stets freundlich wären! Willkürliche gute Taten mögen lobenswert sein, doch sie reichen nicht aus, um das organisierte Böse zu konfrontieren und auszumerzen, insbesondere den organisierten Terror, der sich der Welt in Form von radikalem und deplatziertem religiösem Hass präsentiert.

Was ist also vonnöten, um das organisierte Böse auszuräumen?

Mary Baker Eddy schreibt: „... diejenigen, die die Christliche Wissenschaft erfassen, werden das Verbrechen im Zaum halten“ (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 97). Sollten wir also alle dem Militär beitreten? In gewisser Weise ja. Das heißt natürlich nicht, dass wir uns jetzt alle zur Musterung melden. Vielmehr geht es um eine geistige Perspektive vom Guten als die einzig wahre Macht.

Das Gute hat seinen Ursprung nicht im Einzelnen. Es geht von dem einen unendlichen Gemüt aus, das alles erschaffen hat, was vorhanden ist, einschließlich des Menschen. Gott, das Gute, ist von Natur aus eins im Sein. Daher erhält das Gute sich selbst; es ist in sich geschlossen, intelligent, universell, geordnet und undurchdringlich.

Doch bevor wir uns die geschlossene Struktur der göttlichen Güte näher ansehen, wollen wir die scheinbare Organisation des Bösen betrachten. Es behauptet unter anderem, 1. intelligente Kommunikation innerhalb seiner Selbst, 2. ein gemeinsames idealistisches Ziel und 3. eine Befehlsstruktur zu haben, die kreative Kooperation ermöglicht.

Doch in Wahrheit ist das Böse von Natur aus ohne jegliche Intelligenz oder Einheit. Da es auf der falschen Prämisse vieler endlicher Gemüter beruht, führt es einen Krieg mit sich selbst. Es ist selbstzerstörerisch. Sein natürlicher Zustand kommt dem des Turms von Babel gleich – der Wunsch nach Zusammenarbeit, der in unergiebigem Geschwafel endet (siehe 1. Mose 11:1–9). Die Menschheit kann zu der großen Tatsache erwachen, dass sämtliche Intelligenz und alles Leben im göttlichen Geist sind und ihm entstammen. Daher müssen wir dem Bösen weder Intelligenz noch Leben zuerkennen. Wie Mrs. Eddy schreibt: „Die einzige Macht des Bösen besteht darin, sich selbst zu zerstören“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 186).

Da die wahre Struktur gut und vollständig sein muss, sagte Jesus: „Jedes Reich, das mit sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und ein Haus, das gegen sich selbst ist, fällt“ (Lukas 11:17). Gott ist nicht gut und böse. Er ist nicht mit sich selbst uneins. Im Gegenteil. Er ist absolute Einheit, vollständig.

Mary Baker Eddy erklärt den einen Gott durch sieben Synonyme: Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit, Liebe. Überlegen Sie einmal, wie unser Verständnis von Gott sich erweitert, wenn man jedes Synonym auch als die anderen sechs ausgedrückt sieht. Bedenken Sie, wie Liebe sich in Form von Unvoreingenommenheit und Gerechtigkeit als Prinzip zum Ausdruck bringt; wie Liebe sich durch Intelligenz und Weisheit als Gemüt ausdrückt; wie Liebe sich in Klarheit, Nachvollziehbarkeit als Wahrheit zeigt usw. Sie können auf diese Weise sehen, wie jedes Synonym die anderen beinhaltet. Was für eine unendliche, machtvolle, reiche, völlig gute und vereinte göttliche Struktur – die Einheit Gottes und alles dessen, was in diesem unendlichen Einen enthalten ist!

Der geistige Mensch und das geistige Universum sind die Manifestation Gottes und Seiner unendlichen Natur. Überlegen Sie einmal: Sie manifestieren die Struktur des unendlichen Guten, die Struktur des unendlichen, allumfassenden Einen, Gott genannt. Mit der Erkenntnis dieser Tatsache ist enorme Macht verbunden.

Denken Sie an Daniel in der Bibel (siehe Daniel 6). Er sah sich einer wohlorganisierten mörderischen Opposition entgegen. Die Bibel berichtet, dass 122 königliche Beamte zusammen daran arbeiteten, einen bombensicheren Plan zu entwickeln, um ihn zu töten. Wenn das nicht organisiert ist!

Um Daniel loszuwerden, wollten sie ihn dabei ertappen, wie er zu seinem Gott betete. Sie zielten auf seine Anbetung des unendlichen Einen ab sowie auf sein Vertrauen auf Ihn, indem sie versuchten, ihm durch ihren vereinten Hass mithilfe ihres böswilligen menschlichen Gesetzes Schaden zuzufügen. Daniels Reaktion war, sofort zu beten. Er wusste, dass er sich beruhigt auf Gott verlassen konnte, selbst in der Löwengrube. Am Ende sagte er: „Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Löwen den Rachen zugehalten hat, sodass sie mir kein Leid getan haben; denn vor ihm bin ich unschuldig erfunden; so habe ich auch gegen dich, Herr König, nichts getan.“

Wir untergraben unsere Bemühungen, Gutes zu tun und einen positiven Einfluss in der Welt zu haben, wenn wir denken, dass das Gute dem Zufall ausgesetzt ist, und nicht erkennen, dass es beständig vom unendlichen Gott, dem Guten, ausgeht und daher nicht zufällig, sondern strukturiert ist. Die erhabene Macht des Guten manifestiert sich für uns unter anderem durch Kirche. Als menschliche Einrichtung wird die Kirche oft als Gemeinschaft der Gläubigen bezeichnet. Doch sie geht tiefer. Christus Jesus sagte, dass seine Kirche sich auf die Erkenntnis des Christus, die göttliche, in Jesus manifestierte Macht, gründen würde. Christus als Gottes tätige Macht ist allgegenwärtig, allmächtig, ewig. Diese Macht ist unser Erlöser und errettet uns von Bösem, Sünde und Leid aller Art.

Christi rettende Macht manifestiert Gottes Einheit und drückt sich in der geistigen Idee von Kirche aus, die in Wissenschaft und Gesundheit wie folgt definiert wird: „die Struktur der Wahrheit und der Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht“ (S. 583). Die „Struktur der Wahrheit und der Liebe“ wird so, wie sie von den Mitgliedern verstanden und gelebt wird, in geistiger Harmonie und Macht in allen Aktivitäten der menschlichen Einrichtung namens Kirche zum Ausdruck gebracht, die Wissenschaft und Gesundheit folgendermaßen definiert: „Die Kirche ist diejenige Institution, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt und die die Menschheit erhebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demons­tration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt“ (S. 583).

Die Bibel enthält machtvolle Beispiele für die Auswirkungen von Gebet in den Anfangsjahren der christlichen Kirche. Wir lesen, dass die Christen unablässig für Petrus beteten, als er verhaftet wurde, und er erlangte seine Freiheit (siehe Apostelgeschichte 12:1–12). Und nachdem Paulus von den Juden gesteinigt und für tot genommen wurde, stand er auf, als die Jünger ihn umringten (siehe Apostelgeschichte 14:19, 20). Die frühen Christen müssen tiefe und in­spirierte Erkenntnisse der Allheit und Macht vom Wesen Gottes gehabt haben – von Seiner undurchdringlichen Einheit –, um diesen organisierten Hass zu überwinden. Was für eine Grundlage, um das Böse zu neutralisieren und das Verbrechen im Zaum zu halten!

Die Welt hat überzeugende Beispiele dafür gesehen, was möglich ist, wenn die Menschen von der Ganzheit einer richtigen Idee inspiriert werden, so die Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten. Sie gründete sich auf die Idee der Macht des friedlichen, auf Gebet beruhenden Widerstands, um die über Jahrhunderte eingefahrene Rassendiskriminierung zu überwinden. Diese Bewegung wurde von einer tiefgehenden unvoreingenommenen Liebe geschürt und unterhalten.

Ein weiteres Beispiel ist der friedliche Aufstand in der DDR im Jahr 1989. Wie die ersten Christen beteten die Menschen zusammen. Nach einer solchen Gebetsveranstaltung gingen 70 000 Menschen auf die Straße und widerstanden Provokationen zur Gewaltanwendung. Sie vertrauten auf Gott und die Macht der rechten Idee des Friedens. Panzer und Truppen warteten in den Seitenstraßen, bereit für jede Konfrontation, doch der Frieden setzte sich durch, und nicht lange danach trat die kommunistische Regierung zurück. Laut dem Nachrichtenmagazin Focus sagte später Horst Sindermann, Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands: „Wir waren auf alles vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete“.

Diese Beispiele illustrieren die Macht des rechten Denkens und was passiert, wenn Menschen sich auf Gott stützen. Die von Jesus gegründete und von Mary Baker Eddy ausgelegte Kirche trägt das menschliche Denken sogar noch weiter, nämlich in das Verständnis der geistigen Realität des einen allmächtigen Gottes und zu der Macht, die eine Vereinigung mit Gott und den Menschen im Gebet mit sich bringt, das sich auf dieses Verständnis gründet. Die geistige Idee von Kirche, die auf den Christus, auf gelebte Wahrheit und Liebe, gebaut ist, hat seit der Zeit der ersten Christen nicht nachgelassen. Was für eine Freude, die Macht der Struktur der Wahrheit und Liebe anzuerkennen, wenn man sie verstanden hat, und diese Macht mit der Welt zu teilen, indem man sie lebt. Was für eine Gelegenheit, sich daran zu beteiligen, das Verbrechen im Zaum zu halten, indem man die Allmacht des einen unendlichen Gottes, des Guten, erkennt!

Mrs. Eddy schrieb: „Die Christlichen Wissenschaftler, ihre Kinder und Enkelkinder bis zu den jüngsten Generationen können nicht anders als einander lieben, mit der Liebe, mit der Christus uns liebt; mit einer selbstlosen, anspruchslosen, unparteiischen, universalen Liebe – die nur liebt, weil sie Liebe ist. Überdies lieben sie ihre Feinde, sogar jene, von denen sie gehasst werden. Das müssen wir alle tun, um im Geist und in der Wahrheit Christliche Wissenschaftler zu sein. Ich sehne mich danach und lebe dafür, diese Liebe bewiesen zu sehen. Ich strebe danach und bete darum, dass sie in meinem eigenen Herzen wohnen und in meinem Leben offenbar werden möge. Wer will sich mit mir in diesem reinen Vorhaben vereinen und getreu ringen, bis es durchgeführt ist? Lasst dies unsere Gesellschaft für christliches Bemühen sein, die Christus einrichtet und segnet“ (Kanzel und Presse, S. 21).

Welche Auswirkungen hat es, wenn wir uns in einer solchen „Gesellschaft für christliches Bemühen“, mit der Macht des einen Gemüts, der göttlichen Liebe, vereinen? Mrs. Eddy gab uns einen Einblick in das unbegrenzte Potenzial, als sie einer Klasse von nur 65 Menschen sagte: „Wir, heute in diesem Klassenzimmer, sind genug, die Welt zu bekehren, wenn wir ein Gemüt haben; denn dann wird die ganze Welt den Einfluss dieses Gemüts spüren, wie da die Erde wüst und leer war und Gemüt sprach und sie Gestalt annahm“ (Vermischte Schriften 1883–1896, S. 279–280).

Das Böse zu überwinden hat nichts mit der Menge der Beteiligten oder ihrem jeweiligen Standort zu tun. Es geht darum, uns in dem Verständnis unserer Einheit mit Gott zu vereinen, das in der Idee von Kirche zum Ausdruck gebracht wird. Es geht darum, im Gebet und täglichen Leben zusammenzukommen, um die Macht Gottes zu demonstrieren. Kurz gesagt, geht es darum zu beweisen, dass die Macht und Allheit des unendlichen Einen, Gottes, keinen Raum für eine Existenz des Bösen zulässt.

Übersetzt aus dem Christian Science Journal, Ausgabe Juli 2016

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Januar 2017

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.