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Original im Internet

Wohllautendes

Die Gebete eines Jugendlichen und die Heilung eines Großvaters

Aus der Juni 2019-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 2. April 2019 im Internet.


Als ich noch zur Schule ging, machte ein Ereignis großen Eindruck auf mich. Mein achtzigjähriger Großvater war mit Magenkrebs diagnostiziert worden und befand sich nun im Endstadium. Er war viele Wochen lang sehr krank gewesen, dann ging es ihm zunehmend schlechter und er wurde intravenös ernährt. Die freundlichen Ärzte, die ihn versorgten, waren überzeugt, dass er im Sterben lag.

Während dieser Zeit im Krankenhaus schlief er ständig. Meine Mutter und ich waren die einzigen in der Familie, die die Christliche Wissenschaft studierten, und die anderen fanden meine Mutter deswegen ein wenig komisch. Sie mochte sich in der Minderheit gefühlt haben, doch es schien meinem Großvater immer ein wenig besser zu gehen, wenn sie bei ihm war und für ihn betete.

Dann kam der Tag, an dem die Ärzte und die Familie glaubten, dass er in Kürze sterben würde. Meine Mutter blieb bei ihm. Am frühen Abend ging sie nach Hause, und die Familie sollte am folgenden Morgen kommen, denn man rechnete mit dem Schlimmsten. Da alle glaubten, dass das Ende bevorstand, wagte meine Mutter die Bitte, dass ich die Nacht bei meinem Großvater verbringe, um für ihn zu beten.

Ich war am Abend gekommen und hatte das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft dabei, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, das ich in der Sonntagsschule benutzte. Ich war sicher, dass die Botschaft in diesem Buch heilen würde, denn immer wenn ich als Junge krank war, brauchte ich nur eine Seite daraus zu lesen und war geheilt. Nachdem ich folgende Zeilen aus der Antwort auf die Frage: „Was ist der Mensch?“ ab Seite 475 auswendig gelernt hatte, erlebte ich schnelle Heilungen, indem ich mit den folgenden Zeilen betete: „Der Mensch ist nicht Materie; er besteht nicht aus Gehirn, Blut, Knochen und anderen materiellen Elementen. Die Heilige Schrift sagt, dass der Mensch zum Bild und Gleichnis Gottes erschaffen ist. Die Materie ist nicht dieses Gleichnis. Das Gleichnis des Geistes kann Geist nicht so unähnlich sein. Der Mensch ist geistig und vollkommen; und weil er geistig und vollkommen ist, muss er in der Christlichen Wissenschaft so verstanden werden.“ Doch diesmal nahm meine Mutter mir das Buch weg, vielleicht in dem Glauben, dass dieses Buch oder der Vorgang des Lesens, um Heilung zu erlangen, vom Krankenhauspersonal missverstanden werden könnte. Sie schützte ihre Privatsphäre sehr sorgfältig.

Obwohl ich weder Notizen noch das Lehrbuch hatte, fühlte ich mich Gott mit der kindlichen Überzeugung nah, dass die Christliche Wissenschaft heilt. Ich saß von acht Uhr abends bis sieben Uhr morgens im Zimmer meines Großvaters. Er schlief, bewegte sich nicht und gab keinen Laut von sich. Doch während dieser Zeit betete ich und dachte an das, was ich in der Sonntagsschule gelernt hatte. Ich hielt an der Tatsache fest, dass Gott ihn liebte und zu Seinem Ebenbild erschaffen hatte.

Meine Gebete waren schlicht, aber ernsthaft mit der Erwartung, dass sie erhört werden würden. Ich schlief nicht ein und war mir bewusst, dass Gott allen Raum erfüllt, das Zimmer, in dem wir uns befanden, eingeschlossen. Mein Großvater war nicht in unserer, sondern in Gottes Obhut.

Als ich am folgenden Morgen ging, schlief er weiterhin fest, so tief, dass die nun anwesenden Familienmitglieder und die Ärzte glaubten, er werde an dem Morgen noch sterben. Meine Mutter, die ebenfalls ins Krankenhaus zurückgekehrt war, erzählte mir später, dass er genauso tief weiterschlief, bis eine Krankenschwester fröhlich mit dem Mittagessen ins Zimmer kam. Das muss irrtümlich geschehen sein, denn er hatte längere Zeit keine normale Mahlzeit zu sich genommen.

„Zeit zum Mittagessen“, sagte sie, und mein Großvater schlug die Augen auf, setzte sich auf und aß zur Verwunderung aller im Zimmer sein Mittagessen – bis auf die Krankenschwester, die vermutlich das Essen in das falsche Zimmer gebracht hatte.

Er wurde bald darauf aus dem Krankenhaus entlassen und kehrte sofort zu seiner Vollzeitarbeit in seinem Laden zurück, wo er sein ganzes Leben lang sieben Tage die Woche gearbeitet hatte, bis er wegen der Krankheit nicht mehr arbeiten konnte.

Meine Mutter bemerkte, dass er außerdem von Asthma geheilt worden war, an dem er von klein auf gelitten hatte. Mein Großvater hatte immer mit Kissen im Rücken geschlafen, während eine stark riechende Substanz in seinem Zimmer qualmte, um ihm das Schlafen zu erleichtern. Am Morgen des Tages seiner Heilung lag er flach auf dem Rücken und atmete normal, und meines Wissens war auch diese Heilung vollständig. Er lebte weitere sechs Jahre bei guter Gesundheit und starb kurz nach seiner Frau, die er sehr geliebt hatte.

Mein Großvater war kein Christlicher Wissenschaftler, und meines Wissens besuchte er nie irgendeine Kirche, da er auch an den Sonntagen arbeitete. Er war nicht für Gefühlsäußerungen oder Danksagungen bekannt, doch wir sahen, dass er heimlich ein Buch von Norman Beasley über die Geschichte der Christlichen Wissenschaft las. Es hatte den Anschein, als wusste er, was ihn geheilt hatte.

Das durch die Lehren der Christlichen Wissenschaft erlangte Bewusstsein der beständigen Unterstützung unseres Vater-Mutter-Gottes versorgt mich und die mir Nahestehenden stets mit Führung, Schutz und Fortschritt. Ich habe außerdem gelernt, meine wahre Identität als Sein vollkommener Ausdruck klar zu erkennen und zu verstehen, dass das auf jeden Menschen zutrifft.

Ich bin meiner Mutter so dankbar, die großes Interesse an der Lehre der Christlichen Wissenschaft entwickelte und mich als kleiner Junge zur Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft schickte. Sie sagte mir später, dass sie nach ihrem ersten Gottesdienst in den Gesichtern der Anwesenden erkannte, dass sie etwas Besonderes hatten, das sie auch brauchte. Sie liebte diese praktische Religion ihr ganzes Leben lang. Meine Liebe zu dieser Wissenschaft ist auch heute ungemindert.

C. Warren Gruenig

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