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Original im Internet

Tröstende braucht jedes Land

Aus der Oktober 2018-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 23. August 2018 im Internet.


Mary Baker Eddy schloss ihre Autobiografie Rückblick und Einblick mit einem Gedicht, das ihr lebenslanges Ziel zusammenfasst und verdeutlicht, was sie den Schülern der Christlichen Wissenschaft ans Herz legen wollte:

Bitt um die Fähigkeit,
    zu trösten zart.
Dein Leben wird gesegnet sein,
    dazu bewahrt,
    dem Nächsten Mitgefühl zu weih’n.
Schwer drückt hinunter doch das Leid
    ein jedes Herz,
und Tröstende mit Christi sanfter Hand
    braucht jedes Land.
— A. E. Hamilton (S. 95)

Man könnte sich keine nützlichere Fähigkeit vorstellen als die Kunst, andere wirklich zu trösten. Und es ist in sich selbst tröstlich, dass wir die nie versiegende Quelle allen Trostes um diese Fähigkeit bitten können. Selbstloses, ehrliches Bitten birgt Macht in sich. Tagtäglich zu erkennen, wie sehr wir Heiler sein wollen, so wie Jesus es uns vorgab, und darum zu beten, es mehr zu wollen als alles andere, ist der Mühe wert.

Vor einigen Jahren schrieb eine Frau in einem Zeugnis, dass sie Heilung von den Folgen von Misshandlungen in der Kindheit und der Ehe, Drogenabhängigkeit und schrecklichen Magenschmerzen gefunden hatte, die ärztlich nicht geheilt wurden. Eines Tages erzählte sie einem Kunden des Friseursalons, in dem sie arbeitete, wieder einmal von ihren Problemen. Er fragte sie, ob sie wirklich geheilt werden wollte. Überrascht sagte sie ja. Er sagte ihr, dann solle sie alles über die Christliche Wissenschaft lesen, was sie finden konnte. Das tat sie. Sie las Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy „schnell und gierig“ – und wurde geheilt. Ebenso wichtig war die größere Wirkung, die es auf sie hatte: „Das erweckte den Wunsch in mir, Liebe auf eine Weise widerzuspiegeln, die allen Menschen zeigen würde, dass Gott tief in mir arbeitet. Ich wollte, dass andere die Liebe spüren sollten, die ich fühlte, und diese Liebe mit ihnen teilen, so gut ich konnte“ (Sandy Herbinger, „Drogen und körperliche Misshandlung liegen hinter mir“, Herold-Online, August 2018).

Die Umwandlung dieser Frau war wundervoll, doch ebenso wichtig war die Bereitschaft des Kunden, ihr den Tröster vorzustellen, die Wissenschaft des Heilens, die Jesus praktizierte. Und so natürlich wie diese Bereitschaft sein sollte, können viele von uns, die so sehr durch die Christliche Wissenschaft gesegnet wurden, sich an Zeiten erinnern, wo sie eine solche Gelegenheit hatten, aber nicht nutzten. Vielleicht lag es daran, „weil sie [fürchteten], für lächerlich gehalten zu werden“, wie es in Wissenschaft und Gesundheit ausgedrückt wird (S. 68). Oder es lag an der Angst, nicht wirksam genug beten zu können, um Heilung zu bewirken – als ob eine Person und nicht die Wahrheit der Heiler ist.

Es ist an der Zeit, aufzuwachen. Furcht ist kein Normalzustand. Vollkommene, zuversichtliche Liebe macht unseren Charakter aus, und Liebe auszudrücken ist das einzige, was uns erfüllt. So wie die Welt Tröster will und braucht, wollen und müssen wir Tröster sein. Das ist die Berufung eines jeden Menschen. Wir mögen nicht das Gefühl haben, „ganz und gar“ ein Leben des Mitgefühls zu führen, können aber darum bitten. Jesu Gleichnis von dem Mann, der nicht nachließ, seinen Nachbarn um Brot für andere zu bitten, zeigt uns, dass wir unseren Vater-Mutter-Gott ähnlich dringend bitten müssen (siehe Lukas 11:5–13). Demütig bitten kann uns neu bewusstmachen, wie sehr wir die Wahrheit verbreiten möchten, dass das Leben völlig geistig ist, dass jede Identität unschuldig und frei im ewigen Gemüt existiert und dass dieses Verständnis Macht hat, Missstände in jedem Herzen zu überwinden.

Unsere Fähigkeit, anderen zu helfen, wird durch eigene harte Erfahrungen nicht verringert. Wenn wir mit dem Irrtum von einem durch Materie definierten Leben ringen wie Jakob in der Bibel und zahllose andere dies getan haben, zeigen sich neue Wege des geistigen Verständnisses auf, die uns trösten wie nichts sonst. Diese Kämpfe machen uns einfühlsamer und erwecken den Wunsch, anderen zu helfen, Heilung und Freude im geistigen Verständnis des Seins zu finden.

Zu Trost gehört außerdem, Irrtümer, die unsere wahre gottähnliche Natur oder die einer anderen Person verbergen, zu erkennen und aufzugeben. Gott um Hilfe dabei zu bitten, einen persönlichen Sinn von Richtigkeit abzulegen, wenn wir andere trösten wollen und selbst erkennen, dass Irrtum zu keinem gehört, verleiht Kraft. Die Person, die Trost oder Berichtigung benötigt, ist in Gottes Augen vollkommen und würdig. Unsere Zuversicht dahingehend wird durch dieses geistige Verständnis inspiriert, wenn sich Gelegenheiten bieten, die Wahrheit mit anderen zu teilen.

Die Macht der Bitte wird durch einen Dank dem Geber alles Guten gegenüber abgerundet. Dankbarkeit selbst ist ein machtvoller Tröster. Sie bleibt aktiv mit einer demütigen, anhaltenden Bestätigung eines jeden Beweises von Ehrlichkeit, Freundlichkeit und Schönheit. Tägliche Dankbarkeit bringt uns der Erkenntnis von Liebe und ihrer Manifestation von allem näher, was echt ist.

Gott zu loben ist unser Daseinszweck. Individuell und kollektiv als Kirche sind wir der Tempel – die Körperschaft, der konkrete Ausdruck – unendlicher Liebe. Der Geist Gottes wohnt in uns. Die Bibel versichert uns, dass Gott alles zerstören wird, was den Tempel verdirbt – alles, was uns zu einer Handlung verleitet, die unserem göttlichen Charakter entgegengesetzt ist (siehe 1. Korinther 3:16, 17). Zweifel, Apathie, das Übernehmen einer Bürde würde dem Tempel den Zweck rauben, die Sicherheit und Freude von Christus, dem Tröster, bereitzustellen. Wenn wir wach dafür sind, uns und die Körperschaft der Kirche als Gottes eigene energieerfüllte Manifestation zu erkennen, werden verderbende Einstellungen deutlich, überwindbar und machtlos.

Wir wurden von unserem Schöpfer dazu bestimmt, die Welt mit Gesundheit und Harmonie zu erhellen. Unsere Natur ist geistig, nicht sinnlich. Liebe, nicht Furcht, motiviert uns. Die Welt sehnt sich nach Trost. Den haben wir, um ihn weiterzugeben. Und dafür geben wir endlosen Dank.

Margaret Rogers
Mitglied des Vorstands der Christlichen Wissenschaft

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