Die Bürger aller Länder wollen das Beste für ihr Land und seine Bewohner. Für mich ist eine wertvolle Möglichkeit, unsere jeweilige Nation und die Welt zu unterstützen, Gebet, das uns hilft, uns weniger mit dem zu beschäftigen, was Politiker tun (oder nicht tun). Wir werden uns damit Gottes Macht und Gegenwart besser bewusst.
Dabei ist mir besonders ein Gebet von Nutzen, das als „Tägliches Gebet“ bezeichnet wird. Es stammt von Mary Baker Eddy, der Gründerin dieser Zeitschrift, und ist im Handbuch der Mutterkirche nachzulesen: „‚Dein Reich komme‘; lass die Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe in mir aufgerichtet werden und alle Sünde aus mir entfernen; und möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern und sie regieren!“ (S. 41)
Nur 42 Worte – doch was für eine Aussage!
„Dein Reich komme“ ist ein Zitat aus dem Gebet, das Christus Jesus seinen unmittelbaren Nachfolgern vorgab. Wir kennen es als das Gebet des Herrn. Nach dieser Zeile hilft uns das „Tägliche Gebet“ zu erkennen, wie dieses Reich aussieht und was es in der Praxis für uns bedeuten kann. Wenn wir uns von der Herrschaft der göttlichen Wahrheit, des göttlichen Lebens und der göttlichen Liebe regieren lassen – die Gott, das völlig Gute, beschreiben –, können wir nicht von Wesenszügen wie Gier, Hass oder Furcht beherrscht werden. Sie haben weder Platz in Gott noch in unserer wahren Identität als Gottes geistige Schöpfung.
Ein guter Bürger zu sein, beginnt also damit, sich von Gott leiten zu lassen. So legen wir einen hohen Standard für uns fest, das heißt, wir leben gleichbleibender mit der geistigen Realität von der Erhabenheit Gottes, des Guten. „Alle Sünde aus mir entfernen“ drückt die jedem Menschen innewohnende Demut aus, die uns ehrlich und selbstlos macht. Diese Eigenschaften sind die Grundlage für gute Bürger und eine friedliche Zusammenarbeit.
Die Schriften von Mrs. Eddy machen außerdem klar, dass göttliches Leben, göttliche Wahrheit und göttliche Liebe jeden menschlichen Bedarf decken. Ein geistiges Verständnis davon liefert die Stabilität und Kraft, über unseren Tellerrand hinauszublicken und andere zu segnen. Gottes Reich ist nicht auf bestimmte Gruppen oder „Bürger“ beschränkt. Um dort zu leben, muss man nicht privilegiert oder reich sein und auch keine guten Beziehungen haben. In Gottes Reich gibt es keine Illegalen, sondern alle sind willkommen. Ja, Gott kennt uns nicht als Sterbliche einer bestimmten Hautfarbe, Klasse, politischen Meinung oder sonstigen Schublade. Er kennt uns als geistig, als die geliebte, individuelle Widerspiegelung seiner selbst, des göttlichen Geistes.
Und ich finde eine andere Stelle aus dem „Täglichen Gebet“ sehr hilfreich, was Politik angeht: „möge Dein Wort die Liebe der ganzen Menschheit bereichern ...“ Wenn wir uns dafür einsetzen, dass die Liebe aller Menschen bereichert wird, sorgen wir dafür, dass niemand zurückgelassen wird. Für mich bedeutet das, die geistige Tatsache zu bekräftigen, dass keiner ignoriert wird, was auch immer der Anschein sein mag – Gottes Wort erreicht alle. Er berührt uns mit Seiner unendlichen Liebe und bereichert uns mit Seiner heilenden Gegenwart. Wenn wir uns von Gottes Wort, Seinem Gesetz des Guten, regieren lassen, werden wir ganz automatisch auf andere zugehen, selbst auf diejenigen, die uns fremd vorkommen. Das trägt zur Herrschaft des Friedens in unserer Welt bei.
Diese Art von Gebet gestattet mir, weniger durch Streitereien zwischen Anhängern verschiedener politischer Richtungen hypnotisiert oder belastet zu sein, egal ob es sich dabei um Abgeordnete oder Nachbarn handelt. Ich bin weniger empört über einzelne Entscheidungen oder Gesetze, mit denen ich nicht einverstanden bin, und betrachte die Regierung weniger von einem persönlichen, sondern von einem weltoffenen Standpunkt.
Kann diese Art von Gebet etwas bewirken? Ich meine, ja. Statt nur über persönliche Meinungen über die Handlungen verschiedener Politiker nachzudenken, können wir gute Entscheidungen und Gesetze in unserem Umfeld und weltweit unterstützen – und das ist im Interesse aller Menschen.